Parlamentskorrespondenz Nr. 181 vom 04.04.2003

DAS BUNDESHEER WIRD IMMER WEIBLICHER

Wien (PK) - Keine Probleme sieht Verteidigungsminister Günther Platter beim Projekt "Frauen im Bundesheer". Er hat dem Nationalrat kürzlich einen Bericht über "Militärische Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2001 und 2002" (III-17 d.B.) vorgelegt, in dem er die mittlerweile fünfjährigen Erfahrungen mit Auswahlverfahren, Ausbildung und Verwendung weiblicher Soldaten im Bundesheer mit der Feststellung zusammenfasst: "Die Integration von Soldatinnen in das Bundesheer ist weitgehend abgeschlossen - die Erfahrungen bestätigen die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges".

40 % MEHR FRAUEN IM HEER SEIT 2000 

Zur Untermauerung dieser Einschätzung legte der Minister folgende Daten vor: Im Jahr 2001 nahm die Zahl der Soldatinnen im Bundesheer von 135 auf 204 oder um rund 40 % zu. 78 Frauen traten den Ausbildungsdienst an. 47 Soldatinnen, darunter zehn Leistungssportlerinnen und zwei Ärztinnen, absolvierten den Ausbildungsdienst und wurden danach als Militärpersonen auf Zeit in ein Dienstverhältnis übernommen.

Im Jahr 2002 waren es bereits 62 Frauen, darunter 14 Leistungssportlerinnen, die den Ausbildungsdienst antraten. 48 Soldatinnen, darunter neun Leistungssportlerinnen und eine Veterinärmedizinerin absolvierten die Ausbildung und wurden zu Militärpersonen auf Zeit ernannt.

Zum Stichtag 31. Dezember 2002 leisteten 49 Frauen Ausbildungsdienst, davon zwölf Leistungssportlerinnen. 152 Soldatinnen, davon 29 Leistungssportlerinnen, befanden sich in einem Dienstverhältnis als Militärperson auf Zeit. Drei Frauen befanden sich in einem unbefristeten Dienstverhältnis als Berufsmilitärperson. Zum Einrückungstermin im Jänner wurden neun Frauen einberufen.

50 Frauen haben in den letzten Jahren die militärische Ausbildung abgschlossen, führen daher zumindest den Dienstgrad "Gefreiter", sind mittlerweile aber aus dem Präsenzdienst ausgeschieden. Sie werden zur Personalreserve gezählt und können auf freiwilliger Basis ihre militärische Karriere im Rahmen von Miliztätigkeiten und Auslandspräsenzdiensten fortsetzen.

DIE MILITÄRISCHEN AUFGABEN DER FRAUEN IM BUNDESHEER

Frauen erfüllen mittlerweile unterschiedlichste Aufgaben im gesamten Spektrum des Heeresdienstes: 2002 standen acht weibliche Offiziere im militärischen Dienst, davon eine Veterinärmedizinerin und ein weiblicher Offizier im höheren militärtechnischen Dienst. Sieben Berufsoffiziersanwärterinnen besuchten den Fachhochschulstudiengang "Militärische Führung" an der Theresianischen Militärakademie, sechs standen im Praxissemester und sieben nahmen am Einjährig-Freiwilligen-Kurs teil. Die ersten weiblichen Truppenoffiziere werden die Ausbildung voraussichtlich im September 2003 abschließen.

41 Soldatinnen versahen zum Stichtag 31. Dezember 2002 ihren Dienst als Unteroffiziere, davon zwei im Auslandseinsatz im Kosovo, 92 waren in Chargendiensträngen als Militärpersonen auf Zeit tätig und 49 befanden sich im Ausbildungsdienst. Unter den Soldatinnen findet man unter anderem die Geschützführerin einer Panzerhaubitze, eine Jagdpanzerfahrerin, eine Kampfpanzerkommandantin, eine Heeresfahrlehrerin und die Kommandantin einer Aufklärungsgruppe.

RECHTLICHE FORTSCHRITTE

Die in der letzten Gesetzgebungsperiode geforderten Maßnahmen zur Öffnung des Auslandspräsenzdienstes für Frauen als auch deren Gleichstellung im Rahmen des Heeresversorgungsrechts wurden laut Minister Platter erfolgreich umgesetzt.

Soldatinnen können nunmehr freiwillig an Auslandseinsätzen des Österreichischen Bundesheeres teilnehmen. Frauen auf dem Weg zu oder von einer Eignungsprüfung bzw. während einer solchen sowie im Rahmen von Miliztätigkeiten genießen nunmehr vollen versorgungsrechtlichen Schutz.

Weiter verbessert wurde in den vergangenen beiden Jahren auch die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres für Frauen. Der Beitrag "Ich werde Soldatin" auf der Internet-Homepage des Bundesheeres (www.bundesheer.at) wird laufend aktualisiert und optimiert. (Schluss)