Parlamentskorrespondenz Nr. 832 vom 28.10.2010

Vorlagen: Konsumentenschutz

Regierungsparteien äußern Bedenken gegen Bisphenol A und Azofarbstoffe in Lebensmitteln

Abgeordneter Johann Maier (S) weist auf Untersuchungen hin, denen zufolge der vor allem in Kunststoffprodukten aus Polycarbonat enthaltene Stoff Bisphenol A zu gesundheitlichen Schäden insbesondere bei Kleinkindern führen kann, und erinnert in diesem Zusammenhang an eine Studie des deutschen Umweltbundesamtes, die von einem "ausreichenden Besorgnispotential" spricht. In einem gemeinsam mit der Abgeordneten Gabriele Tamandl (V) eingebrachten Entschließungsantrag (1314/A(E)) fordert er deshalb die Bundesregierung auf, in der EU auf eine Herabsetzung der Bisphenol-Grenzwerte für Materialien und Gegenstände hinzuwirken, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen. Weiteres Anliegen der Initiative ist überdies ein gänzliches Verbot von Bispenol A in Artikeln, die für Kinder unter drei Jahren geeignet sind.  

Schwere Bedenken äußern die Abgeordneten Johann Maier (S) und Gabriele Tamandl (V) auch gegen Azofarbstoffe, die etwa unter den Bezeichnungen E 102 oder E 104 in Süßigkeiten, Obstkonserven, Limonaden, Eis oder Margarine enthalten sind. Diese Stoffe würden als potentielle Auslöser von Allergien gelten, wobei auch ein Zusammenhang mit Hyperaktivität und Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern wissenschaftlich diskutiert werde, heißt es in einem Entschließungsantrag (1315(A(E)), den die Konsumentenschutzsprecher der Regierungsparteien gemeinsam unterbreiten. Die Initiative verfolgt das Ziel, bei der AGES gemeinsam mit der Lebensmittelindustrie eine Datenbank über Produkte einzurichten, die frei von Azofarbstoffen sind. Darüber hinaus wird der Gesundheitsminister ersucht, auf EU-Ebene für die Prüfung eines generellen Verbots von Azofarbstoffen vor allem in Lebensmitteln für Kinder einzutreten.