News in einfacher Sprache 11.07.2024, 14:46

#MehralseinKreuzerl: Schutz vor falschen Informationen im Wahljahr

Das heurige Jahr ist ein "Superwahljahr" - international in vielen Staaten und auch Österreich wählt am 29. September den Nationalrat. Es ist eine Zeit der Entscheidungen. In solchen Zeiten wird auch versucht, durch Desinformationskampagnen politischen Gegner:innen zu schaden und demokratische Wahlen zu beeinflussen. Mittels künstlicher Intelligenz (KI) erzeugte Fake News werden produziert, aber es werden auch ganz ohne KI Fehlinformationen verbreitet. Oft ist es für Menschen gar nicht so einfach, diese zu identifizieren. Wer auf der Suche nach Fakten zum Gesetzgebungsprozess ist, der kann sich auch auf der Website und den offiziellen Kommunikationskanälen des Parlaments informieren.

Die Redakteur:innen des Pressedienstes berichten über den Gesetzgebungsprozess von der Initiative über die Verhandlungen in den parlamentarischen Ausschüssen bis hin zu den Plenarsitzungen, über internationale Besuche und über Veranstaltungen des Parlaments. All diese Berichte sind auf der Website des Parlaments als "Parlamentskorrespondenz" veröffentlicht und gehen großteils auch an die Presseagentur APA, die sie an Medienunternehmen weiterverteilt. Außerdem gibt es ein E-Mail-Abo-Service für Journalist:innen und Interessierte.

Durchblick statt Schlagzeilen

Gerda Steinberger ist Redakteurin der Parlamentskorrespondenz. Seit 31 Jahren berichtet sie, wie Gesetze entstehen und welche Parteien und Mehrheiten sich für etwas oder gegen etwas einsetzen. Frau Steinberger erklärt ihre Aufgabe so: "Gesetzesvorhaben und Tätigkeitsberichte der Regierung sowie Anträge von Abgeordneten zusammenzufassen und die unterschiedlichen Meinungen der Parlamentsfraktionen dazu - klar als solche erkennbar - abzubilden".

Gerda Steinberger nennt die 2 wichtigsten Dinge bei der Arbeit der Redaktion:

  • Durchblick ermöglichen
  • berichten, was tatsächlich passiert

Die öffentliche Diskussion ist in einer Demokratie sehr wichtig. Daher gilt auch hier das Motto: Lieber genau als schnell. Gerda Steinberger erklärt das näher: "Manchmal sieht es so aus, als ob wir hinten nach wären, weil Medien häufig schon vor Beginn der parlamentarischen Verhandlungen so berichten, als ob Gesetzesvorhaben schon beschlossene Sachen seien, was nicht der Wirklichkeit entspricht. Uns geht es nicht darum, Schlagzeilen zu produzieren, sondern darum, parlamentarische Prozesse transparent zu machen." Das bedeutet: Der Pressedienst berichtet das, was im Parlament wirklich passiert und beschlossen wird. Und es geht nicht darum, möglichst schnell oder sogar voreilig angebliche Sensationen zu verbreiten.

Fake News durch KI bekommen im Pressedienst keine Chance

Woher bekommen die Redakteur:innen der Parlaments-Korrespondenz ihre Informationen?

  • Aus offiziellen Dokumenten der Parlamentsdirektion. Dazu gehören zum Beispiel Gesetzesentwürfe, Entschließungsanträge und Bürger:innen-Initiativen.
  • Aus Protokollen über das, was im Parlament gesagt wurde.
  • Aus Abstimmungen in Sitzungen von Ausschüssen, im Nationalrat und im Bundesrat. Ausschüsse sind nicht öffentlich. Das bedeutet: Nur die Redakteur:innen der Parlaments-Korrespondenz und die Abgeordneten selbst können hören und sehen, was in einem Ausschuss passiert. Deshalb können die Mitarbeiter:innen der Parlaments-Korrespondenz Fake News der KI sofort erkennen.

Können Politiker:innen Einfluss nehmen?

Der Pressedienst hat wenig mit den Abgeordneten selbst zu tun. Gerda Steinberger sagt: "Das vermeidet man eher". Denn es gehört zu ihrer Arbeit, dass man zu allen politischen Parteien und Positionen gleich viel Abstand hält.

Der Pressedienst berichtet über alle Verhandlungen in den Ausschüssen. Dazu gehören auch Themen, die nur kleine Gruppen der Bevölkerung betreffen. Solche Themen werden in der Öffentlichkeit wenig beachtet. Dazu gehören aber auch Angelegenheiten, für die es kein Ergebnis gibt. Denn es kann auch sein, dass eine Beratung auf einen späteren Termin verschoben wird.

Wie werden Fehler korrigiert?

Es gibt nur wenige Beschwerden von Abgeordneten oder Auskunfts-Personen über Berichte des Pressedienstes. Denn der Pressedienst arbeitet sehr genau, meint Gerda Steinberger. Trotzdem passiert manchmal ein Fehler. Meistens betrifft das die falsche Schreibung eines Namens. So etwas wird natürlich nachher richtig gestellt.

Aber könnten sich Abgeordnete auch wünschen, dass in ihre Wortmeldung nachträglich etwas eingefügt wird? Nein, solche Wünsche werden nicht erfüllt, betont Gerda Steinberger.

Begriffe einfach erklärt

Die Arbeit im Parlament ist sehr umfangreich und vielfältig. Es gibt viele Fachbegriffe. Diese Begriffe werden auf der Parlaments-Website einfach verständlich erklärt: 

Begriffe einfach erklärt