Parlamentskorrespondenz Nr. 693 vom 20.06.2023
Neu im Landwirtschaftsausschuss
Wien (PK) – Während sich die Regierungsparteien für den Ausbau der psychosozialen Angebote für Landwirt:innen im Rahmen des Projekts "Lebensqualität Bauernhof" aussprechen, fordern die Sozialdemokrat:innen in ihrem Entschließungsantrag eine strengere Herkunftskennzeichnung von Honigmischungen.
ÖVP und Grüne für Ausbau von psychosozialen Angeboten für Bäuerinnen und Bauern
Landwirtschaftliche Betriebsführung sei oft nicht die dargestellte romantisierte Idylle, sondern erfordere harte Arbeit, die Körper und Psyche belaste, heißt es in einem Entschließungsantrag von ÖVP und Grünen. Die Betriebsführung stelle unternehmerische Anforderungen und Risiken dar, die oft weder Krankenstand noch Urlaubsansprüche ermöglichen würden. Darüber hinaus seien Bäuerinnen und Bauern oftmals von seelischen Belastungen wie Zukunftsängsten, Geldsorgen, Nachfolge- und Beziehungsproblemen oder Vereinsamung betroffen. Aus diesen Gründen ersuchen die Antragsteller:innen den Landwirtschaftsminister, die Angebote des bestehenden Projekts "Lebensqualität Bauernhof" auszubauen und verstärkt zu bewerben. Konkret sollen das "Bäuerliche Sorgentelefon" sowie die psychosoziale Beratung der Landwirtschaftskammern gestärkt werden. Bildungsangebote sollen weiterhin ein fester Bestandteil von "Lebensqualität Bauernhof" bleiben. Zudem soll eine Studie Erkenntnisse zur Arbeitsbelastung sowie zu psychischen Belastungen und Erkrankungen in der Landwirtschaft liefern (3473/A(E)).
SPÖ fordert strengere Herkunftskennzeichnung von Honigmischungen
Um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Imker:innen zu stärken und eine Täuschung der Konsument:innen zu verhindern, soll sich die Bundesregierung auf EU-Ebene für eine strengere Herkunftskennzeichnung bei Honig einsetzen, so eine SPÖ-Forderung (3449/A(E)). Derzeit sei der Anteil an EU-Honig in Mischhonigen für die Verbraucher:innen nicht ersichtlich, weshalb es eine Ausweisung der genauen Prozentanteile sowie Herkunftsländer am Etikett brauche, so die Antragstellerinnen Elisabeth Feichtinger und Cornelia Ecker. Zudem würden laut einem Bericht der Europäischen Kommission 46 % des in die EU importierten Honigs unter Verdacht stehen, mit Zuckersirup verunreinigt zu sein. Um diese unlauteren und die regionale Imkerkultur bedrohende Praktiken abzustellen, sei ein rasches Handeln der Politik erforderlich. Ein gleichlautender SPÖ-Antrag wurde dem Konsumentenschutzausschuss zugewiesen (3450/A(E)). (Schluss) med
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- 3473/A(E) - "Sichtbarmachung der sozialen und psychischen Herausforderungen für österreichische Bäuerinnen und Bauern und einem Bekenntnis zur Unterstützung, u.a. durch Weiterführung und Ausbau des bäuerlichen Sorgentelefons."
- 3449/A(E) - "Einsatz auf EU-Ebene für strengere Herkunftskennzeichnung von Honigmischungen aus EU- und Nicht-EU-Ländern"