Nationalrat: Nächste Sitzungen am 16. und 17. Juni
Viele Themen rund um Corona
Bei den Sitzungen des Nationalrats am 16. und 17. Juni geht es wieder vermehrt um das Thema Corona.
Zum Beispiel sollen diese Punkte beschlossen werden:
- Corona-Bonus für Personal aus den Spitälern und für Pflegerinnen und Pfleger
Während der Corona-Pandemie mussten Beschäftigte in Krankenhäusern und in der Pflege Außerordentliches leisten. Für diese Leistungen soll das Gesundheitspersonal nun einen Bonus in der Höhe von 500 Euro erhalten. - Verlängerung und Anpassung des Corona-Kurzarbeitsmodells
Betriebe, die von der Corona-Krise betroffen sind, sollen noch bis Mitte Juni 2022 eine Corona-Kurzarbeits-Beihilfe bekommen. Allerdings in der Regel etwas weniger als bisher. - Die erhöhte Notstandshilfe soll es vorerst weiterhin geben.
- Auch die weitere Förderung von Corona-Testungen in Betrieben ist geplant.
- Freistellungsregelung für schwangere Beschäftigte
Ab der 14. Schwangerschaftswoche dürfen manche Frauen derzeit wegen Corona nicht arbeiten und bekommen trotzdem ihren ganzen Lohn. Das betrifft Schwangere, die bei ihren Tätigkeiten nahen Körperkontakt zu anderen Personen haben, zum Beispiel Frisörinnen oder Kindergarten-Pädagoginnen. Diese Regelung soll noch bis Ende September gelten. Dies gilt aber nicht für Schwangere, die inzwischen einen vollen Impfschutz gegen Corona haben. Sie müssen ab Juli wieder arbeiten. - Sonderfreistellung für Beschäftigte, die einer Corona-Risikogruppe angehören
Das gilt nur mehr bis 30. Juni. Ab 1. Juli sollen diese Personen wieder arbeiten gehen. Wer gehört zu einer Corona-Risikogruppe? Das sind Personen, die besonders gefährdet sind, sehr schlimm an Corona zu erkranken. Zum Beispiel, weil sie bereits an einer anderen Krankheit leiden. - Empfehlungen vom Budgetausschuss
Schutzmasken sollen noch bis zum Jahresende von der Umsatzsteuer befreit werden. Ethanol soll weiterhin von der Alkoholsteuer befreit werden. Ethanol benötigt man zur Herstellung von Desinfektionsmitteln. Beim Umsatz-Ersatz sollen Steuerlücken geschlossen werden. Gleichzeitig soll es Erleichterungen für Unternehmen geben, wenn sie wegen Haftungen oder Garantien Rückzahlungen leisten müssen. - Corona-bedingte Sonderregelungen in den Bereichen Justiz, Verwaltung und Fremdenrecht sollen vorerst weiterhin gelten.
So können Gerichts- und Verwaltungsverfahren unter bestimmten Bedingungen auch mit Video-Konferenz abgehalten werden.Bestimmte Gremien sollen weiterhin Beschlüsse auch dann treffen können, wenn die einzelnen Mitglieder nicht persönlich anwesend sind. Das betrifft zum Beispiel Gemeinderäte und den ORF-Stiftungsrat. Sie können Beschlüsse auch per E-Mail oder in einer Videokonferenz fassen. - Auch spezielle Corona-Regelungen an Universitäten und Fachhochschulen können verlängert werden.
- Ärztinnen und Ärzte sollen Corona-Tests durchführen können bei Personen, die keine Corona-Symptome haben.
