Neue Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus eröffnet: Die Shoah Namensmauern
Shoah ist ein Begriff für die systematische Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen während des Nationalsozialismus.
Im Ostarrichipark im 9. Wiener Gemeindebezirk wurde eine neue Gedenkstätte eröffnet. Sie soll an die jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich erinnern, die in der Zeit des Nationalsozialismus während des 2. Weltkriegs ermordet wurden. Auf 160 Namensmauern sind die Namen der Opfer in Stein gemeißelt. Die Gedenkstätte soll ein Ort der Andacht sein.
Eröffnung mit Nationalrats-Präsident Wolfgang Sobotka
Bei der Eröffnung sagte Nationalrats-Präsident Wolfgang Sobotka: Diese Gedenkmauern geben den Opfern des Nationalsozialismus aus Österreich ihre Identität zurück. 64.450 jüdische Kinder, Frauen und Männer, die in Österreich gelebt haben, wurden in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet. Die in Stein gemeißelten Namen sorgen dafür, dass sie niemals vergessen werden.
In den Konzentrationslagern haben diese Menschen eine Nummer bekommen, ihre Namen wurden nicht mehr verwendet. Diese Konzentrationslager gab es in der Zeit des 2. Weltkriegs. Dorthin brachten die Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten die jüdischen Menschen. Dort wurden die jüdischen Menschen dann ermordet. Die Namensmauern geben den ermordeten Menschen nun ihre Namen zurück. Die Namensmauern sind wie ein Grabstein und sollen dafür sorgen, dass die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus niemals vergessen werden.
Nationalrats-Präsident Wolfgang Sobotka hat die Schirmherrschaft für die Errichtung der Gedenkstätte übernommen. Schirmherrschaft bedeutet, dass der Nationalrats-Präsident das Projekt mit seinem Namen unterstützt.
Kurt Tutter hat ihn im März 2018 darum gebeten, und Sobotka hat sofort zugesagt. Kurt Tutter ist ein Künstler, der in Österreich geboren wurde. Er ist vor dem 2. Weltkrieg nach Kanada geflüchtet und lebt noch heute dort.
Er hat seit Jahren gefordert, dass eine Gedenkstätte mit den Namen der ermordeten Jüdinnen und Juden errichtet wird.
Diskussion am Jahrestag der November-Pogrome
Anlässlich des Jahrestages der November-Pogrome von 1938 hat Nationalrats-Präsident Wolfgang Sobotka auch an einer Diskussion teilgenommen.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 haben Anhängerinnen und Anhänger des Nationalsozialismus Wohnungen und Geschäfte von Jüdinnen und Juden verwüstet und zerstört. Sie haben auch Synagogen, wo Jüdinnen und Juden beten und ihre Gottesdienste feiern, angezündet. Diese Ereignisse werden November-Pogrome genannt.
Bei der Diskussion wurden die Ergebnisse des Kongresses „An End to Antisemitism“ präsentiert. Der Titel des Kongresses ist englisch und bedeutet: dem Antisemitismus ein Ende setzen.
Kranzniederlegung
Nach der Diskussion überreichte Wolfgang Sobotka das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an Viatcheslav Moshe Kantor, den Präsidenten des Europäischen Jüdischen Kongresses.
Wolfgang Sobotka vertrat auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Niederlegung eines Kranzes beim Mahnmal für die jüdischen Opfer der Shoah aus Österreich am Wiener Judenplatz.
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