Parlamentskorrespondenz Nr. 225 vom 07.03.2017

Neu im Landwirtschaftsausschuss

Oppositionsanträge zur Kennzeichnung von Tierprodukten, zum globalen Agrarhandel und zum Schutz des Waldes

Grüne für Schutz des unberührten Waldes im Steirischen Lassingtal

Wien (PK) – Nur knapp 3% der österreichischen Waldflächen sind unberührt, was im internationalen Vergleich sehr gering ist. Die Europäische Kommission sieht die biologische Vielfalt als kritische Umweltbedrohung, weshalb unberührte Waldflächen geschützt werden müssen, betont Grün-Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber in seinem Entschließungsantrag (2007/A(E)), der sich konkret auf die Waldflächen des Lassingtals im Bezirk Liezen bezieht. In dem Antrag sprechen sich die Grünen für die Wiederaufnahme von Gesprächen zwischen Bundesforsten und dem Land Steiermark aus, um das Areal unter strengen Schutz zu stellen.

Grüne für eine bessere Kennzeichnung von Fleisch und tierischen Produkten

Auf Seiten der Grünen treten Wolfgang Pirklhuber und Christiane Brunner auch für eine konsequentere Herkunftsbezeichnung von Fleisch und Tierprodukten ein. Die KonsumentInnen wünschen sich regionale Produkte und eine bessere Kennzeichnung ermöglicht eine bewusste Entscheidung, so die AntragsstellerInnen, die auch hervorheben, dass der Bauernbund in einer solchen Maßnahme eine Vertrauensstärkung in Lebensmittel sieht. Eine differenzierende Kennzeichnung kommt auch jenen BäuerInnen zugute, die für gute Haltungsbedingungen der Tiere sorgen.

Daher zielt der Antrag (2038/A(E))der Grünen auf ein Gütesiegelgesetz ab, das die Herkunft, die Regionalität, den Tierschutz und die Gentechnikfreiheit umfasst. Die österreichische Herkunft darf zudem nur als solche gekennzeichnet werden, wenn tierische Produkte nur von in Österreich geborenen und aufgewachsenen Tieren stammen, betonen Pirklhuber und Brunner. Die Herkunft soll auch bei allen tierischen Zutaten in Lebensmitteln und in der Gastronomie praxistauglich gekennzeichnet werden. Zudem soll sich Österreich in der EU für eine einheitliche Herkunftskennzeichnung und transparente Produktkennzeichnung einsetzen, bei der das Tierwohl transparent ausgezeichnet wird, fordern die Grünen weiters.

NEOS für eine bessere Wahrnehmung der Bedeutung globaler Agrarmärkte

In eine andere Richtung zielt ein Entschließungsantrag (2012/A(E)) der NEOS. Darin spricht sich Sepp Schellhorn für das Hervorheben der Bedeutung des internationalen Agrarmarkts für die österreichische Landwirtschaft aus. Hintergrund ist dabei, dass der Exportanteil österreichischer Agrarprodukte 2016 um 3,2% gestiegen und seit dem EU-Beitritt fast versechsfacht hat. Trotz der Bedeutung des Weltagrarhandels sieht die öffentliche Wahrnehmung einen Widerspruch zwischen Exporten sowie Eigenversorgung und Regionalität, so Schellhorn, der auch betont, dass globaler Agrarmarkt und regionale Produktion einander ergänzen und daher fordert, dies auch deutlicher zu kommunizieren. (Schluss) see