Parlamentskorrespondenz Nr. 985 vom 02.10.2023

Agrarmarketingbeiträge stiegen 2022 auf 19,8 Mio. €

Wien (PK) – Einen Großteil ihrer Einnahmen – nämlich rund 19,8 Mio. € (2021: 19,2 Mio. €) - lukrierte die AMA-Marketing 2022 aus Agrarmarketingbeiträgen. Das geht aus deren Tätigkeitsbericht für das vergangene Geschäftsjahr hervor (III-1021 d.B.). Zu ihren zentralen Aufgaben zählen die Förderung des Absatzes von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, die Erschließung und Pflege von Märkten für diese Erzeugnisse im In- und Ausland, die Verbesserung des Vertriebes und der Qualität landwirtschaftlicher Erzeugnisse, sowie die Vermittlung von relevanten Informationen für Verbraucher:innen hinsichtlich Qualität und sonstiger Produkteigenschaften dieser Erzeugnisse.

Größte Beitragsgeber blieben 2022 die Bereiche Milch (10,1 Mio. €), Fleisch (5,3 Mio. €) sowie Obst, Gemüse und Kartoffeln (2,3 Mio. €). Beim Bio-Anteil je Produktgruppe gab es mit Ausnahme von Gemüse mit 17,77 % (2021: 11,2 %) gegenüber dem Vorjahr nur leichte Veränderungen. So liegt die Bio-Quote von Milch bei 18 %, von Rindern bei 17,54 % oder von Kartoffeln bei 19,92 %. Den höchsten Bio-Anteil gibt es bei Schafen und Lämmern mit 28,9 %.

23.500 Vor-Ort-Kontrollen im Rahmen des AMA-Gütesiegel-Programms

Die zentrale Rolle für die praktische Umsetzung der Aufgaben der AMA-Marketing besteht weiterhin in der Qualitätssicherung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und den daraus hergestellten Verarbeitungsprodukten in Form von Richtlinienentwicklung und Produktzertifizierung. Dazu waren laut dem Bericht 2022 insgesamt 41.258 landwirtschaftliche Betriebe im AMA-Gütesiegel-Programm eingebunden. Zur Überprüfung der Anforderungen fanden im Berichtszeitraum etwa 23.500 Vor-Ort-Kontrollen (2021: 17.000) sowie rund 4.400 Produkt- und Rückstandsanalysen bei Lebensmitteln und agrarischen Rohstoffen statt (2021: 5000).

Die Auszeichnung mit dem AMA-Gütesiegel ist für Milch und Milchprodukte, für Rind-, Kalb-, Schweine-, Lamm-, Geflügel- und Ziegenkitzfleisch sowie Fleischerzeugnisse möglich. Dasselbe gilt für Eier, Obst, Gemüse und Speiseerdäpfel, für Fisch und Fischerzeugnisse, für sonstige Be- und Verarbeitungsprodukte sowie für Blumen und Zierpflanzen. Insgesamt 18 Richtlinien regeln die Anforderungen an die Verwendung des AMA-Gütesiegels, wobei es ein dreistufiges Kontrollsystem gibt. Hinzu kommen noch das AMA-Biosiegel sowie die AMA-Qualitäts- und Herkunftssicherungsrichtlinie für Direktvermarktung, Gastronomiebetriebe und Lebensmittelmanufakturen.

Nach der Veröffentlichung von Filmmaterial zu Tierhaltungsmissständen in Hühnermastbetrieben und –schlachthöfen durch eine Tierschutzorganisation, habe die AMA-Marketing mit unangekündigten Kontrollen – sogenannten Spotaudits - und einer Schulungsoffensive für Betriebe als Sofortmaßnahme reagiert. Sie hätten die ordnungsgemäße Tierhaltung und den ordnungsgemäßen Umgang mit kranken Tieren zum Schwerpunkt und würden verstärkt im Schweine- und Hühnermastbereich durchgeführt und 2023 intensiviert werden, heißt es im Tätigkeitsbericht.

Rückgang bei Agrarexporten in Drittländer

Auf den Agrar- und Lebensmittelsektor entfielen im Jahr 2022 8,4 % der österreichischen Gesamtexporte, was die seit dem EU-Beitritt zunehmende Bedeutung des primären Sektors für die österreichische Exportwirtschaft aufzeige, so der Bericht. Mit einem Exportwert von 16,25 Mrd. € sowie einem Importwert von 16,28 Mrd. € zeigt der Agraraußenhandel 2022 eine fast ausgeglichene Bilanz. Nicht nur der EU-Binnenmarkt sondern auch Drittländer sind für den österreichischen Agrarexport bedeutsame Handelspartner. Jedoch führten die Folgen des EU-Austritts Großbritanniens und des Kriegs in der Ukraine zu einem Rückgang des Anteils der Exporte in Drittländer von 26 auf 24 % im Vorjahr. Mit mehr als einem Drittel der heimischen Agrarexporte (5,9 Mrd. €) blieb Deutschland 2022 der mit Abstand wichtigste Exportpartner Österreichs. Auf den Plätzen zwei bis vier der Top-Exportländer innerhalb der EU folgen Italien, Ungarn und die Niederlande. (Schluss) med