Parlamentskorrespondenz Nr. 394 vom 26.05.2010

Prammer beeindruckt von Kampf gegen Genitalverstümmelung

Accra (PK) - Zum Abschluss ihres offiziellen Besuchs in Ghana traf Nationalratspräsidentin Barbara Prammer mit einer ghanaische NGO zusammen, die Teil des interafrikanischen Komitees gegen traditionsbedingte Gewalt an Frauen, insbesondere im Kampf gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM) ist. Prammer zeigte sich beeindruckt von den großen Fortschritten, die Ghana im Kampf gegen FGM erzielen konnte, und würdigte die Arbeit der Aktivistinnen.

Die NGO klärt vor Ort die lokalen Machthaber über die Gesetzeslage sowie über die mit der Genitalverstümmelung verbundenen vielfältigen Traumata und Gesundheitsgefahren für die betroffenen Frauen auf. Außerdem setzt sie sich für lokale Durchführungsverordnungen zur Umsetzung des Verbotes von weiblicher Genitalverstümmelung ein.

Ghana gehört seit 1994 zu den ersten afrikanischen Ländern, in denen FGM verboten wurde. Seither konnte das Auftreten von FGM von etwa 12 Prozent auf 3,8 Prozent im Landesdurchschnitt gesenkt werden. Trotzdem berichteten die Aktivistinnen von Regionen, vor allem im Norden des Landes, wo Frauen weiterhin noch sehr häufig auf diese Weise verstümmelt werden.

Die Aktivistinnen zeigten sich erfreut über die kürzlich erfolgte Überreichung des Ehrenzeichens um Verdienste der Republik Österreich durch Präsidentin Prammer und Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek an die Gründerin und Präsidentin des Inter-African Commitees (IAC), Berhane Ras-Work. Dies stelle auch eine Anerkennung ihrer eigenen ehrenamtlichen Arbeit dar, so die Frauen. Prammer ist europäische Goodwill-Botschafterin des IAC. (Schluss)