Parlamentskorrespondenz Nr. 299 vom 17.03.2017

Neu im Unterrichtsausschuss

Anträge der Grünen zur Schulfinanzierung und zur Gemeinsamen Schule der 10- bis 14-Jährigen

Wien (PK) – In zwei Entschließungsanträgen fordert Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, die Neugestaltung der Schulfinanzierung nach dem Modell eines Chancenindex sowie eine gesetzliche Grundlage für die Ausweitung der Modellregionen für eine Gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen auf größere Regionen und ganze Bundesländer.

Grüne für Finanzierung von Schulen nach dem Modell eines Chancenindex

Bezugnehmend auf das im November 2016 von der Arbeiterkammer präsentierte Modell einer bedarfsgerechten Finanzierung von Schulen unter dem Motto "Bildung gerecht finanzieren", fordern die Grünen in ihrem Antrag die Neugestaltung der Schulfinanzierung nach einem Chancenindex. Dieser Chancenindex berücksichtige den Familienhintergrund, der neben dem Lernumfeld den Schulerfolg der SchülerInnen maßgeblich beeinflusse. Schulen mit größeren Herausforderungen sollen dementsprechend mehr Mittel zugeteilt werden. Die Autonomie der Schulen könne nur dann erfolgreich umgesetzt werden, wenn die Förderung von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen finanziell ausgeglichen wird (2057/A(E)).

... und für Ausweitung der Modellregionen der Gemeinsamen Schule

Die Grünen kritisieren in ihrem Antrag, dass in Österreich die sozioökonomische Situation der Familie und ihr Wohnort und nicht Begabung, Fleiß und Talent der SchülerInnen die Wahl zwischen Gymnasium und Neue Mittelschule entscheiden. Im Alter zwischen neun und zehn Jahren erfolge die Selektion außerdem viel zu früh.

Vor diesem Hintergrund wünschen sie sich, dass auch größere Regionen und Bezirke bis hin zu ganzen Bundesländern als eine Modellregion für die Gemeinsame Schule aller 10 bis 14-Jährigen geführt werden können, um mehr Chancengerechtigkeit, bessere individuelle Förderung und eine Anhebung des Bildungsniveaus zu erreichen. Daher fordern die Grünen in ihrem Antrag die Bunderegierung und die Bundesministerin für Bildung auf, einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorzulegen. Notwendig seien dafür Änderungen im Schulorganisationsgesetz, die Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für AHS-Unterstufen und die Einbindung der Neuen Mittelschulen sowie Ausbildungsmodule für LehrerInnen und SchulleiterInnen für einen binnendifferenzierten Unterricht und individuelle Förderung der SchülerInnen (2058/A(E)). (Schluss) ten/gro


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