Parlamentskorrespondenz Nr. 1274 vom 14.11.2022

Neu im Gleichbehandlungsausschuss

Wien (PK) – ÖVP und Grüne setzen sich für die Erstellung einer Erhebung zu Menstruationsgesundheit sowie für die Umsetzung einer Informationsoffensive gegen Gewalt an Frauen und Kindern ein.

Menstruationsgesundheit

Wie viele Mädchen und Frauen leiden während ihrer Periode unter Schmerzen? Wie fundiert ist das Wissen von Jugendlichen und Erwachsenen zu Menstruation und ihren möglichen begleitenden Beschwerden? Wie gut weiß die Bevölkerung über Menstruationshygiene Bescheid? Antworten auf all diese Fragen soll laut einem Entschließungsantrag von ÖVP und Grünen eine Studie zur Menstruationsgesundheit geben (2867/A(E)). Bei einer anonymen Umfrage aus dem Jahr 2020 berichteten 98% der Frauen über Menstruationsbeschwerden, 81% der Verwenderinnen von Einwegbinden und Tampons zeigten sich nicht zufrieden mit den vorhandenen Produkten und 43% mussten aufgrund starker Schmerzen bereits zumindest einmal ihrem Beruf fernbleiben.

Auch zeigten die Umfrageergebnisse, dass viele Frauen in Österreich nicht genügend über die Relevanz von Menstruationshygiene informiert sind. Ein massiver Aufklärungsbedarf sei zudem bei Jugendlichen im schulischen Kontext gegeben sowie im Bereich chronischer bzw. wiederkehrender gynäkologischer Krankheiten, allen voran die Krankheit Endometriose. In Österreich sei etwa jede zehnte Frau von dieser unheilbaren Krankheit betroffen. Die Stärkung und Verbesserung von Frauengesundheit habe für die aktuelle Bundesregierung höchste Priorität, betonen die Abgeordneten Meri Disoski (Grüne) und Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP). Nachdem ein Frauengesundheitsbericht in Auftrag gegeben und 2021 die Steuer für Menstruationsprodukte auf 10% gesenkt wurde, soll nun mit der Studie zur Menstruationsgesundheit ein nächster, wichtiger Schritt gesetzt werden.

Informationsoffensive für Gewaltschutz

Von den Frauensprecherinnen der Regierungsparteien stammt ferner die Initiative für eine umfassende Medienkampagne, um den Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt sowie die Sensibilisierung dafür in der Öffentlichkeit weiter zu fördern (2868/A(E)). Jeder Frau müsse bewusst sein, dass es einen Ausweg aus der Gewaltspirale und Anlaufstellen gibt, an die man sich wenden kann, meinen Elisabeth Pfurtscheller (ÖVP) und Meri Disoski (Grüne). Nach den jüngsten Gewaltschutz-Maßnahmen der Bundesregierung - die Stärkung der Gewaltschutzeinrichtungen, die Aufstockung der Familienberatungsstellen und der Ausbau der Kinderschutzzentren – gelte es nun, das Bewusstsein zu schärfen und breit über das Angebot zu informieren. Jede fünfte Frau in Österreich habe im Laufe ihres Lebens körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt, wobei die Dunkelziffer noch weitaus höher sei, heißt es im Entschließungsantrag. (Schluss) fan