Neu im Unterrichtsausschuss

Wien (PK) – Die Evaluierung des neuen Quereinstiegsmodells forciert ein gemeinsamer Antrag von SPÖ, ÖVP und Grüne. Die FPÖ fordert bis 23. November 2023 die Zuweisung einer Regierungsvorlage zur Novellierung der "PädagInnenbildung NEU". Mit zwei neuen Anträgen setzen sich die NEOS für den Bürokratieabbau an Schulen ein.

SPÖ, ÖVP und Grüne: Evaluierung des neuen Quereinstiegsmodells

In einem gemeinsamen Antrag sprechen sich SPÖ, ÖVP und Grüne für eine Evaluierung des neuen Quereinstiegsmodells im Rahmen der Lehrkräfteinitiative für die Sekundarstufe Allgemeinbildung aus (3617/A(E)). Um den Mangel an Lehrkräften entgegen zu wirken, sind in diesem Schuljahr doppelt so viele Quereinsteiger:innen wie noch im Vorjahr im Einsatz. Wie es ihnen nun in der Praxis gehe, wie lange sie dem Schulsystem erhalten bleiben, wann sie die notwendige pädagogische Ausbildung abgeschlossen haben werden und wie sich das neue Modell auf die Qualität des Unterrichts auswirke, solle nun evaluiert werden. Die drei antragsstellenden Parteien sprechen sich dafür aus, die Konzepterstellung zur Evaluierung des Quereinstiegmodells fortzusetzen und die Evaluierung zu beauftragen. Die bei dieser Evaluierung gewonnenen Ergebnisse sollten dann zum frühestmöglichen Zeitpunkt veröffentlicht werden.

FPÖ: Reform der Lehrerausbildung

Vergangene Reformen der Lehrerausbildung hätten laut FPÖ zu keiner Qualitätsverbesserung geführt und der sich bereits zuvor abgezeichnete Lehrermangel sei mittlerweile eklatant. Auch der Ersatz des Unterrichtspraktikums durch die Induktionsphase sei kein Erfolgsmodell, da die Induktionsphase auf "einer sehr aufwändigen Mentorenausbildung" aufbaue, welche derzeit kaum jemand absolviere. Aus Medienberichten gehe hervor, dass bereits an einer Verkürzung der Lehrer:innenausbildung gearbeitet werde, was von der Lehrergewerkschaft begrüßt werde. Die FPÖ fordert daher den Nationalrat auf, bis zum 23. November 2023 eine Regierungsvorlage zuzuleiten, mit der die "PädagInnenbildung NEU" entsprechend novelliert werde (3601/A(E)).

NEOS: Bürokratische Vorschriften für Schulen durchforsten und abbauen

Bürokratische Tätigkeiten im Schulwesen, die viel Zeit in Anspruch nehmen und wenig Nutzen haben, gehen zulasten der individuellen Zuwendung zu Schüler:innen und der Vorbereitung guten Unterrichts, kritisieren die NEOS. Sie fordern daher die unübersichtliche Vielfalt an rechtlichen und bürokratischen Vorgaben, die Schulen zu erfüllen haben, zu vereinfachen und zu reduzieren, damit den Lehrkräften mehr Zeit für ihre eigentliche Arbeit mit den Schüler:innen bleibe (3569/A(E)). Dabei seien systemexterne Expert:innen aus Bereichen wie Organisationsentwicklung, Wissensmanagement und Change Management sowie ein Praxis-Beirat, welcher aus Schulleitungen und Lehrkräften besteht und jährlich neu nach dem Zufallsprinzip ausgewählt wird, einzubinden.

NEOS: System-Wirrwarr in der Schulbürokratie überwinden, digitale Wende beschleunigen

Die Digitalisierung der Schulverwaltung sei bisher in einer anwenderunfreundlichen Weise erfolgt und koste oft mehr zusätzlichen Zeitaufwand anstatt Aufwand einzusparen, heißt es seitens der NEOS. Zu den Gründen dafür zähle, dass Lehrkräfte keine Diensthandys haben sowie, dass Schulleiter:innen und Lehrpersonen, die nicht als Personalvertreter:innen "System-Insider" seien, kaum in die Entwicklung der Programme und Lösungen einbezogen werden. Daher setzen sich die NEOS dafür ein, dass die zahlreichen Softwareprogramme, mit denen Schulen unterschiedliche Verwaltungstätigkeiten abwickeln, konsolidiert und vereinfacht werden (3580/A(E)). Dabei solle vorrangig das Ziel verfolgt werden, Lösungen zu entwickeln, die in unterschiedlichsten Schulen praxistauglich und zeiteffizient einsetzbar sind. Zu diesem Zweck solle ein Praxis-Beirat eingerichtet werden, der aus Schulleitungen und Lehrkräften bestehe, die jährlich neu ausgewählt werden. Die Funktion als Personalvertreter:in solle dafür nicht ausschlaggebend sein. (Schluss) bea