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Nationalrat: Corona-Bonus jetzt auch für Reinigungskräfte in Spitälern

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  • Corona-Bonus
    Während der Corona-Pandemie mussten Beschäftigte in Kranken­häusern und in der Pflege Außer­ordentliches leisten. Für diese Leistungen soll das Gesundheits­personal nun einen Bonus von durch­schnittlich 500 Euro pro Person erhalten. Das gilt auch für Personal aus den meisten Privat­spitälern, stationären Reha-Einrichtungen und im mobilen Pflegedienst.
    Auch Reinigungs­kräfte in Spitälern und Pflege­einrichtungen sollen den Bonus jetzt bekommen. Das war den Koalitions­parteien ÖVP und Grüne wichtig. Von dem Bonus müssen keine Steuern und keine Sozial­versicherung gezahlt werden. Die Gelder für den Bonus stellt der Bund zur Verfügung. Beschlossen wurde der Corona-Bonus mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, FPÖ und den Grünen. Die Oppositionsp­arteien hätten sich aber noch weitere Regelungen gewünscht.
  • Das Covid-19-Maßnahmen­gesetz soll verlängert werden.
  • Auch Corona-bedingte Sonder­bestimmungen im Sucht­mittel­gesetz sollen verlängert werden. Dabei geht es darum, was eine Ärztin oder ein Arzt auf bestimmte Rezepte für Medikamente schreiben darf.
  • Frei­willige Helferinnen und Helfer in den Test- und Impf­straßen werden für ihren Einsatz bezahlt. Für diesen Lohn müssen sie keine Steuern und keine Sozial­versicherung zahlen. Das soll noch bis Ende September so bleiben. Allerdings liegt die Grenze bei 1.000 Euro. Wenn die HelferInnen mehr verdienen, müssen sie Abgaben zahlen.
    Manche Personen bekommen Ausgleichs­zulage oder Mindest­sicherung und helfen bei den Test-und Impf­straßen. Bei ihnen gilt: Auch hier liegt die Grenze bei 1.000 Euro Zuverdienst. Erst wer mehr als 1.000 Euro dazu verdient, bekommt weniger Ausgleichs­zulage oder Mindestsicherung.
  • Ärztinnen und Ärzte können zukünftig Corona-Tests durchführen bei Personen, die keine Corona-Symptome haben.
  • Verzögerungen beim Grünen Pass
    Die Elek­tronische Gesund­heits­akte, kurz ELGA, wird noch bis zum 30. Juni gedruckte Impf-Bestätigungen als PDF versenden.
  • Corona-Testungen in Betrieben werden bis Ende September gefördert.
  • Freistellungs­regelung für schwangere Beschäftigte
    Ab der 14. Schwangerschafts­woche dürfen manche Frauen derzeit wegen Corona nicht arbeiten und bekommen trotzdem ihren ganzen Lohn. Das betrifft Schwangere, die bei ihren Tätigkeiten nahen Körper­kontakt zu anderen Personen haben, zum Beispiel Frisörinnen oder Kindergarten-Pädagoginnen. Diese Regelung gilt noch bis Ende September. Sie gilt aber nicht für Schwangere, die inzwischen einen vollen Impf­schutz gegen Corona haben. Sie müssen ab Juli wieder arbeiten.
  • Sonder­freistellung für Beschäftigte, die einer Corona-Risikogruppe angehören
    Diese Sonder­freistellung gilt nur mehr bis 30. Juni. Ab 1. Juli sollen diese Personen wieder arbeiten gehen. Wer gehört zu einer Corona-Risiko­gruppe? Das sind Personen, die besonders gefährdet sind, sehr schlimm an Corona zu erkranken. Zum Beispiel, weil sie bereits an einer anderen Krankheit leiden.
  • Die erhöhte Not­stands­hilfe wird es bis Ende September weiterhin geben.
  • Kündigungs­fristen von Arbeiterinnen / Arbeitern und Angestellten
    Gleiche Kündigungs­fristen gibt es erst ab Oktober. Ausnahmen soll es aber für Leih-Arbeiterinnen und Leih-Arbeiter geben. Eine ähnliche Regelung gibt es auch im Bereich der Saison-Arbeiterinnen und Saison-Arbeiter.
  • Corona-Kurzarbeit
    Betriebe, die von der Corona-Krise betroffen sind, können noch bis Mitte 2022 eine Corona-Kurzarbeits-Beihilfe bekommen. Ab Juli wird es aber etwas weniger als bisher sein. Für Unternehmen mit besonders hohem Umsatz-Verlust gelten die aktuellen Regeln weiter bis Jahresende.
  • Urlaubs­ansprüche bei Kurzarbeit
    Urlaubs­ansprüche wurden in den letzten Monaten den verkürzten Arbeits­zeiten der Kurz­arbeit angepasst. Diese Regelung weicht aber vom Urlaubs­gesetz ab und war stark umstritten. Die Regelung gilt jetzt nur mehr bis Ende Juni 2022.
  • Weitere Corona-bedingte Sonder­regelungen wurden verlängert in den Bereichen: Arbeitslosen­versicherung, Bildungs­bereich, Fremden­recht. Hier geht es vor allem darum, dass es weiterhin weniger persönliche Kontakte in den Verfahren gibt.

