Parlamentskorrespondenz Nr. 1412 vom 06.12.2021

Bundesschülervertretung: Digitalisierungsschub an Schulen nutzen

SchülerInnen-Interessensvertretung zieht Bilanz über Schuljahr 2020/21

Wien (PK) – Die Digitalisierung im schulischen Alltag greift die Bundesschülervertretung (BSV) in ihrem jüngsten Bericht (III-496 d.B.) als eine der wichtigsten Veränderungen heraus, die in der COVID-19-Krise das Bildungswesen geprägt hat. Nachteile des digitalen Distanzunterrichts wie wachsende Bildungsrückstände spricht die überschulische Interessensvertretung ebenso an wie Möglichkeiten, die positiven Seiten der Vernetzung – etwa im Bereich Nachhilfe – zu nutzen. Weitere Schwerpunkte im Bericht über das Schuljahr 2020/21 sind die psychische Gesundheit von SchülerInnen sowie Auswirkungen der Pandemie auf die Matura und andere Abschlussprüfungen.

Seit dem Schuljahr 2018/19 übermittelt die Bundesschülervertretung auf gesetzlicher Grundlage ihren Bericht an das Bildungsministerium, das ihn dem Nationalrat vorzulegen hat. Basis für die Berichtserstellung bilden die vom letzten österreichischen Schülerparlament angenommenen Anträge. Im Anhang des Berichts findet sich daher, basierend auf diesen Anträgen, der aktuelle Forderungskatalog der BSV.

Digitalisierung

Anhand des Beispiels der niederschwelligen Nachhilfe-App "Hilfma" weist die Bundeschülervertretung auf die Vorteile hin, die mit der pandemiebedingt geförderten Digitalisierung des Schulunterrichts einhergegangen sind. Dementsprechend lang ist die Forderungsliste für Digitalisierung an Schulen, etwa verbesserte Informatik-Ausstattung samt WLAN an den Standorten, regelmäßige digitale Weiterbildung der Lehrkräfte oder die Schaffung eines Pools für Leihgeräte.

Psychische Gesundheit

Die Kehrseite des Distanzunterrichts ist die Zunahme psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen. Die Bundesschülervertretung trat daher in Kontakt mit dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP), um psychologische Unterstützungsangebote für SchülerInnen bekannter zu machen. Gleichzeitig wurde die Teilnahme der BSV an der Kampagne #mehrpsychotherapiejetzt initiiert. Im Rahmen ihrer Forderungen setzt sich die BVS für mehr SchulpsychologInnen und "Erste Hilfe für Mental Health" ein.

Zur Etablierung eines gesundheitsfördernden Schulumfelds setzt die BSV auf das international gängige Konzept der "school nurses", nicht zuletzt als erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen.

Evaluierung Matura

Aus Sicht der Bundesschülervertretung sollten die pandemiebedingten Änderungen in der Matura vom Bildungsministerium gemeinsam mit den SchulpartnerInnen evaluiert werden, wobei auch eine österreichweite Umfrage zu dem Thema in Oberstufen sinnvoll wäre. Jedenfalls beizubehalten sei die Einbeziehung der Jahresnote in die Maturanote. Erleichterungen soll es nach Ansicht der BSV bei Lehrabschlussprüfungen und Abschlussprüfungen von Mittleren Schulen geben. (Schluss) rei


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