Ibiza-Untersuchungsausschuss wird nicht verlängert
Der Ibiza-Untersuchungsausschuss wird seine Arbeit im September 2021 beenden. SPÖ und NEOS wollten, dass der Ausschuss um weitere 3 Monate verlängert wird. Sie konnten sich im Nationalrat mit ihrer Forderung nicht durchsetzen. Der U-Ausschuss wird nur noch bis Mitte Juli neue Beweise aufnehmen und Auskunftspersonen befragen können. Der Ibiza-Untersuchungsausschuss arbeitet seit 2020.
Warum wird der U-Ausschuss nicht verlängert?
Für die ÖVP sagte Andreas Hanger: Es gebe seit Monaten im Ausschuss keine neuen Erkenntnisse.
Das sehen die Grünen zwar anders. Sie haben trotzdem gegen eine Verlängerung des Ausschusses gestimmt.
Denn die Grünen wollten nicht riskieren, dass die Koalition mit der ÖVP und damit die Regierung platzt. Das erklärte die Grüne Klubobfrau Sigrid Maurer. Sie meint auch: Eine Verlängerung des U-Ausschusses um 3 Monate wäre nicht genug.
Sicht der Opposition
Den Antrag auf eine nochmalige Verlängerung des U-Ausschusses haben SPÖ-Abgeordneter Kai Jan Krainer und NEOS-Abgeordnete Stephanie Krisper so begründet: Der Bundeskanzler und der Finanzminister haben die Arbeit des Ausschusses stark verzögert und blockiert. Das betrifft nicht nur die verspäteten Aktenlieferungen aus dem Finanzministerium. Der Ausschuss braucht daher mehr Zeit für die Aufklärungsarbeit.
Unterstützung erhielten SPÖ und NEOS allerdings nur von der FPÖ. Das war zu wenig für einen Mehrheitsbeschluss.
Die Abgeordneten Krainer und Krisper wollen allerdings noch nicht aufgeben: Sie haben eine Petition zur Verlängerung des Ibiza-Untersuchungs-Ausschusses eingebracht. Diese Petition können Bürgerinnen und Bürger auf der Parlaments-Website unterstützen.
U-Ausschuss war Thema einer Sondersitzung
Der Ibiza-Untersuchungsausschuss war auch Thema in einer Sondersitzung des Nationalrats.
Dabei ging es vor allem um diese Punkte:
- die laufenden behördlichen Ermittlungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz. Die Staatsanwaltschaft untersucht derzeit, ob er im U-Ausschuss falsch ausgesagt hat.
- die verzögerte Aktenlieferung durch das Finanzministerium. Der U-Ausschuss hatte die Lieferung von Akten und E-Mails aus dem Finanzministerium gefordert. Finanzminister Gernot Blümel ist dieser Forderung erst sehr spät nachgekommen. Diese E-Mails waren außerdem mit der Sicherheitsstufe "geheim" versehen. Deshalb konnte der U-Ausschuss damit nicht arbeiten.
Misstrauensanträge gegen Kurz und Blümel fanden allerdings in der Sondersitzung keine Mehrheit.
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