Parlamentskorrespondenz Nr. 232 vom 26.03.2001
SICHERHEITSMASSNAHMEN FÜR TUNNELS WERDEN 600 MILL. S KOSTEN
Wien (PK) – Der nach den Brandkatastrophen im Mont Blanc und im Tauerntunnel erstellte Bericht betreffend Massnahmen zur Erhöhung der Sicherheit von Straßentunnels in Österreich (III 90. d.B. ), der nun dem Parlament vorliegt, kommt grundsätzlich zu dem Schluss, dass die heimischen Tunnel im europäischen Vergleich als sicher einzustufen sind. Dennoch erscheint es den Verfassern des Berichtes geboten, eine Reihe von baulichen und organisatorischen Sicherheitsmassnahmen zu setzen, wobei von einem Investitionsvolumen für die nächsten fünf Jahre von rund 600 Mill. S ausgegangen wird.
Der Bericht enthält ein 10-Stufen-Programm für die Verbesserung der österreichischen Tunnelanlagen, das jenen Massnahmen, die die Selbstrettungsphase verlängern, Vorrang gegenüber der Fremdrettungsphase einräumt. In diesem Sinn sollen vordringlich solche Investitionen getätigt werden, die den Zeitraum verlängern, in dem sich die Betroffenen aus eigener Kraft in Sicherheit bringen können.
Konkret empfiehlt der Bericht zunächst den Umbau der reversiblen Zuluft-Halbquerlüftungssysteme bei einröhrigen Tunnelanlagen sowie die Verbesserung der Absaugleistung bei Tunnelanlagen mit (Voll-)Querlüftungssystemen durch den Einbau grosser, steuerbarer Rauchabzugsklappen. Weiters sollten in sämtlichen Tunnels begehbare Notrufnischen und automatische Brandmeldeanlagen errichtet werden. Auch bei zweiröhrigen Tunnelanlagen plädiert der Bericht für einen Ersatz der reversiblen Zuluft-Halbquerlüftungssysteme durch bessere Systeme. Darüber hinaus enthält das vom Bericht vorgeschlagenen Investitionsprogramm neben Massnahmen hinsichtlich Fluchtwegekennzeichnung und Verbesserung der Temperaturbeständigkeit sowie der Aufhellung der Wände auch die Forderungen nach Verkürzung der Beleuchtungsabschnitte und Zusatzsicherung von Strahlventilatoren.
Analoge Massnahmen müssten nach Meinung des Berichtes auch für die Bundesstrassen B-Tunnels gesetzt werden. Dafür rechnen die Verfasser mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von rund 150 Mill. S.
(Schluss)