News in einfacher Sprache 30.01.2024, 23:19

Parlamentarisches Forum: Künstliche Intelligenz und Gesundheit

Chancen und Grenzen von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen

Chancen und Grenzen von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen war das Thema in einem parlamentarischen Forum. Mediziner:innen und Expert:innen tauschten dabei ihre Meinungen aus. Die Abkürzung für Künstliche Intelligenz ist KI.

Darüber sprachen:

  • Der Leiter des Wilhelminen‑Krebsforschungsinstituts Heinz Ludwig
  • Universitätsprofessor Johannes Huber
  • Die Vorsitzende der Bioethik-Kommission beim Bundeskanzleramt Christiane Druml
  • Honorarprofessor Rüdiger Stix von der Sigmund Freud Privatuniversität

Heinz Ludwig

Heinz Ludwig ist der Leiter des Wilhelminen‑Krebsforschungsinstituts. Er ist überzeugt, dass KI das Leben völlig verändern wird. Als große Vorteile für die Medizin nannte er:

  • weniger Fehler
  • bessere, zielgenauere und kostengünstigere medizinische Versorgung

Heinz Ludwig nannte auch viele unterschiedliche Möglichkeiten für den Einsatz von KI, zum Beispiel:

  • Früherkennung von Krankheiten
  • Diagnose
  • Behandlungspläne, die genau auf die Person abgestimmt sind
  • Entwicklung neuer Medikamente
  • medizinische Tests
  • Einsatz von Robotern bei Operationen
  • automatisch erstellte Arztbriefe

Johannes Huber

Universitätsprofessor Johannes Huber meinte, dass KI schon jetzt viel in der Medizin leistet. Johannes Huber konzentrierte sich auf die Bereiche Frauenheilkunde, Geburtshilfe und Fortpflanzungsmedizin. Er betonte die großen Fortschritte bei der Erkennung von Eierstockkrebs und Brustkrebs und bei den Untersuchungen von Embryos, also ungeborenen Kindern in den ersten Wochen der Schwangerschaft.

Christiane Druml

Christiane Druml ist Vorsitzende der Bioethik-Kommission beim Bundeskanzleramt. In ihrem Vortrag ging es darum, welche Wertvorstellungen beim Einsatz von KI in der Medizin beachtet werden müssen. Sie beschäftigte sich auch mit der Frage, wo KI nützen und wo KI schaden könnte. Christiane Druml meint, dass man KI nicht nur einsetzen darf, sondern einsetzen muss, wenn sie zum Erfolg einer Behandlung beiträgt. Aber medizinische Entscheidungen dürfen nicht nur deswegen getroffen werden, weil eine KI eine bestimmte Behandlung vorschlägt.

Außerdem muss man beim Einsatz von KI weitere wichtige Grundsätze beachten, nämlich:

  • Nachvollziehbarkeit
  • Erklärbarkeit
  • Datenschutz
  • gerechter Zugang
  • und rechtliche Sicherheit

Rüdiger Stix

Rüdiger Stix ist Honorarprofessor an der Sigmund Freud Privatuniversität. Er machte vor allem auf die Herausforderungen im rechtlichen Bereich im Zusammenhang mit KI aufmerksam. Als Beispiele nannte er den Umgang mit Daten von Patient:innen und die gesetzlichen Regelungen in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht.

Podiumsdiskussion mit Expert:innen zu weiteren Themen

In einer Podiumsdiskussion beschäftigten sich die Expert:innen mit weiteren Themen wie:

  • Internationaler Wettbewerb bei der Entwicklung von KI
  • Einsatz von KI bei Diagnose und Therapie
  • Einfluss von Wertvorstellungen
  • Probleme durch sogenannte Deep Fakes, das sind falsche oder verfälschte Informationen durch eine KI