Wissenschaftspreis der Margaretha Lupac-Stiftung verliehen
Nationalratspräsident Sobotka ehrte Wolfgang Häusler, Ulrich Wagrandl sowie Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr
Wien (PK) – Mit dem Wissenschaftspreis 2019 der Margaretha Lupac-Stiftung ausgezeichnet wurden gestern Abend im Parlament drei Einreichungen, die sich in herausragender Weise mit Aspekten der Demokratieentwicklung auseinandersetzen. Zuerkannt wurde der diesjährige Preis dem Historiker Wolfgang Häusler für sein Buch "Ideen können nicht erschossen werden. Revolution und Demokratie in Österreich 1789 – 1848 – 1918" sowie dem Juristen Ulrich Wagrandl für seine Dissertation "Wehrhafte Demokratie in Österreich". An Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr wurde die Auszeichnung gemeinsam für ihr bisheriges wissenschaftliches Gesamtwerk in der historischen Sozialforschung verliehen. Das Kuratorium der Stiftung folgte einstimmig den Vorschlägen der Jury.
Sobotka: Nationalrat fühlt sich Wissenschaft eng verbunden
Die Würdigung der ausgewählten Forschungsarbeiten stünde im Zeichen der Gesinnung Margaretha Lupacs, die sich für die Demokratie in Österreich in besonderem Maße engagierte, sagte der Kuratoriumsvorsitzende, Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. Er nahm die Verleihung im feierlichen Rahmen vor und betonte, dass sich der Nationalrat mit der Wissenschaft in engster Weise verbunden fühle und stets bemüht sei, ihren Erkenntnissen in der parlamentarischen Arbeit Rechnung zu tragen.
In den Laudationes der Jurymitglieder wurde der Mehrwert der historischen Arbeiten für die nachfolgenden Generationen hervorgehoben, um die Geschichte lebendig zu halten, daraus zu lernen und die Demokratie zu stützen. Immerhin liege die Zukunft der Demokratie im Wissen über ihren Ursprung, sagte Wolfgang Häusler, der wie auch die anderen PreisträgerInnen Dank für die Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit zum Ausdruck brachte. Ulrich Wagrandl nutzte die Gelegenheit für einen Appell: Demokratie müsse auch extreme Meinungsverschiedenheiten aushalten und tolerieren können. Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr veranschaulichten die schwierigen Bedingungen der außeruniversitären Wissenschaftsforschung anhand von Erzählungen aus ihrem Arbeitsalltag. Die Cellistin Sophie Abraham sorgte für die musikalisch stimmige Begleitung der Veranstaltung.
Margaretha Lupac-Stiftung für Parlamentarismus und Demokratie
Die 1999 verstorbene Margaretha Lupac hat dem Parlament für eine gemeinnützige Stiftung insgesamt 1,5 Mio. € hinterlassen. Daraus werden seit 2004 alternierend ein Demokratie- und ein Wissenschaftspreis des Parlaments finanziert, jeweils mit 15.000 € dotiert. Er kann auf bis zu drei PreisträgerInnen aufgeteilt werden. Ausgezeichnet werden Arbeiten, die das Verständnis für die Grundlagen, die Funktionsweise und die Grundwerte der österreichischen Republik fördern und die dazu beitragen, die Bedeutung von Toleranz im Diskurs über Fragen der Politik, Kunst und gesellschaftlichen Entwicklungen zu vermitteln. (Schluss) red
HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.
Weitere Informationen zu den PreisträgerInnen finden Sie hier.