Parlamentskorrespondenz Nr. 710 vom 21.06.2023

Neu im Unterrichtsausschuss

Nachhaltigkeit an Schulen, Gleichstellung von gedruckten und digitalen Lernmittel bei der Schulbuchaktion, Deutsch als Pausensprache

Wien (PK) – Auf Antrag von ÖVP und Grüne beschäftigt sich der Unterrichtsausschuss mit der Forderung nach einem Maßnahmenparket für mehr Nachhaltigkeit und Energieeffizienz an den Schulen. Die NEOS setzen sich dafür ein, dass gedruckte und digitale Lernmittel bei der Schulbuchaktion gleichgestellt werden. Ein von der FPÖ eingebrachter Antrag betrifft die Verankerung von Deutsch als verpflichtende Umgangssprache in der Hausordnung der Schulen.

ÖVP und Grüne: Schulen nachhaltiger und energieeffizienter machen

Für mehr Maßnahmen im Bereich Energieeffizienz und Nachhaltigkeit an den Schulen sprechen sich die ÖVP-Abgeordnete Gertraud Salzmann und die Grüne Abgeordnete Sibylle Hamann in einem gemeinsamen Entschließungsantrag (3440/A(E)) aus. Unter dem Motto "Energie:bewusst" sei bereits im laufenden Schuljahr der Energieverbrauch an den Schulen überprüft und effizienter gestaltet worden. Zudem habe diese Aktion Schüler:innen für Energieeffizienz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisiert. Diese Initiativen sollen nun ausgebaut werden. Das umfangreiche Forderungspaket umfasst unter anderem, den Abschluss von 280 Contracting-Verträgen mit Fokus auf Energiesparen bis 2030, die Errichtung aller öffentlichen Schulneubauten bis 2030 nach dem "klimaaktiv Gold Standard", die Ausstattung von Bundesschulgebäuden bis 2030 mit Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von rund 20.000 kWp sowie die Erarbeitung von verbindlichen schulstandortspezifischen, nachhaltigen Maßnahmen zum Energiesparen unter Einbeziehung der Schulpartner. Darüber hinaus soll es weitere Angebote, Initiativen und Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz für Lehrer:innen und Schüler:innen geben.

NEOS: Digitale und gedruckte Lernmittel bei der Schulbuchaktion gleichstellen

NEOS-Abgeordnete Martina Künsberg Sarre beantragt, digitale und gedruckte Lernmittel bei der Schulbuchaktion gleichzustellen (3451/A(E)). Bisher können webbasierte Lernmittel und Lern-Apps nur als "Unterrichtsmittel eigener Wahl" bezogen werden, welche auf 15 % des Schulbuchbudgets beschränkt seien. Sie fordert daher, interaktive digitale Lernmittel wie webbasierte Lernmittel und Lern-Apps gleichberechtigt zu gedruckten Lernmittel aus dem Gesamtbudget der Schulbuchaktion zu finanzieren. Zudem solle ein einheitliches Verfahren zur Qualitätssicherung von Lernmittel geschaffen werden, welches für alle Arten digitaler und gedruckter Lernmittel zum Einsatz kommt.

FPÖ: Forderung nach Deutsch als Pausensprache

Die Verankerung von Deutsch als verpflichtende Umgangssprache in der Hausordnung der Schulen unter Berücksichtigung der den sprachlichen Minderheiten bundesgesetzlich eingeräumten Rechten fordert FPÖ-Abgeordneter Hermann Brückl (3462/A(E)). Im Arbeitsübereinkommen der Volkspartei Niederösterreich und der FPÖ Niederösterreich (2023–2028) habe man sich bereits darauf verständigt, Deutsch als Pausensprache zu fördern. Der Antragssteller verweist auf Zahlen der Statistik Austria und des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF), welche zeigen, dass ein erheblicher Anteil der Schulkinder nicht die deutsche Sprache als Umgangssprache verwendet, wobei es dabei deutliche Unterschiede zwischen den Schultypen und Bundesländern gibt. Zudem zitiert er einen Artikel der Tageszeitung "heute" aus dem Mai 2022 von Bildungsexperten Niki Glattauer. Darin heißt es unter anderem, dass jedes siebente Kind in einer Wiener Volksschule so wenig Deutsch könne, dass es dem Unterricht nicht mehr folgen könne. Zudem würden Lehrer:innen verzweifeln, weil sie nicht das lehren könnten, wofür sie ausgebildet wurden. Kaum jemand wolle daher noch in Kindergärten oder Volksschulen unterrichten. (Schluss) bea