Parlamentskorrespondenz Nr. 1018 vom 24.09.2021

ERP-Fonds: Stärkung des Wirtschaftsstandorts mit niedrig verzinsten Krediten

Jahresbericht des Fonds für 2020 liegt vor

Wien (PK) – Mit niedrig verzinsten Krediten und mehrjährigen tilgungsfreien Zeiträumen hat der ERP-Fonds (ERP = European Recovery Program) zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes zum Ziel, Innovation und Wachstum sowie Schaffung und Erhaltung von Arbeitsplätzen in den Bereichen Industrie, Gewerbe- und Dienstleistungsunternehmen, bei Unternehmen der Tourismusbranche und der Land- und Forstwirtschaft zu stimulieren. Aktuell liegt dem Nationalrat der Jahresbericht 2020 des ERP-Fonds samt Corporate Governance-Bericht vor (III-426 d.B.).

So wurde im Wirtschaftsjahr 2020 in diesem Bereich ein Kreditvolumen von rund 592 Mio. € für 1.228 Projekte vergeben und damit Investitionen in Höhe von rund 1.023 Mio. € unterstützt. Hinzu kommen 8 Mio. € für Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ziel, die wirtschaftliche und soziale Struktur in ausgewählten Entwicklungsländern zu stärken.

98,7% der Zusagen und 87,9% der Finanzierungsleistung an KMU

98,7% der Zusagen und 87,9% der Finanzierungsleistung gingen auch 2020 wieder an kleine und mittlere Unternehmen (KMU, d. h. Unternehmen bis 250 Beschäftigte). Die sogenannten aws erp-Kredite haben sich dem Bericht zufolge im Jahr 2020 trotz COVID-19 als krisenfeste und wertvolle Quelle für die Finanzierung von Modernisierungs- und Erweiterungsvorhaben sowie für die Umsetzung von Innovationen erwiesen. Sehr gut angenommen wurden demnach die mit Jahresbeginn eingeführten Vereinfachungen und flexibleren Laufzeitmodelle. Diese Maßnahmen seien insbesondere den Finanzierungen bis zu einer Kredithöhe von 1 Mio. € zugutegekommen.

Die Finanzierungen gingen mit ca. 85% der ERP-Kreditzusagen zum überwiegenden Teil an die Sektoren Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen. Das Jahr 2020 sei trotz COVID-19-Krise von einer ungebrochen hohen Nachfrage geprägt gewesen, sodass nicht nur die zur Verfügung stehenden Finanzierungsmittel zur Gänze ausgeschöpft wurden, sondern auch ein sehr hoher Antragsstand mit Kreditansuchen in der Höhe von mehr als 400 Mio. € gegeben war, so der Bericht.

Neuerungen und Akzente im Jahresprogramm 2021

Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie und der damit einhergehenden aktuellen Notwendigkeit und Dringlichkeit, Österreichs Unternehmen im Sinne eines "Raus aus der Krise & Gestärkt für die Zukunft" Unterstützung angedeihen zu lassen, werden laut Vorlage die inhaltlichen Schwerpunkte des Jahresprogramms 2021 des ERP-Fonds definiert: So geht es um die Unterstützung eines nachhaltigen Wachstums der österreichischen Wirtschaft im Sinne des Green Deal, um Investitionen in die Digitalisierung als Treiberin des technologischen und des Strukturwandels sowie um die Stärkung des Gesundheits- und Life Sciences-Sektors. Die im Jahr 2020 eingeführten Verbesserungen bei den Konditionen und die Vereinfachungen in der Produktgestaltung sollen dem Bericht zufolge 2021 weitergeführt werden. (Schluss) mbu


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