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Sondersitzung: Bundesregierung übersteht Misstrauensanträge von FPÖ und SPÖ

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Die FPÖ wollte der Regierung wegen der Inseraten­affäre das Misstrauen aussprechen. Einige Personen aus dem Bundes­kanzler­amt und in der ÖVP sollen ja dafür bezahlt haben, dass einzelne Medien sehr positiv über den ehemaligen Bundes­kanzler Sebastian Kurz berichtet haben. Zum Beispiel auch mit Inseraten.

Der Antrag wurde abgelehnt, weil er keine Mehrheit fand.

Auch die SPÖ brachte einen Misstrauens­antrag ein. Er richtete sich gegen den Finanz­minister, wegen der verspäteten Akten­lieferungen an den Ibiza-Untersuchungsausschuss. Außerdem soll er in das "System Kurz" eingebunden sein. Gegen Kurz und einige Personen aus der ÖVP wird wegen des Verdachts auf Untreue, Bestechlichkeit und Bestechung ermittelt.

Auch dieser Antrag fand keine Mehrheit und wurde abgelehnt.

Vorstellung von Bundeskanzler Schallenberg und Außenminister Linhart

In der Sondersitzung stellten sich der neue Bundes­kanzler Alexander Schallenberg und der neue Außenminister Michael Linhart den Abgeordneten vor. Schallenberg will sein Amt mit aller Kraft und mit dem nötigen Respekt wahrnehmen und mit den Abgeordneten auch über Partei­grenzen hinweg zusammenarbeiten. Das versicherte er. Er will sich aber eng mit Sebastian Kurz abstimmen, der Bundesparteiobmann der ÖVP ist.

Außenminister Linhart wies darauf hin, dass es zahlreiche außen­politische Herausforderungen für Österreich gibt. Seine wichtigsten Werte seien Dialog und Verbindlichkeit, und dabei eine klare inhaltliche Position.

Stellungnahmen des Vizekanzlers und der Abgeordneten der Koalitionsparteien

Vizekanzler Werner Kogler zeigte sich überzeugt: Die Regierungs­krise der letzten Tage hätte viel Schaden für die Republik anrichten können. Nun gibt es mit dem neuen Kanzler die Grund­lage dafür, dass die regulären Budget­verhandlungen im Parlament stattfinden können. Auch die Abgeordneten der Koalitionsparteien ÖVP und Grüne meinen, dass die Regierungskrise überwunden ist und sehen positiv in die Zukunft.

Die Opposition sieht das anders

Die Oppositionsparteien zeigten wenig Vertrauen in die Regierung. Die NEOS wünschen sich einen echten Neustart und eine Abkehr vom "türkisen System". Die FPÖ glaubt nicht, dass das "korrupte System" überwunden ist und vermutet einen "türkisen tiefen Staat". Damit meint sie, dass an wichtigen Stellen im Staat mächtige Personen eingesetzt sind, die den Staat ausschließlich im Interesse der türkisen ÖVP beeinflussen.

Die SPÖ bezeichnete die Regierungs­umbildung als Farce, also als Täuschungs­manöver. Sie meint, Kurz regiere weiter als "Schattenkanzler".

Außerdem richtete die SPÖ eine Dringliche Anfrage an Finanzminister Blümel.

Sie wollte wissen, ob und wie weit Blümel in die Beauftragung und Verwertung von Umfragen, in die Vergabe von Inseraten und in die Beauftragung von Studien eingebunden war. Blümel antwortete, die Anfrage sei inhaltlich nicht sehr entscheidend. Außerdem betreffe der Großteil der Fragen nicht ihn persönlich und auch nicht seine Amtszeit.

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