Parlamentskorrespondenz Nr. 382 vom 04.04.2023

Neu im Tourismusausschuss

Wien (PK) – Die Regierungsparteien regen eine Informationsoffensive zu Betriebsnachfolgen an. Die SPÖ möchte dem Fachkräftemangel in der Branche mit der Errichtung einer eigenen Kasse sowie einem Kontrollkonzept bei der Lehre entgegenwirken.

Informationsoffensive zu Betriebsnachfolgen

Die Schaffung zusätzlicher Informationsangebote für Tourismusbetriebe bei einer Betriebsnachfolge bzw. Betriebsübergabe ist Franz Hörl (ÖVP) und Barbara Neßler (Grüne) ein Anliegen. Die kleinstrukturierte Tourismusbranche soll diesbezüglich niederschwellig und gezielt unterstützt werden (3295/A(E)). Umfragen würden darauf hindeuten, dass 75% der heimischen Tourismusbetriebe eine Übergabe in den nächsten zehn Jahren planen. Auch wenn mehr als die Hälfte davon innerhalb der Familie erfolgen sollen, würden entgeltliche Übertragungsmöglichkeiten oftmals Detailfragen hinsichtlich Erbrecht oder Steuerrecht aufwerfen und in der Regel mit der Übertragung von Immobilienvermögen verbunden sein, was eine zusätzliche Hürde beim Generationenwechsel darstellen könnte, meinen die Antragsteller:innen. Neben der finanziellen Unterstützung durch die neuausgerichtete betriebliche Tourismusförderung sollen die Unternehmen gemäß des Entschließungsantrags mit Informationen wie Leitfäden, Online-Angeboten, Webinaren und Workshops adressiert werden, die den Besonderheiten der Branche Rechnung tragen.

Einrichtung einer "Tourismuskasse"

SPÖ-Mandatarin Melanie Erasim macht sich für die von der Gewerkschaft ausgearbeitete Idee einer "Tourismuskasse" (TUAK) stark und schlägt deren Errichtung unter Einbindung der Sozialpartner und Expert:innen vor (3264/A(E)). Angesichts des durch Arbeitszeiten, Trinkgeldabhängigkeit und Entlohnungsmodalitäten bedingten Fachkräftemangels in der Branche würde diese sowohl für die Betriebe als auch für die Arbeitnehmer:innen eine sinnvolle Entlastung bieten, meint sie.

Kontrollkonzept für Lehrbetriebe

Zur Berücksichtigung der branchenspezifischen Aspekte einer qualitätsvollen und jugendgerechten Lehre schlägt Melanie Erasim (SPÖ) ein Kontrollkonzept für Lehrbetriebe in der Tourismus- und Gastronomiebranche vor (3308/A(E)). Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der kontinuierlich abnehmenden Anzahl an Auszubildenden seien Maßnahmen zur Rekrutierung und zur Attraktivierung der Branche besonders wichtig, so ihre Argumentation. Dies könne ihrer Meinung nach durch Angebote auf betrieblicher Ebene erreicht werden sowie durch die regelmäßige Kontrolle der Bedingungen, mit denen die Lehrlinge in den Betrieben konfrontiert sind. (Schluss) fan