Parlamentskorrespondenz Nr. 534 vom 01.06.2006

Demokratiepreis 2006 der Lupac-Stiftung an Joseph Marko

Würdigung seines Beitrag zur Demokratisierung in Südosteuropa

Wien (PK) – Univ.Prof. Dr. Joseph Marko, Professor am Institut für Österreichisches, Europäisches und Vergleichendes Recht und Politikwissenschaften der Karl Franzens-Universität Graz, ist der Träger des diesjährigen Demokratiepreises der Margaretha Lupac-Stiftung. Er wurde von einer Jury unter dem Vorsitz von ORF-Generaldirektorin Monika Lindner aus rund 70 Bewerbungen ausgewählt.

Joseph Marko, Jahrgang 1955, hat sich 1994 mit einer Arbeit zum Thema "Autonomie und Integration" habilitiert. Mitte der 90er Jahre wurde er vom Präsidenten des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte in den Bosnisch-Herzegowinischen Verfassungsgerichtshof nach dem Dayton-Abkommen berufen und gehörte diesem Gerichtshof von 1997 bis 2002 als ein sprachenkundiger Vermittler zwischen den drei Ethnien und den externen Kollegen aus Frankreich und Schweden an. Von 1999 bis 2002 fungierte er als Vizepräsident dieses Gerichtshofs. Mit dieser Auszeichnung wird insbesondere das persönliche Engagement und der Beitrag Markos an den demokratiepolitischen Prozessen in Südosteuropa gewürdigt.

Der Demokratiepreis ist mit 15.000 € dotiert. Ausgezeichnet werden Personen und Einrichtungen, die sich im Rahmen ihres Lebenswerks oder ihrer täglichen Arbeit für Demokratie, Geschlechterdemokratie und Minderheitenrechte engagieren und sich für Toleranz in der politischen Auseinandersetzung, in der Kunst und in der gesellschaftlichen Entwicklung einsetzen. Der Demokratiepreis wird alle zwei Jahre – alternierend mit dem Lupac-Wissenschaftspreis – vergeben. Erster Träger des Demokratiepreises war 2004 das International Business College Hetzendorf. Die feierliche Übergabe des Preises an Prof. Marko findet am 28. Juni 2006 im Parlament statt. (Schluss)