Parlamentskorrespondenz Nr. 1059 vom 03.10.2022
Ozonbelastung: Weiter Rückgang in Österreich
Wien (PK) – Die Reduktion der Emissionen an Ozon-Vorläufersubstanzen hat zu einer fallenden Tendenz bei den Schwellenwert- und Zielwertüberschreitungen von bodennahem Ozon in Österreich geführt. Das geht aus dem aktuellen Ozonbericht 2018-2020 (III-748 d.B.) hervor, den Klimaschutzministerin Leonore Gewessler dem Nationalrat vorgelegt hat. Dieser informiert über die Entwicklung der Immission von bodennahem Ozon und der Emissionen von Ozon-Vorläufersubstanzen sowie über die getroffenen Maßnahmen zur Emissionsreduktion und deren Erfolge. Sowohl der Ozon-Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit als auch jener zum Schutz der Vegetation zeigen im Berichtszeitraum einen abnehmenden Trend. Daher wurde die Informationsschwelle selten und die Alarmschwelle gar nicht überschritten.
Deutlicher Rückgang bei Überschreitungen der Grenzwerte
Die Überschreitung des Zielwerts zum Schutz der menschlichen Gesundheit nahm in allen Ozon-Überwachungsgebieten in den vergangenen 25 Jahren ab. Während im Süden Österreichs stärkere Rückgänge beobachtet wurden, waren es im Nordwesten und Westen geringere. Von 2018 bis 2020 traten Überschreitungen an rund zwei Fünftel der Messstellen in allen Überwachungsgebieten auf.
Auch bei den Überschreitungen des Zielwerts zum Schutz der Vegetation zeigen alle Ozon-Überwachungsgebiete einen abnehmenden Trend. Der Zielwert wurde zuletzt aber ebenfalls an zwei Fünftel der Messstellen – besonders im Hoch- und Mittelgebirge – überschritten.
Eine bedeutende Rolle spielt dabei die weiträumige grenzüberschreitende Schadstoffverfrachtung in der Atmosphäre, wird im Bericht angeführt. Nur im Nordosten Österreichs rund um den Großraum Wien sowie im Grenzgebiet zu Deutschland hat regionale Ozonbildung eine Bedeutung.
Die Informationsschwelle wurde selten (2018-2020 an 1-5 Tagen) und vor allem in Nordostösterreich überschritten. Die Alarmschwelle wurde nicht überschritten. Im langjährigen Vergleich sind die Überschreitungen deutlich zurückgegangen.
Deutlicher Rückgang bei Ozon-Vorläufersubstanzen
Die für Österreich und ganz Europa ausgewiesene deutliche Reduktion der Emissionen an Ozon-Vorläufersubstanzen hat zu einer fallenden Tendenz bei den Überschreitungen der Schwellen- und Zielwerte geführt. Eine zunehmende Ozon-Hintergrundbelastung auf der gesamten Nordhemisphäre, die vermutlich auf deutlich gestiegene Emissionen in Asien zurückzuführen sind, hat aber einen stärkeren Rückgang verhindert.
Maßnahmen erfolgreich für Rückgänge
Zur Reduktion der Emissionen von Ozon-Vorläufersubstanzen trägt eine Reihe von Maßnahmen bei. Diese reichen von emissionsbegrenzenden Vorschriften für Industrieanlagen, Fahrzeuge, Geräte und Produkte über Regelungen im Bereich alternativer Energieträger und der Raumwärme bis hin zu einer breiten Maßnahmenpalette im Verkehrsbereich. Die bisher gesetzten Maßnahmen haben zu einem deutlichen Rückgang der Emissionen geführt, wird im Bericht erläutert. Die anthropogenen Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen (NMVOC) gingen seit 1990 um 67% auf rund 110.000 t 2020 zurück. Bei den Emissionen von Stickstoffoxiden (NOx) wurde seit 1990 ein Rückgang um 44% auf 113.000 t verzeichnet.
Die Emissionen gingen in allen Sektoren zurück. Bei der öffentlichen Strom- und Wärmeversorgung, bei den Kleinverbraucher:innen und im Verkehr gab es einen Rückgang um zwei Fünftel. Die Industrieproduktion und die Landwirtschaft verzeichneten Emissionsrückgänge von einem Viertel bis zu einem Drittel. (Schluss) pst