Parlamentskorrespondenz Nr. 1334 vom 23.11.2022
2021 weiterhin pandemiebedingte Herausforderungen für den Sportbereich
Wien (PK) – Auch das Jahr 2021 sei für den Sportbereich ein sehr herausforderndes gewesen, betont Sportminister Werner Kogler in dem von ihm vorgelegten Sportbericht (III-799 d.B. und III-798-BR/2022 d.B. ) für 2021. Erneut habe die COVID-19-Pandemie alle Sporttreibenden, aber auch viele Vereine, Verbände und andere Sportinstitutionen vor immense Herausforderungen gestellt. Die österreichische Bundesregierung habe aber in vielen Bereichen durch zielgerichtete Maßnahmen, wie etwa den NPO-Fonds, den Sportligenfonds und den Sportbonus, gegensteuern können.
Was die Struktur des Sportberichts für 2021 betrifft, wurde diese gegenüber dem Vorjahresbericht noch um einige Komponenten erweitert. Neben den Maßnahmen des Sportministeriums, den Berichten der Bundes-Sport GmbH (BSG), der Bundessporteinrichtungen Gesellschaft mbH (BSPEG) sowie der wesentlichen Träger des Österreichischen Sports kommen im aktuellen Bericht noch die sportrelevanten Informationen anderer Bundesministerien hinzu, wie etwa die Tätigkeiten der Polizei, des Bundesheers oder des Zolls.
Bericht der Sektion Sport
Im ersten Abschnitt des Sportberichts werden die Schwerpunkte der Sektion Sport im Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport dargestellt. Der Bund nehme im Sportbereich in erster Linie eine Förderkompetenz wahr, wobei es vorrangig um die Förderung der gesellschafts-, sozial- und gesundheitspolitischen Funktion des Sports, der Sportvereine und Sportverbände gehe, heißt es im Bericht. Insgesamt wurden für diese Maßnahmen im Jahr 2021 seitens des Sportministeriums rund 148,2 Mio. € aufgewendet. Aufgrund der Corona-Krise wurden zudem zusätzliche 36,5 Mio. € eingeplant. Das betrifft etwa Ausgleichszahlungen für die entgangenen Umsätze aus Nächtigung, Verpflegung und Sportanlagenbenutzung an die BSPEG (1,5 Mio. €), den Sportligen COVID-19-Fonds (20,6 Mio. €) sowie des Sportförderprogramms "Sportbonus" (1,8 Mio. €). Aus dem NPO-Unterstützungsfonds zur coronabedingten Förderung gemeinnütziger Organisationen erhielt der Sportbereich zudem bis Ende 2021 mit insgesamt rund 146,3 Mio. €. (21,5 % der Gesamtsumme) den größten Anteil am Auszahlungsvolumen.
Was den Nachwuchs-, Leistungs- und Spitzensport betrifft, hat das Sportministerium 2021 unterschiedliche Vorhaben und Projekte von gesamtösterreichischer Bedeutung finanziell und ideell unterstützt. Darunter fallen etwa die strukturelle und strategische Weiterentwicklung der Bundes-Fachverbände, die Einführung von Laufbahnmodellen im Spitzensport, eine zur verstärkten Talentefindung und –förderung sowie die Förderung einer dualen Karriere im Nachwuchsleistungssport. Weitere Schwerpunkte bildeten eine Leistungs- und ergebnisorientierte Spitzensportförderung, die weitere Inklusion des Behindertensports in die Sportfachverbände, die Positionierung Österreichs als Gastgeberland von Sportgroßveranstaltungen, die Ausarbeitung eines österreichweiten Sportstättenplans sowie die Bereitstellung von Betreuungsleistungen für Athlet:innen in zentralen Einrichtungen, wie etwa in den Olympiazentren.
Um Spitzensportler:innen und dem Betreuungspersonal optimale Trainingsbedingungen bereitzustellen und hochklassige internationale Wettkampfveranstaltungen in Österreich austragen zu können, unterstützt der Bund die Errichtung, Erneuerung, Erweiterung, Modernisierung und Sanierung von Sportstätten. Grundsätzliches Ziel der Förderung einer Sportstätte ist die langfristige Nutzung unter hoher Auslastung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Einhaltung aktueller Umweltstandards. Im Sportbericht werden für 2021 etwa die Generalsanierung und der Ausbau der Mehrfachhalle auf der Linzer Gugl, die Sanierung und Erweiterung des Langlauf- und Biathlonzentrums Osttirol sowie die Errichtung einer Volleyballhalle in Ried genannt.
Ein weiterer Berichtsteil geht auf die Förderung von Sportgroßveranstaltungen ein. Damit soll unter anderem Österreich als Sportnation und Gastgeberland gestärkt, den Athlet:innen eine Präsentationsplattform geboten, die nachhaltige Nutzung der Sportinfrastruktur gefördert sowie positive Effekte für den Wirtschafts- und Tourismusstandort Österreich generiert werden. Das betrifft im Jahr 2021 etwa das "Basketball 3x3 Olympia Qualifier", die Faustballweltmeisterschaften der Frauen, die Weltmeisterschaften im Rennrodeln auf Naturbahn sowie im Tennis das Davis Cup Finalturnier in Innsbruck sowie die Turniere in Wien und Linz.
