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Bericht über die Diskussion bei Politik am Ring zum Thema: Wie fit ist Österreich beim Thema Künstliche Intelligenz?

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Hintergrund zum Thema:

Künstliche Intelligenz nennt man spezielle Computer­programme. Für Künstliche Intelligenz wird auch oft die Abkürzung KI verwendet. KI-Programme funktionieren anders als normale Computer­programme. Normale Computer­programme können nur die Aufgaben erledigen, für die sie programmiert sind. Das sind immer dieselben Aufgaben. KI-Programme hingegen können sich selbst neue Dinge beibringen. Wenn sie einen Fehler machen, dann merken sie das selber und machen den Fehler nicht noch einmal. KI-Programme lernen ständig dazu und werden dadurch immer besser.

Die Bundesregierung hat jetzt einen Plan vorgelegt, wie man in Österreich weiter mit dem Thema Künstliche Intelligenz umgehen möchte. Die Koalitionsparteien ÖVP und Grüne sehen den Plan als den Anfang von einem Prozess. Zuerst sollen Rahmenbedingungen festgelegt werden. Später sollen dann konkrete Maßnahmen darauf aufbauen.

Die Opposition und Wissenschaft kritisieren aber den Plan. Sie sind der Meinung: Das, was die Regierung plant, kommt zu spät und ist zu wenig.

Die Diskussion am 18. Oktober:

Wie gut ist Österreichs Strategie für Künstliche Intelligenz wirklich? Kann die KI-Strategie Österreich fit für die Zukunft machen?

Über diese Fragen wurde in der Internet-TV-Sendung des Parlaments Politik am Ring am 18. Oktober diskutiert. An der Diskussion haben Politikerinnen und Politiker von allen 5 Parlamentsfraktionen teilgenommen. Auch dabei waren die Vorsitzende des Österreichischen Rates für Robotik und Künstliche Intelligenz Sabine Köszegi sowie der KI-Experte Michael Katzlberger. Moderiert wurde die Sendung von Gerald Groß.

Maria Theresia Niss ist Forschungssprecherin der ÖVP. Sie ist der Meinung: Die österreichische KI-Strategie bietet nötige Rahmenbedingungen. Auch könnte man manches nun konkret angehen, was sich wegen 2 Regierungswechseln und der Corona-Pandemie verzögert hatte. Jetzt kann man sich zum Beispiel auf die Entwicklung von KI-Schlüssel­technologien konzentrieren, wie zum Beispiel bei der Industrie 4.0. Bei dieser Art von Technologie organisiert sich die Produktion weitestgehend selbst. Menschen, Maschinen, Anlagen, Logistik und Produkte arbeiten in der Industrie 4.0 direkt miteinander. In diesem Bereich hat Österreich bereits Stärken. Damit kann man den Standort Österreich für Unternehmen interessanter machen. Unternehmen, die gesamte Wirtschaft und auch die Verwaltung sollen durch den Einsatz von KI-Technologien noch weiter profitieren.

Süleyman Zorba ist der Sprecher für Netzpolitik und Digitalisierung der Grünen. Er ist der Meinung: Die österreichische KI-Forschung hat nicht mit diesem Papier angefangen und hört damit auch nicht auf. Mit diesem Papier meint er die österreichische Strategie für KI. Er findet: Es hat Versäumnisse gegeben. Auch viele Teile der Kritik sind richtig. Dennoch bietet die vorliegende Strategie viele Möglichkeiten, auf denen man nun aufbauen kann. Zorba meint: Auch im Regierungsprogramm kann man sehen, dass das Thema KI der Regierung sehr wichtig ist. Wichtig findet er vor allem den Ausbau der Grundlagenforschung, aber auch eine ausführliche Debatte in der Gesellschaft über das Thema KI.

Petra Oberrauner ist Forschungssprecherin der SPÖ. Sie findet eine Debatte über Künstliche Intelligenz auch sehr wichtig. Denn in einer Demokratie gehören Debatten zu den Rahmen­bedingungen und Spiel­regeln für den Umgang mit wichtigen Themen. Sie findet: Eine wichtige Aufgabe der Politik ist jetzt, dass man solche klaren Spielregeln für den Umgang mit KI schaffen muss. Denn diese gibt es im Moment nicht. Aber nur so können Menschen geschützt und aufgeklärt werden.

Gerhard Deimek ist Forschungssprecher der FPÖ. Er ist der Meinung: Österreich muss sich die Frage stellen, wohin es will. Dann muss man sich entsprechende Maßnahmen überlegen und diese umsetzen und finanzieren. Ohne entsprechende Mittel kann man keine Forschung betreiben. Österreich hinkt mit seinen Maßnahmen hinterher. Jetzt muss Österreich zügig aufholen.

Helmut Brandstätter ist Forschungssprecher der NEOS. Er findet, dass ganz Europa beim Thema KI hinterher hinkt. Schuld daran ist unter anderem die mangelnde Forschung. Oft fehlen die Möglichkeiten. In Österreich gibt es zwar an 18 von 22 Universitäten Forschung im Bereich KI. Und dort findet auch Grundlagen-Forschung statt. Aber die Universitäten konnten sich auf dem Gebiet nicht weiterentwickeln. Die Politik hat es verabsäumt, den Universitäten die Möglichkeit dazu zu bieten. Die nötige Finanzierung fehlt.

Nächste Sendung von Politik am Ring

Die nächste Sendung von Politik am Ring findet am Montag, dem 22. November 2021 statt. Sie wird wieder live ab 21 Uhr in der Mediathek des Parlaments übertragen. Alle Folgen von Politik am Ring kann man sich dort dauerhaft ansehen.

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