Parlamentskorrespondenz Nr. 681 vom 08.06.2021

Neu im Gesundheitsausschuss

SPÖ will Maßnahmenpaket zur Bekämpfung des Personalmangels im Gesundheitswesen

Wien (PK) – Laut einer Umfrage der Ärztekammer Wien sind mehr als die Hälfte der in Spitälern tätigen ÄrztInnen und Ärzte körperlich und emotional erschöpft, gibt Philip Kucher (SPÖ) in einem Entschließungsantrag seiner Fraktion zu bedenken (1593/A(E)). 52% von ihnen haben bereits überlegt, den Job zu wechseln bzw. zu kündigen. Aber auch das Pflegepersonal, das im letzten Jahr besonders gefordert war, sei massiv überlastet und am Limit angelangt. Dennoch verschärfe die Regierung noch die Situation, indem sie die Arbeitszeitreglungen – bis zu 55 Wochenstunden für das Krankenanstaltenpersonal – um weitere vier Jahre verlängere, kritisiert Kucher. Danach folge ein Zeitraum von drei Jahren, in denen bis zu 52 Stunden gearbeitet werden soll. Das sei nicht nur unmenschlich, sondern vor allem ein falscher Zugang, um die Gesundheitsberufe attraktiver zu gestalten.

Aus Sicht der SPÖ brauche es daher ein Bündel an Maßnahmen, das von der Schaffung von zusätzlichen Studienplätzen, Anreizen für MedizinstudentInnen, nach der Ausbildung im Land zu bleiben, einer Entlastung der SpitalsärztInnen, einer Digitalisierungsoffensive, bis hin zur Attraktivierung der Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal geht. Weiters brauche es einen massiven und unbefristeten Ausbau des Fachkräftestipendiums, eine Aufstockung der Pflegestiftungen der Länder, eine existenzsichernde Absicherung während der Ausbildungsphasen, langfristig lebbare Arbeitszeitmodelle sowie faire Gehälter. (Schluss) sue