Was den Anti-Doping-Bereich betrifft, brachte das ab 2021 gültige neue Anti-Doping Bundesgesetz eine Aufgabenerweiterung der NADA Austria. Eine wesentliche Weiterentwicklung liegt darin, dass die Präventionsarbeit, entsprechend dem Welt-Anti-Doping-Code, verpflichtend umgesetzt werden muss. Im ersten Jahr der neuen Vorgaben sei die Umsetzung aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen jedoch erschwert gewesen, da unter anderem zahlreiche Schulungsveranstaltungen nicht durchgeführt werden konnten. Im Gegenzug erlaube aber der Ausbau der digitalen Schulungsmöglichkeiten, einen größeren Kreis an Personen zu erreichen, heißt es im Bericht.
Seitens des Sportministeriums wurden im Jahr 2021 außerdem zahlreiche Maßnahmen und Schwerpunkte in den Bereichen Wissenschaft und Forschung, Gesundheits-, Schul- und Breitensport, Gleichstellung und Diversität, Nachhaltigkeit, Integration sowie Behindertensport und Inklusion gefördert.
Jahresberichte der Bundes-Sport GmbH sowie der Bundessporteinrichtungen Gesellschaft mbH
Ein weiterer Berichtsteil beschäftigt sich mit dem Jahresbericht der seit 2018 tätigen BSG. Basierend auf dem Bundessportförderungsgesetz 2017 fördert die BSG die Sportverbände, -organisationen und -institutionen und führt die damit verbundenen Kontrollen und Evaluierungen durch. Ziel ist die Schaffung von leistungssteigernden Rahmenbedingungen für den Breiten-, Nachwuchsleistungs- und Spitzensport.
Für die Förderung des Leistungs- und Spitzensports waren 2021 in Summe 47 Mio. € vorgesehen. Aufgrund von Rückzahlungen der Bundes-Sportfachverbände kamen noch rund 1,14 Mio. € dazu. Insgesamt wurden 42,1 Mio. € an die 59 antragsberechtigten gesamtösterreichischen Organisationen mit besonderer Bedeutung im Leistungssport ausgeschüttet. Der ÖFB erhielt 6,5 Mio. €. Die Athletenspezifische Spitzensportförderung betrug rund 7,58 Mio. €.
Was die Förderung des Breitensports betrifft, standen im Berichtsjahr 2021 36 Mio. € zur Verfügung. Davon gingen 8,46 Mio. € an den ÖFB, der also insgesamt 14,96 Mio. € von der BSG erhielt. Weitere 1,98 Mio. € waren für den Verband alpiner Vereine (VAVÖ) vorgesehen. Die restlichen 25,56 Mio. € wurden zu gleichen Teilen an die drei Bundes-Sportdachverbände aufgeteilt. Zusätzliche 8 Mio. € standen für das Projekt "Kinder gesund bewegen" zur Verfügung. Dabei handelt es sich um ein bundesweites Programm zur Bewegungsförderung für Kinder im Kindergarten, in der Volksschule und in Sportvereinen.
Weitere 7,18 Mio. € gingen seitens der BSG an die gesamtösterreichischen Organisationen mit besonderer Aufgabenstellung. Darunter fallen unter anderem das Österreichische Olympische- und Paralympische Komitee, Sport Austria, der Österreichische Behindertensportverband sowie Special Olympics Österreich.
Ein weiterer Berichtsteil umfasst den Jahresbericht der BSPEG, welche die Erhaltung und den Betrieb der vom Bund geschaffenen Sporteinrichtungen zur Aufgabe hat. Wie schon 2020 waren auch im Jahr 2021 weiterhin alle Geschäftsfelder der BSPEG durch die Einschränkungen der COVID-19-Pandemie geprägt. Das betraf die Sportausübung, aber auch die damit in Zusammenhang stehende Beherbergung und Verpflegung. Von Seiten der BSPEG seien alle Maßnahmen zur Kostensenkung veranlasst, alle für die BSPEG möglichen COVID-19-Förderungen beantragt und alle nicht unbedingt notwendigen Baumaßnahmen verschoben worden, heißt es Bericht.
Der fünfte und letzte Teil beinhaltet die Beiträge der wesentlichen Trägerorganisationen des österreichischen Sports. Dazu zählen die Jahresberichte des Österreichischen Olympischen sowie Paralympischen Komitees, Sport Austria, Special Olympics, ASKÖ, ASVÖ, Sportunion, Österreichischer Behindertensportverband, Österreichische Sporthilfe sowie des Verbands alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ). (Schluss) med