News in einfacher Sprache 14.02.2024, 14:07

Wie geht Gendern richtig?

Das "Anti-gendern-Volksbegehren"

Das "Anti‑gendern‑Volksbegehren" fordert, dass niemand einen Nachteil hat, wenn er keine geschlechtergerechte Sprache verwendet. Darüber ist heute in einer öffentlichen Anhörung im Gleichbehandlungsausschuss gesprochen worden.

Stefan Grünberger ist für das Volksbegehren verantwortlich. Er ist der Meinung, dass Gendern für Frauen keine Verbesserungen bringt. 154.102 Menschen haben das Volksbegehren unterschrieben.

Stefan Grünberger

Susanne Hochreiter ist Literaturwissenschaftlerin und Expertin für Gleichbehandlung. Sie ist ausdrücklich für eine Sprache eingetreten, die alle Menschen gleich anspricht. Sie ist der Meinung, dass Menschen sprachlich ausgeschlossen werden, wenn sie nicht erwähnt werden. Mit dem "generischen Maskulinum" verwendet man nur die männliche Form und meint andere mit. Frau Hochreiter sagt, dass diese Form ungenau ist und nicht für alle Menschen steht.

Susanne Hochreiter

Sabine Krome ist die Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung. Sie hat bei der Anhörung empfohlen, eine neutrale Sprache zu verwenden, die für alle Geschlechter zutrifft. Zum Beispiel Publikum, Mitglieder, Gäste, Studierende, Beschäftigte oder Teilnehmende. Frau Krome meint, dass Genderstern, Doppelpunkt, Binnen-I oder Unterstrich in einem Wort nicht alle Geschlechter ansprechen. Außerdem würden sie nicht zu den Satzzeichen und Wortzeichen gehören.

Sabine Krome

Die Abgeordneten zeigen ihre Standpunkte

Die Grünen sind der Meinung, dass die Forderung des "Anti-gendern-Volksbegehrens", nur die männliche Form zu verwenden, nicht richtig ist. Diese Form der Sprache würde nicht alle Menschen einschließen.

Die ÖVP ist für den Vorschlag des Rats für deutsche Rechtschreibung: Es soll keine Sonderzeichen geben, sondern eine neutrale Sprache, die für alle Menschen steht.

Die SPÖ will, dass Sprache alle Arten von Leben und Geschlechtern einschließt.

Die FPÖ sieht das Gendern kritisch. Die FPÖ ist der Meinung, dass Sprache durch das Gendern weniger flüssig klingt. Texte würden dadurch unleserlich und verwirrend.

Die NEOS stellen fest, dass sich Sprache weiterentwickelt. Die NEOS sagen, dass es keine Lösung ist, wenn man gegen das Gendern kämpft.

Video in der Mediathek

Das Hearing gibt es als Video in der Mediathek.