Parlamentskorrespondenz Nr. 468 vom 20.04.2021

Mehr Frauen für ein zukunftsfähiges Bundesheer

Verteidigungsministerin Tanner berichtet über die militärischen Dienstleistungen von Frauen

Wien (PK) – Die Anzahl der Soldatinnen im österreichischen Bundesheer zu erhöhen und die Attraktivität des Berufs zu steigern. Dieses Anliegen hebt Verteidigungsministerin Tanner im aktuellen Bericht über militärische Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2019 und 2020 (III-284 d.B.) hervor.

Seit 1998 haben Frauen die Möglichkeit, ihren Dienst im österreichischen Bundesheer zu leisten, und die Soldatinnen sind, wie die Verteidigungsministerin im Bericht festhält, ein gut integrierter und unverzichtbarer Bestandteil des Bundesheers. Entschieden sich Ende 1999 89 Frauen dafür, so waren es Ende des vergangenen Jahres 672 Frauen. Der höchste bislang von einer Soldatin erreichte Offiziersgrad ist Brigadier, der höchste von einer Soldatin erreichte Unteroffiziersgrad ist Offiziersstellvertreter.

Die Zahl der Soldatinnen, die mit Stichtag 31. Dezember 2020 ihren Dienst beim Bundesheer versahen, ist gegenüber Ende 2019 um elf gesunken. Von den insgesamt 672 Soldatinnen befanden sich 79 im Ausbildungsdienst, 587 Soldatinnen – davon zwei weibliche Offiziere des Intendanzdienstes, ein weiblicher Offizier des höheren militärtechnischen Dienstes, ein weiblicher Offizier des höheren militärfachlichen Dienstes, ein weiblicher Generalstabsoffizier, vier Militärpilotinnen, 38 weibliche Truppenoffiziere und 17 Berufsoffiziersanwärterinnen – in einem Dienstverhältnis und sechs als Vertragsbedienstete des Bundes im Auslandseinsatz.

Eine Erhöhung des Frauenanteils soll mithilfe des 2020 ins Leben gerufenen Frauenförderungsplans des Bundesministeriums für Landesverteidigung erreicht werden. Gelingen soll dies unter anderem durch die Begleitung und Unterstützung neu eintretender Soldatinnen durch ausgebildete Mentorinnen. Jährlich stattfindende Absolventinnentreffen sollen zur Vernetzung von Soldatinnen beitragen. Zudem sollen Frauen bei Rekrutierungs- und Informationsveranstaltungen verstärkt als Informationsoffiziere eingesetzt werden. Das Einbinden von Rolemodels wie den Sportlerinnen der Jahre 2019 und 2020, Vanessa Herzog und Ivona Dadic, sollen die verschiedenen Karrieremöglichkeiten für Frauen im österreichischen Bundesheer aufzeigen. Spezifische Verbesserungen der Ausbildung, durchgängige Laufbahnplanungen und gezielte Förderung bei der Besetzung von Führungs- und Managementfunktionen sollen die Chancengleichheit stärken und den Dienst attraktiver gestalten.

Im Berichtszeitraum haben 60 Soldatinnen 2.173 Tage Milizübungen, freiwillige Waffenübungen und Funktionsdienste geleistet. Pro Monat befanden sich durchschnittlich rund 27 Soldatinnen im Auslandseinsatz. Im Rahmen der Hilfsmaßnahmen im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie unterstützten im Jahrestagesdurchschnitt 28 Soldatinnen die Gesundheitsbehörden, kontrollierten die Grenzen, halfen beim Contact Tracing und waren an Unterstützungsleistungen beteiligt. (Schluss) red