Weitere Themen im Nationalrat

  • Neuerung zum Ärzte­gesetz
    Hier geht es besonders um Veränderungen bei der Ausbildung, um die Sicherung der Qualität und um die Ärzte­liste. In dieser Liste steht, welche Personen Ärztin oder Arzt sind.
  • Neues Medizin­produkte-Gesetz
    Neue Vorgaben der Euro­päischen Union sollen berück­sichtigt werden, damit Medizin­produkte in der gesamten EU sicherer werden.
  • Ein kleines Schul­paket
    Es gibt eine Erneuerung von mehreren Gesetzen. Zum Beispiel: Bestimmte Schul­versuche sollen zukünftig an allen Schulen angewandt werden. Außerdem sollen Lehr­pläne überarbeitet werden.
  • Änderungen im Heeres­gebühren-Gesetz
    Hier wird es eine gleiche Bezahlung innerhalb der Miliz geben. Die Miliz ist ein Teil des Bundes­heers. Hier arbeiten Männer und Frauen, die sich nach ihrem Grund­wehr­dienst oder ihrem Ausbildungs­dienst freiwillig melden.
  • Preis­bildung von bestimmten Medikamenten
    Bis zum Jahres­ende hat es eine Regelung zur Preis­bildung von Generika und Bio­similars gegeben. Diese Regelung wird bis Ende 2023 verlängert.
    Generika und Bio­similars sind nach­geahmte Medikamente. Zuerst kommt ein Medikament auf den Markt. Später wird das Medikament oft von einer anderen Firma nachgeahmt und dann meist billiger verkauft.
  • Neue Sicherheits­standards für Reisepässe und Personalausweise
    Es soll zum Beispiel schwieriger werden, Reisepässe zu fälschen.
  • Es wurde eine Auf­stockung des Härtefall­fonds um 1 Milliarde Euro beschlossen.
  • Ebenfalls beschlossen wurde die Verlängerung Corona-bedingter Sonder­regelungen im Verwaltungs-, Justiz- und Finanz­bereich. So können zum Beispiel Gerichts- und Verwaltungs­verfahren unter bestimmten Bedingungen auch mit Video-Konferenz abgehalten werden.

Entschließungen im Nationalrat

Der Nationalrat hat diese Entschließungen gefasst:

  • Patientinnen und Patienten sollen bessere Informationen über Implantate bekommen. Besonders dann, wenn es Bedenken zur Sicherheit gibt. Dies soll im Medizin­produkte-Gesetz geregelt werden. Implantate sind künstliche Materialien, die in menschliche Körper eingesetzt werden. Zum Beispiel künstliche Zähne oder Herzschrittmacher.
  • Überwachung des Luft­raums: Es soll über­dacht werden, in wie weit hier eine Zusammen­arbeit mit anderen Ländern der Euro­päischen Union (EU) möglich und sinnvoll ist.
  • Es soll einen Lehrplan für die Österreichische Gebärden­sprache geben.
  • Es soll einen Aktions­plan gegen Rechts­extremismus geben.
  •  Gentechnik
    Im Regierungs­programm gibt es Vereinbarungen zum Thema Gen­technik. Die Bundesregierung soll sich in allen Gremien auf österreichischer Ebene und auf EU-Ebene dafür einsetzen, dass diese Vereinbarungen eingehalten werden.

Von der Opposition eingebrachte Themen

  • Tierschutz
    Der Nationalrat debattierte in seiner Sitzung über dieses Thema, weil die SPÖ einen Antrag dazu eingebracht hat. Die SPÖ fordert: Die Haltung von Schweinen auf Voll­spalten­böden soll verboten werden. Der Gesundheits­ausschuss soll sich bis zum 1. Juli mit diesem Thema befassen. Dies konnte die SPÖ aber nicht durchsetzen.
  • Eine Ausweitung der Prüf­kompetenzen der Volks­anwaltschaft
    Gefordert wurde: Die Volks­anwaltschaft soll mehr prüfen können.
  • Ein Bericht des Petitions­ausschusses
    Hier ging es um 3 Petitionen und eine Bürgerinitiative.

Fragestunde

Bei der Frage­stunde im Nationalrat stand dieses Mal Wirtschafts­ministerin Margarete Schramböck im Mittel­punkt. Gesprochen wurde über die Investitions­prämie. Unternehmen konnten diese in den letzten Monaten als Unterstützung bekommen. Weitere Themen in der Fragestunde waren die Corona-Hilfs­maßnahmen und Digitalisierung.

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