Parlamentskorrespondenz Nr. 1146 vom 17.10.2022

Neu im Gesundheitsausschuss

Ausweitung des Psychotherapieangebots, Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen

Wien (PK) – Bei den neu eingelangten Initiativen, die dem Gesundheitsausschuss zugewiesen wurden, geht es unter anderem um die Sicherstellung eines ausreichenden Angebots an Psychotherapie und die finanzielle Absicherung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen.

SPÖ für Sicherstellung des erforderlichen Psychotherapieangebots und Ausweitung der Kassenleistungen

Die letzten drei Jahre stellten für die gesamte Bevölkerung eine enorme Herausforderung und für viele Menschen eine massive psychosoziale Belastung dar, geben die SPÖ-Abgeordneten Philip Kucher und Verena Nussbaum in einem kürzlich eingebrachten Entschließungsantrag zu bedenken. Laut aktuellen Schätzungen leiden derzeit rund zwei Millionen Menschen unter depressiven Symptomen, was durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde. Nationale und internationale Studien würden zudem belegen, dass Kinder und Jugendliche immer stärker betroffen seien. Rund ein Fünftel der Mädchen und 14% der Burschen sollen demnach unter wiederkehrenden suizidalen Gedanken leiden. Die nun geplante Verankerung der Musiktherapie in den Spitälern könne zwar in gewissen Fällen Hilfe und Erleichterung bringen, würde aber bei weitem nicht ausreichen, um die umfassenden psychischen Probleme zu lindern. Der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wird daher von der SPÖ ersucht, umgehend dafür Sorge zu tragen, dass die erforderlichen Psychotherapieangebote zur Verfügung stehen. Außerdem soll sowohl die Behandlung durch klinische Psycholog:innen als auch Gesundheitspsycholog:innen in den Leistungskatalog der Krankenversicherung aufgenommen werden (2847/A(E)).

SPÖ drängt auf finanzielle Absicherung der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen

Der Mutter-Kind-Pass gehört seit seiner Einführung im Jahr 1974 zu den wohl größten Erfolgsgeschichten in der modernen Medizin, heißt es in einem weiteren Antrag der SPÖ (2870/A(E)). Lag zu Beginn das größte Ziel darin, die Säuglingssterblichkeit zu reduzieren, diene er heute vor allem der Prävention. Die Vorsorgeuntersuchungen würden maßgeblich dazu beitragen, frühzeitig Krankheiten beim ungeborenen Kind sowie schwangerschaftsspezifische Gesundheitsprobleme bei der Mutter (z.B. Diabetes) festzustellen, heben die SPÖ-Abgeordneten Petra Wimmer und Eva Maria Holzleitner hervor.

Obwohl die Untersuchungen kontinuierlich dem Stand der Wissenschaft angepasst wurden, habe es bei den Honoraren seit 1994 keine Erhöhungen gegeben. Aus diesem Grund haben die Ärztekammern in Wien, Niederösterreich und der Steiermark bereits den Ausstieg aus dem Mutter-Kind-Pass mit Ende März 2023 beschlossen, in Oberösterreich und Kärnten sollen dementsprechende Vorbereitungen laufen. Da die Konsequenzen daraus für die Familien äußerst problematisch wären, müsse von den politisch Verantwortlichen so rasch wie möglich sichergestellt werden, dass die Untersuchungen im Rahmen des Mutter-Kind-Passes wie bisher auch in Zukunft erbracht werden, dass sie für die Betroffenen kostenfrei bleiben und dass deren Finanzierung weiterhin gesichert sei. Ein gleichlautender Antrag wurde dem Familienausschuss zugewiesen (2869/A(E)). (Schluss) sue