Parlamentskorrespondenz Nr. 1098 vom 16.10.2015

Zahl der schweren Unfälle im Schienenverkehr 2014 gesunken

Jahresbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes

Wien (PK) – Die Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB) hat als unabhängiger Teil der Bundesanstalt für Verkehr (VERSA) den gesetzlichen Auftrag, durch Unfallursachenforschung zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beizutragen. Ihre Untersuchungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse nach schwerwiegenden Störfällen und Unfällen in den Bereichen in den Bereichen Schiene, Schifffahrt, Seilbahnen und Luftfahrt sind eine wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit im Verkehrsbereich. Verkehrsminister Alois Stöger hat dem Nationalrat nun Zahlen zur Arbeit der Untersuchungsstelle für das Jahr 2014 vorgelegt.

Neues Qualitätsmanagement der Sicherheitsuntersuchungsstelle

Im Lauf des Jahres 2014 wurden die Arbeiten an einem Qualitätsmanagement-System in der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes abgeschlossen, ist deren Sicherheitsbericht 2014 (III-212 d.B.) zu entnehmen. Damit solle sichergestellt werden, dass durch eine Vereinheitlichung der Prozessabläufe die Tätigkeiten aller betroffenen MitarbeiterInnen nach den gleichen Standards erledigt werden können und es zu keinen Doppelgleisigkeiten kommt bzw. kein unnötiger Zusatzaufwand entsteht.

26 getötete Personen im Schienenverkehr für 2014

Was nun den Bereich Schiene betrifft, weist der Bericht für 2014 931 Unfälle aus, was einen Rückgang gegenüber den Vorjahren bedeutet(2013: 1.060 Unfälle, 2012: 1.002). In vier Fällen gab es Untersuchungen vor Ort, in 11 wurden weiterführende Untersuchungen eingeleitet. Wieder waren es die Zugskollision mit 297 Fällen (2013: 300 Fälle), die als häufigste Unfallursache ausgewiesen wird. 119 Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen (2014: 157) - davon 74 (2013: 86) auf Kreuzungen ohne technische Sicherung - zeigen darüber hinaus ein nach wie vor beträchtliches Gefährdungspotenzial in diesem Bereich auf.

Häufige Unfallarten waren 2014 zudem Brände bzw. Explosionen bei Anlagen der Infrastruktur mit 85 Fällen (2013: 143, 2012: 133) sowie Entgleisungen im Verschub mit 116 Vorfällen (2013: 106, 2012: 142), die damit in der nach Unfallart gereihte Statistik die vorderen Rängen einnahmen. Zudem werden in der Unfallstatistik 116 Suizide oder Suizidversuche angeführt.

Weniger Tote gab es im Berichtsjahr bei Schienenunfällen mit 26 getöteten Personen (ohne Suizide). 2013 waren es noch 30 Personen und 2012: 37 gewesen. 12 Todesopfer gab es bei Unfällen auf Schienenkreuzungen (2013: 18, 2012: 15), keine Toten gab jedoch bei Zugskollisionen, bei denen 2013 zwei Tote zur beklagen waren. Im Berichtsjahr wurde auch kein tödlicher Unfall in der Wiener U-Bahn verzeichnet, während 2012 und 2013 dort jeweils ein Unfall mit Todesfolge zu verzeichnen war. Der Bericht gibt auch Auskunft über die Suizide auf Schienenstrecken. Diese Zahl ist 2014 wieder etwas zurückgegangen. Insgesamt kamen 100 Personen auf diese Weise ums Leben, 7 davon in der U-Bahn, während es 2013 107 Personen, acht davon in der U-Bahn und 2012 89 Personen, davon acht in der U-Bahn, waren.

Einige schwere Vorfälle im Bereich Schifffahrt

Im Bereich der Schifffahrt wurden der SUB 2014 alles in allem 23 Unfälle gemeldet, bei denen 3 Personen getötet wurden, eine Person galt außerdem als vermisst. 2013 hatte es 42 Unfälle mit einer getöteten Person gegeben, 2012 31 Unfälle mit 7 Leichtverletzten. Bei 13 Unfällen, der selben Zahl wie im Har 2013, waren Passagierschiffe involviert. Als häufigste Unfallursache gibt der Bericht Fahrfehler mit 27 Fällen (2013: 23 Fälle) an.

Seilbahnen: Verletzte, aber keine Todesopfer zu beklagen

Bei den Seilbahnen wiederum kam es 2014 zu acht Unfällen (2013: 9, 2012: 15) mit sieben verunfallten Personen, darunter zwei schwerverletzte Mitarbeiter. Wie in den beiden Berichtsjahren davor gab es jedoch keinen tödlichen Unfall.

Luftfahrtdatenbank wird neu strukturiert

In der Zivilluftfahrt wurden 2014 in der nationalen Datenbank 2073 Vorfälle erfasst. Wurden 2013 noch 42 Unfälle für die Zivilluftfahrt gemeldet, so kann für das Jahr 2014 aufgrund einer Neustrukturierung der Datenbank keine statistische Unterscheidung zwischen Unfällen und schweren Störungen getroffen werden. (Schluss) sox