Parlamentskorrespondenz Nr. 29 vom 13.01.2022

AMA-Marketing-Tätigkeitsbericht: 15.500 Kontrollen und 4.800 Produktanalysen zur Qualitätssicherung im Jahr 2020

Wien (PK) - Dem Nationalrat liegt der Tätigkeitsbericht (III-493 d.B.) der AMA-Marketing für das Jahr 2020 vor. Zu ihren Aufgaben der zählen die Förderung des Absatzes von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Erschließung und Pflege von Märkten im In- und Ausland, die Verbesserung des Vertriebes und der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sowie die Vermittlung von relevanten Informationen für die VerbraucherInnen.

Laut dem Bericht haben sich die Maßnahmen und Aktivitäten im Jahr 2020 in vielen Bereichen von jenen der Jahre davor unterschieden. Durch die Corona-Pandemie seien Adaptierungen beim Kontrollwesen, bei den Marketing-Aktivitäten sowie in der Art der Kommunikation und des Austauschs mit den Gremien der AMA-Marketing notwendig gewesen.

Den Großteil ihrer Einnahmen bezieht die AMA Marketing aus Agrarmarketingbeiträgen. Im Jahr 2020 standen daraus Einnahmen von rund 18,9 Mio. € zur Verfügung, was ein leichtes Einnahmenplus von etwa 200.000 € gegenüber 2019 bedeutet. Der Bereich Milch war dabei mit rund 9,38 Mio. € der größte Beitragsgeber, der Bereich Fleisch brachte rund 5,46 Mio. € ein.

Keine wesentlichen Veränderungen gab es in Bezug auf den Bio-Anteil in den einzelnen Produktgruppen. Bei Geflügel kam es zu einer leichten Steigerung auf 22,5%. Bei Milch liegt der Bio-Anteil bei 18,76%, bei Rindfleisch beläuft er sich auf 17,54%, bei Schweinefleisch auf 3,84%. Leichte Zuwächse gab es auch bei Obst (25,63%), Gemüse (12,15%) sowie Kartoffeln (15,51%).

Deutschland und Italien bleiben weiterhin wichtigste Exportmärkte

Deutschland blieb auch 2020 mit Agrarexporten im Wert von rund 4,7 Mrd. €, also mehr als einem Drittel der gesamten landwirtschaftlichen Exporte (12,8 Mrd. €), der mit Abstand wichtigste Abnehmer Österreichs. Auf den Plätzen zwei bis vier der Top-Exportländer innerhalb der EU folgen Italien (1,2 Mrd. €), Ungarn (455 Mio. €) und die Niederlande (420 Mio. €). Laut dem Tätigkeitsbericht werden zudem Drittländer außerhalb des EU-Binnenmarktes immer bedeutender. 2020 machten diese mit 27,2% schon mehr als ein Viertel aller Agrarexporte aus. Die wichtigsten Export-Umsatzbringer bleiben weiterhin Milch und Milchprodukte sowie Fleischzubereitungen, wie Wurst, Schinken oder Speck, heißt es im AMA-Marketing-Tätigkeitsbericht.

Qualitätssicherung und Gütesiegel im Zentrum der AMA-Marketing

Die zentrale Rolle für die praktische Umsetzung der Aufgaben der AMA-Marketing kommt weiterhin der Qualitätssicherung landwirtschaftlicher Erzeugnisse in Form von Richtlinienentwicklung und Produktzertifizierung zu. Im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms waren im Berichtsjahr 2020 41.262 landwirtschaftliche Betriebe sowie rund 3.500 Be- und Verarbeitungsbetriebe eingebunden. Die Auszeichnung mit dem AMA Gütesiegel ist für Milch- und Milchprodukte, für Rind-, Kalb-, Schweine- und Lamm- und Ziegenkitzfleisch sowie Fleischerzeugnisse, für Geflügelfleisch, für Eier, für Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel, für Fisch und Fischerzeugnisse und für sonstige Be- und Verarbeitungsprodukte möglich.

Zur Überprüfung der Anforderungen aus den diversen Richtlinien fanden etwa 15.500 Vor-Ort-Kontrollen und rund 4.800 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln statt. Bei den 199 LizenznehmerInnen des AMA-Biosiegels fanden 2020 in Summe 210 Kontrollen statt. 410 Produktanalysen wurden bei AMA-Biosiegel-Produkten durchgeführt. Bei 69 Kontrollen wurden Verbesserungspotenziale festgestellt, 47 Produktanalysen waren zu beanstanden.

Anfang 2020 wurde zudem das AMA-Gütesiegel für Blumen und Zierpflanzen eingeführt. Coronabedingt habe man jedoch das neue Programm erst zum Start der Frühlingssaison im Mai der Öffentlichkeit vorgestellt, so der Bericht. Das neue Siegel kennzeichnet Pflanzen aus nachvollziehbarer Herkunft und aus standortgerechter sowie ressourcenschonender Produktion. Wie bei den etablieren Produktgruppen liegt der Auszeichnung ein stufenübergreifendes Qualitätssicherungssystem zugrunde.

Ebenfalls mit 2020 in Kraft getreten ist die Qualitäts- und Herkunftsrichtlinie (QHS) für bäuerliche Direktvermarkter, Manufakturen und Gastronomiebetriebe. Diese setzt die Vorläufersysteme "AMA-Handwerksiegel" sowie "AMA-Gastrosiegel" fort. Ziel sei die Schaffung eines einfachen und transparenten Qualitätsprogramms, das für hohe Qualität, regionale Herkunft sowie unabhängige Kontrollen stehe, heißt es im Tätigkeitsbericht. Die Erfüllung der Kriterien der QHS sind Voraussetzung für die Nutzung des Gütesiegels "AMA GENUSS REGION". (Schluss) med