Nationalrat: 3 Sitzungen in der letzten Märzwoche
Am 24., 25. und 26. März werden die nächsten Sitzungen des Nationalrates stattfinden. Dabei werden die Abgeordneten über sehr viele Themen beraten.
Viele dieser Themen haben mit Corona zu tun. Zum Beispiel: Die arbeitsrechtlichen Regeln für das Arbeiten von zu Hause. Die gesetzlichen Grundlagen für den "Grünen Pass", in den Corona-Impfungen und Testergebnisse eingetragen werden können. Die Aufschiebung der Inflationsanpassung von Richtwertmieten und weitere Corona-Hilfen für Familien. Auch die umstrittenen Änderungen im COVID-19-Maßnahmengesetz und im Epidemiegesetz stehen zur Diskussion.
Viele Themen auf der Tagesordnung
Darüber hinaus ist an den 3 Sitzungstagen Folgendes geplant:
- BürgerInnen und ExpertInnen sollen mehr Möglichkeiten erhalten, Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen abzugeben
- eine vorübergehende Härtefallregelung für Personen, die in den letzten Monaten zu Unrecht Familienbeihilfe bezogen haben
- die Verlängerung der Kurzarbeit für Lehrlinge bis Ende Juni
- die Einrichtung eines mit 80 Mio. € ausgestatteten Digitalisierungsfonds, zur Finanzierung von Projekten in der öffentlichen Verwaltung
- die Ausweitung des Bezugskreises für Gratis-Antigentests auf Versicherte der Krankenfürsorgeeinrichtungen der Länder und Gemeinden
- die Abgeltung des durch Corona bedingten Mehraufwandes für Rettungs- und Krankentransporte
- die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für den Ankauf und die innerösterreichische Verteilung von COVID-19-Arzneimitteln, die gemeinsam über die EU beschafft wurden
Neuerungen beim Universitätsgesetz
Das ist im Rahmen der Novelle zum Universitätsgesetzes geplant:
- die Einführung einer Mindest-Studienleistung in den ersten beiden Studienjahren
- strengere Plagiatsregeln dafür, wenn jemand für eine andere Person wissenschaftliche Arbeiten verfasst
- eine Begrenzung der Funktionsdauer von RektorInnen
- zudem sollen die Universitäten künftig negative Corona-Tests für die Teilnahme an Präsenz-Lehrveranstaltungen und an Aufnahmeprüfungen vorschreiben dürfen
Mit einem neuen Landarbeitsgesetz werden die arbeitsrechtlichen Bestimmungen für Land- und ForstarbeiterInnen bundesweit vereinheitlicht.
Auch eine Novelle zum Bauarbeiter-Urlaubs- und Abfertigungsgesetz steht auf der Tagesordnung: Sie betrifft unter anderem das Überbrückungsgeld für BauarbeiterInnen und die Finanzierung der Schlechtwetterentschädigung.
Weitere Themen aus dem Verkehrsausschuss
Die Abgeordneten könnten außerdem die notwendigen gesetzlichen Grundlagen für das österreichweite "1-2-3-Ticket" beschließen, das zur uneingeschränkten Nutzung des öffentlichen Verkehrsangebots berechtigt. Zudem ist eine weitere Ökologisierung der Lkw-Maut geplant. Fahrzeuge, wie weniger Abgase produzieren, sollen begünstigt werden.
Beratungen über Volksbegehren
Der Nationalrat wird auch die Beratungen über das Klimavolksbegehren und 3 weitere Volksbegehren abschließen. Geplant sind in diesem Zusammenhang 2 Entschließungen.
Ziele sind die Einrichtung eines wissenschaftlichen Klimabeirates und eines Klimakabinetts sowie weitere Maßnahmen zum Klimaschutz.
Die Abgeordneten fordern eine Überarbeitung des EURATOM-Vertrags im Zuge der EU-Zukunftskonferenz. Außerdem wird Umweltministerin Leonore Gewessler ersucht, sich gegen grenznahe Atommüll-Endlager und gegen eine Laufzeitverlängerung des slowenischen Atomkraftwerks Krsko einzusetzen.
Empfehlungen aus dem Kulturausschuss
Aus dem Kulturausschuss liegt eine Empfehlung vor: Die Gutscheinregelung für entfallene Sport- und Kulturveranstaltungen soll verlängert werden. Die Rückzahlungsfrist für Veranstalter soll erst Ende 2023 enden.
Die Abgeordneten wollen, dass ein Plan zur Unterstützung von Kunst und Kultur nach dem Ende der Pandemie erstellt wird. Außerdem soll eine gemeinsame Vertrauensstelle zur Verhinderung von Machtmissbrauch im Kultur- und Sportbereich eingerichtet wird.
Weitere Entschließungen sind zu diesen Themen geplant:
- Maßnahmen gegen die weibliche Genitalverstümmelung in Österreich,
- Umsetzung des Nationalen Aktionsplans Behinderung,
- nachhaltiger Ausbau psychosozialer Unterstützungssysteme.
Außenpolitische Themen
Auch verschiedene außenpolitische Themen stehen auf der Tagesordnung. Der außenpolitische Ausschuss verurteilt den Militärputsch in dem asiatischen Land Myanmar. Die Gewalt soll sofort beendet werden und festgenommene Personen sollen frei gelassen werden. Auch der russische Oppositionspolitiker Alexei Nawalny soll freigelassen werden. Er hat in der Vergangenheit die Politik Russlands scharf kritisiert.
Auch mit diesen Themen wird sich der Nationalrat befassen:
- Nationale Strategie gegen Antisemitismus,
- 1. Fortschrittbericht Österreichs zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO (SDGs),
- zahlreiche Rechnungshofberichte,
- verschiedene Bürgeranliegen und Oppositionsanträge.
Aktuelle Stunde und Fragestunden
Beginnen wird die Sitzungswoche mit einer Aktuellen Stunde. Das von der FPÖ gewählte Thema heißt: "Maskenbetrug, Testzwang und Impfdesaster".
Am Donnerstag und Freitag stehen Fragestunden mit Vizekanzler Werner Kogler und Außenminister Alexander Schallenberg am Programm.
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