Parlamentskorrespondenz Nr. 847 vom 18.07.2023

Neu im Unterrichtsausschuss

Wien (PK) - ÖVP und Grüne legen ein Maßnahmenpaket für den Umgang mit künstlicher Intelligenz (KI) im Bildungsbereich vor. Die SPÖ fordert einen Budgettopf für den vermehrten Einsatz von Open-Source-Produkten an Schulen und setzt sich für mehr höhere Schulen in stark wachsenden urbanen Zentren ein.

ÖVP und Grüne: Strategien zum Umgang mit KI in der Schule

Der zunehmende Einsatz digitaler Medien verändert das Schulsystem, daher habe man Initiativen gesetzt um "das Lernen durch Digitalisierung" voranzutreiben, heißt es von ÖVP und Grünen. Dazu zählen der "8-Punkte-Plan zur Digitalisierung der Schulen", die Ausstattung von Schüler:innen der Sekundarstufe 1 und deren Lehrer:innen mit mehr als 270.000 digitalen Endgeräten, das "Gütesiegel LernApps", das Lernmaterialen-Portal "Eduthek", das Unterrichtsfilmportal "eduTube" sowie die zunehmende Digitalisierung von Schulbüchern. Zudem habe das Thema Digitalisierung auch inhaltlich durch neu geschaffene Unterrichtsfächer Eingang in die Lehrpläne gefunden. Der Pilotbetrieb des digitalen Schüler:innen-Ausweises "edu.digicard" wurde ebenfalls gestartet. Es stehe außer Zweifel, dass nun auch der zunehmende Einsatz von KI das Bildungswesen weiterentwickeln werde. Daher stellen die Koalitionsparteien einen gemeinsamen Entschließungsantrag (3490/A(E)) auf Umsetzung der folgenden Maßnahmen: Die Organisation öffentlicher Expert:innengespräche bis Jahresende mit Fachleuten zum Thema "Chancen und Risiken von KI in der Schule", die Entwicklung einer KI-Strategie für den Bildungsbereich auf Basis bereits bestehender Maßnahmen, die Erweiterung des "8-Punkte-Plans" um eine KI-Strategie, die Verankerung des Themas in der Aus-, Fort- und Weiterbildung der Pädagog:innen, die Entwicklung und Bereitstellung von Unterrichtsmaterialen zum Thema "Digitalisierung und KI", dem vermehrten Einsatz von Open-Source-Software in Schulen sowie eine Überprüfung wie Leistungsbeurteilungen weiterentwickelt und begleitet werden sollten, um die Eigenleistung der Schüler:innen zu fördern und sichtbar zu machen.

SPÖ: Budget für Open-Source-Produkte im Bildungsbereich

Durch die Verwendung von "Microsoft 365"-Produkten an Schulen komme es zu schweren Mängel im Umgang der Daten von Pädagog:innen und Schüler:innen, da dabei sensible Dokumente auch auf Servern in den Vereinigten Staaten gespeichert werden, warnt die SPÖ. Die Verantwortung darüber, welche Produkte zur Anwendung kommen, werde zudem an die Schulen und die dort unterrichtenden Pädagog:innen abgewälzt. Die SPÖ fordert daher in einem Entschließungsantrag (3510/A(E)) die Einrichtung eines eigenen Budgetansatzes für die Implementierung von Open-Source-Produkten sowie das offensive Offerieren von Open-Source-Angeboten an die Bildungsinstitutionen.

SPÖ: Mehr höhere Schulen in stark wachsenden urbanen Räumen

In stark wachsenden urbanen Räumen gebe es eine zu geringe Zahl an Bundesschulen, kritisiert die SPÖ. Um allen Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen und Lebensperspektiven zu eröffnen, sei es nötig, das Angebot im Bereich der Sekundarstufe 2 in den kommenden Jahren wesentlich auszuweiten. In einem Entschließungsantrag (3526/A(E)) fordert die SPÖ daher die Öffnung zusätzlicher öffentlicher allgemeiner höherer Schulen sowie zusätzlicher berufsbildender höherer und mittlerer Schulen in stark wachsenden urbanen Räumen, wie beispielsweise im Wiener Gemeindebezirk Penzing. Ein gleichlautender Antrag wurde im Bundesrat eingebracht. (Schluss) bea

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