Weitere Themen im Nationalrat
Auch über diese Themen soll in den Sitzungen des Nationalrats diskutiert werden:
- Neue Sicherheitsstandards für Reisepässe
So soll es zum Beispiel schwieriger werden, Reisepässe zu fälschen. - Neues Medizinprodukte-Gesetz
Es sollen neue Vorgaben der Europäischen Union berücksichtigt werden, damit Medizinprodukte in der gesamten EU sicherer werden. - Schulpaket
Eine Erneuerung von mehreren Gesetzen ist geplant. Zum Beispiel: Bestimmte Schulversuche sollen zukünftig an allen Schulen angewendet werden. Außerdem sollen Lehrpläne überarbeitet werden. - Gleiche Bezahlung innerhalb der Miliz
Die Miliz ist ein Teil des Bundesheers. Hier arbeiten Männer und Frauen, die sich nach ihrem Grundwehrdienst oder ihrem Ausbildungsdienst freiwillig melden. Auch die Entlohnung von Zivildienern soll an die Bezahlung von Soldatinnen und Soldaten angepasst werden. - Neuerungen beim Sicherheitspolizeigesetz
Wichtige Daten sollen in Zukunft weitergegeben werden können. Und zwar an Anlaufstellen für Frauen, die von Gewalt bedroht sind. Das soll helfen, damit man Frauen besser vor Gewalt vor allem in der eigenen Familie schützen kann. - Genehmigung des Umweltschutz-Protokolls zum Antarktis-Vertrag
Im Jahr 1987 ist Österreich dem Antarktis-Vertrag beigetreten. Darin sicherte Österreich zu, sich am Schutz der Antarktis zu beteiligen. 1991 hat Österreich zu diesem Thema auch ein Umweltschutz-Protokoll unterschrieben. Nun soll dieses Protokoll genehmigt werden.
Entschließungen
Verschiedene Entschließungen werden von den entsprechenden Ausschüssen empfohlen:
- Familienausschuss:
Der Mutter-Kind-Pass soll sich zu einem Eltern-Kind-Pass weiterentwickeln. - Gleichbehandlungsausschuss:
Manche Kinder werden inter-geschlechtlich geboren. Das heißt, sie sind nicht eindeutig männlich oder weiblich. Inter-geschlechtliche Kinder und Jugendliche sollen jetzt vor Behandlungen geschützt werden, die medizinisch nicht notwendig sind. - Verteidigungsausschuss:
Wenn es eine Krise oder Katastrophe gibt, sollen bestimmte Gebiete Schutz bieten und als Rückzugsorte dienen. Für solche Sicherheitsinseln soll es ein Gesamtkonzept geben. - Innenausschuss:
Es soll einen Aktionsplan gegen Rechtsextremismus geben.
Berichte
Auf der Tagesordnung stehen auch aktuelle Berichte aus der Volksanwaltschaft und vom Petitionsausschuss.
Anträge von der Opposition
Zahlreiche Anträge gibt es von der Opposition. So drängen zum Beispiel SPÖ, FPÖ und NEOS darauf, Finanzminister Gernot Blümel beim Verfassungsgerichtshof anzuklagen. Ihrer Meinung nach hat Blümel die Verfassung schuldhaft verletzt, da er dem Ibiza-Untersuchungsausschuss die angeforderten E-Mails erst verspätet übermittelt hat. Die SPÖ stellt den Antrag, auch Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck beim Verfassungsgerichtshof anzuklagen. Als Grund sieht die SPÖ die Ereignisse rund um die Online-Plattform mit dem Namen Kaufhaus Österreich.
Erklärungen zum Thema EU-Angelegenheiten
Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler sowie Umweltministerin Leonore Gewessler haben für Mittwoch die Abgabe einer Erklärung zum Thema Zukunft Europa angekündigt. Der Anlass: Erst vor Kurzem hat eine Konferenz mit dem Namen Konferenz zur Zukunft Europas begonnen. Im Zuge dieser Konferenz können Bürgerinnen und Bürger Ideen austauschen und die Zukunft von Europa mitgestalten.
Aktuelle Stunde
Die Sitzung des Nationalrats am Mittwoch beginnt mit einer Aktuellen Stunde. Die ÖVP hat dafür das Thema "Die Rückkehr des österreichischen Tourismus" gewählt.
Danach findet eine Aktuelle Europastunde statt. Hier möchte die FPÖ unter anderem über die Themen Schuldenunion und Bargeldbegrenzung diskutieren.
Am Donnerstag ist Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck in der Fragestunde zu Gast.
Redoutensaal wieder geöffnet
Mit den Sitzungen des Nationalrats im Juni wird auch die Besuchergalerie im Großen Redoutensaal wieder geöffnet. Das heißt: Es können wieder Besucherinnen und Besucher bei den Sitzungen des Nationalrats dabei sein. Es muss aber ein Mindestabstand zu anderen Personen eingehalten werden. Und man muss eine FFP2-Maske ohne Ventil tragen.
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