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Budgetausschuss: Zustimmung zu EU-Wiederaufbauprogramm

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EU-Wiederaufbauprogramm angenommen

Die Europäische Union hat ein Instrument für den Wieder­aufbau nach der Corona-Krise geschaffen. Das Instrument heißt "NextGenerationEU". Das bedeutet auf Deutsch: EU der nächsten Generation. Damit sollen die Schäden für die Wirtschaft und die Gesellschaft ausgeglichen werden, die durch die Corona-Krise in den EU-Mitglieds­staaten verursacht wurden. Insgesamt stehen dafür 750 Milliarden Euro zur Verfügung. Österreich soll 3,5 Milliarden Euro davon bekommen.

Der Budgetausschuss hat diesem Aufbau­programm nun zugestimmt.

EU-Eigenmittel­beschluss angenommen

Der Budget­ausschuss hat auch den Eigen­mittel­beschluss des Rats der Euro­päischen Union angenommen. Die Eigen­mittel sind die Einnahmen der EU.

Es gibt 3 Arten von Eigenmitteln:

  • Einnahmen aus Zöllen und Abgaben
  • Anteile an der Mehrwert­steuer, die von den Mitglieds­staaten eingehoben wird
  • Nationale Beiträge der Mitglieds­staaten

Die nationalen Beiträge sind die größte und damit wichtigste Einnahme­quelle der EU. Der Eigenmittel­beschluss legt fest: In Zukunft zahlen die Mitglieds­staaten bis zu 1,40 % statt bisher 1,20 % ihres Brutto­einkommens an die EU und finanzieren so ihr Budget.

Österreich wird dann ungefähr 3,8 Milliarden Euro an die EU zahlen.

Die Vertreterinnen und Vertreter von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS finden: Es ist gut, dass die EU mehr Geld bekommt. Das ist eine wichtige Maßnahme zur Bekämpfung der Corona-Krise.

Die FPÖ warnt: Die Unterstützungs­maßnahmen könnten dauerhaft bestehen blei­ben. Das wäre gegen die österreichische Verfassung. Es droht eine "Vergemein­schaf­tung von Schulden". Das heißt, dass die Schulden von einzelnen EU-Ländern wegen der Unterstützungs­maßnahmen dann eigentlich von allen EU-Ländern getra­gen werden müssen.

Novelle zum Bundes­finanz­gesetz 2021 beschlossen

Mit den Stimmen von ÖVP und Grünen wurden außerdem eine Änderung des Bun­des­finanz­gesetzes 2021 und Änderungen des Bundes­finanz­rahmens be­schlos­sen. Das war notwendig, weil die Regierung damit rechnet, dass der Staat in die­sem Jahr mehr ausgeben wird als er einnimmt. Das Budget­defizit steigt also um 8,1 Milliarden Euro auf 30,73 Milliarden Euro.

Außerdem stimmten die Abgeordneten im Budget­ausschuss für:

  • eine Erhöhung der Prämie, die Unternehmen für ihre Investitionen vom Staat bekommen können. Dafür sollen bis zu 7,8 Milliarden Euro bereit gestellt werden.
  • eine Erhöhung der Sonderförderung für die Veranstaltungsbranche, die von der Corona-Krise besonders stark betroffen ist. Hier sind bis zu 10 Milliarden Euro geplant

Zwischen­bilanz zur finanziellen Lage Österreichs

Im Finanz­ausschuss sagte die Finanz­markt­aufsicht: Der österreichische Finanz­markt ist trotz Krise stabil. Die Pandemie ist aber noch lange nicht vorbei.

Die Abgeordneten befassten sich im Ausschuss außerdem mit dem Stand der Auflösung und Sanierung von zahlungs­unfähigen Banken und mit dem Thema Krypto­währungen. Krypto­währungen sind digitales Geld, das auf verschlüsselten Daten beruht.

Die Abgeordneten fürchten, dass in nächster Zeit viele Unternehmen ihre Tätigkeit einstellen und Insolvenz anmelden müssen, weil sie nicht mehr zahlungs­fähig sind.

Auch die Entwicklungen auf dem Immobilien­markt bereiten den Abgeordneten Sor­ge: Die Preise steigen stark, weil gerade viele Leute in Immobilien investieren und Häu­ser oder Wohnungen kaufen.

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