Parlamentskorrespondenz Nr. 1323 vom 22.11.2022

Neu im Sportausschuss

Wien (PK) – Während sich die NEOS für eine Evaluierung der Struktur der Bundes-Sporteinrichtungs GmbH und für eine Reform der Sportförderung stark machen, fordern die Freiheitlichen eine Anhebung der Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung für Sportvereine sowie den Ausschluss von Transgender-Athlet:innen bei Frauenwettbewerben. Die SPÖ setzt sich für eine österreichweite Strategie zur Schaffung von mehr legalen Mountainbike-Strecken ein.

NEOS für Evaluierung der Bundessporteinrichtungsgesellschaft

Die NEOS sprechen sich für eine umfassende Evaluierung der Struktur der Bundes-Sporteinrichtungs GmbH (BSPEG) durch Sportminister Werner Kogler aus, über die der Bund Eigentümer zahlreicher Sportstätten, inklusive Hotels und Gaststätten ist. Darin sollen laut Antragsteller Yannick Shetty insbesondere Pläne für eine Privatisierung jener Teile der BSPEG erarbeitet werden, die schlecht ausgelastet sind und nur mittels Zuschüssen des Staates am Leben erhalten werden könnten. So habe eine parlamentarische Anfrage ergeben, dass die Sporthotels des Bundes trotz hoher Förderungen eine Jahresauslastung von weniger als 50 % hätten. Gerade in Zeiten der massiven Teuerung brauche es einen sorgsameren Umgang mit Steuergeld, betonen die NEOS (2923/A(E)).

NEOS fordern Reform der Sportförderung

In einer weiteren Initiative fordern die NEOS eine Reform der Sportförderung. Dazu soll der Sportminister bis 1. Juli 2023 ein Konzept zur Neuorganisation vorlegen, indem sichergestellt ist, dass sich in den Gremien der Fördermittelvergabe künftig keine Vertreter:innen von Fördernehmer:innen befinden können. Auch der Rechnungshof habe empfohlen, dass Fördernehmer:innen höchstens in beratender, nicht aber in entscheidender Funktion agieren dürften. Die NEOS begrüßen zwar die für 2023 im Budget vorgenommene Erhöhung der Sportförderung auf 120 Mio. €, laut Antragsteller Yannick Shetty habe die Regierung jedoch auf die Beseitigung der "schiefen Optik" bei der Vergabe von Förderungen vergessen (2924/A(E)).

FPÖ für Erhöhung der Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung

Geht es nach der FPÖ, so soll es zur Erhöhung der Pauschalen Reiseaufwandsentschädigung (PRAE) für gemeinnützige Sportvereine auf zumindest monatlich 700 € und täglich 80 € kommen. Um die ehrenamtliche Säule des gemeinnützigen Sports aufrecht zu erhalten, sei es höchste Zeit, die 2009 eingeführte Reiseaufwandsentschädigung für Sportler:innen, Trainer:innen, Betreuer:innen sowie Schiedsrichter:innen inflationsanzupassen, betont Antragstellerin Petra Steger (2958/A(E)).

FPÖ gegen Transgender-Athlet:innen bei Frauenwettbewerben

Die Freiheitlichen sprechen sich gegen die Teilnahme von Transgender-Athlet:innen bei Frauenwettbewerben aus. Laut Antragstellerin Petra Steger hat es heuer bereits zahlreiche Fälle gegeben, "bei denen Transfrauen Wettbewerbe gewonnen haben und biologische Frauen dadurch schlichtweg betrogen wurden". Es sei "komplett widersinnig", biologische Männer bei sportlichen Frauenwettkämpfen starten zu lassen, da sich Männer und Frauen anatomisch in Körpergröße, Gewicht, Muskelmasse und Körperbau unterscheiden würden, so Steger. Sie fordert daher den Sportminister auf, "die Gesetzmäßigkeiten der Biologie einzuhalten, Frauensport zu fördern und sich bei den Sportfachverbänden und Sportvereinen dafür einzusetzen, dass inter- oder transsexuelle Athleten nicht bei reinen Frauensport-Wettbewerben antreten dürfen" (3005/A(E)).

SPÖ: Strategie für mehr legale Mountainbike-Strecken

Auch im Jahr 2022 sei Österreich noch weit davon entfernt, eine "Bike Nation" zu sein, weshalb es laut SPÖ-Abgeordneten Maximilian Köllner der Entwicklung einer österreichweiten Strategie für mehr legale Mountainbike-Strecken bedarf. Abgesehen von ausdrücklich freigegebenen Mountainbike-Strecken sei das Mountainbiken auf allen Wegen im Wald und darüber laut Forstgesetz generell verboten, weshalb viele Mountainbiker:innen in die Illegalität getrieben würden. Diese Problematik könne kostengünstig gelöst werden, indem man mit einer Zusammenführung der verschiedenen "Mountainbike-Modelle" in den Bundesländern die notwendigen Wege, die bereits über eine entsprechende Infrastruktur verfügen, zur Verfügung stellen würde. Geht es nach der SPÖ, soll hier dem Sportminister, unter der Berücksichtigung der ökologischen, forstwirtschaftlichen und wildökologischen Notwendigkeiten, eine koordinierende Rolle zukommen (2977/A(E)). (Schluss) med

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