Parlamentskorrespondenz Nr. 1071 vom 17.10.2023
Neu im Sportausschuss
Wien (PK) – Dem Sportausschuss des Nationalrats wurde der Jahresbericht 2022 der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA Austria) vorgelegt (III-1015 d.B.). Er verzeichnet einen Rückgang bei der Anzahl genommener Proben gegenüber dem "Rekordjahr" 2021, bedingt durch die Vorbereitung auf zwei Olympische und Paralympische Spiele. Die insgesamt 2.831 Kontrollen 2022 (gegenüber 3.261 im Jahr 2021) seien eine erwartete Entwicklung gewesen, heißt es im Bericht.
Dopingkontrollstatistik 2022
Das nationale Programm umfasste 2.263 Kontrollen. Der Großteil davon (1.277 Urin- und 444 Blutproben) wurde außerhalb von Wettkämpfen gezogen. Nach Sportarten gereiht fanden im Skisport (nordisch und alpin), gefolgt von Radsport und Fußball die meisten Probenabnahmen statt. Bei den weiteren 448 Urin- und 94 Blutproben handelt es sich um Wettkampfproben. Hier lag der Pferdesport, gefolgt vom Radsport und dem Schwimmen, im Fokus der Kontrolltätigkeit. Im nationalen Testpool befanden sich rund 530 Einzelsportler:innen - davon zirka 150 im Topsegment und 380 im Basissegment – sowie 2.000 Mannschaftssportler:innen. Zudem übernahm die NADA im Berichtszeitraum 568 bestellte Dopingproben von nationalen und internationalen Veranstaltern, primär im Skisport.
Bei Verdacht eines Verstoßes gegen die Anti-Doping Bestimmungen richtet die NADA einen Prüfantrag an die Österreichische Anti-Doping Rechtskommission (ÖADR). 2022 gab es 4 Verstöße und 8 auffällige Analyseergebnisse.
Präventionsarbeit und internationale Zusammenarbeit
Die Nada übernimmt die Koordinierung der Dopingpräventionsmaßnahmen der Verbände, etwa Schulungen und E-Learning-Kurse für Sportler:innen. Bei den Präsenzveranstaltungen im Bereich Präventionsarbeit gab es nach Lockerung der coronabedingten Einschränkungen eine deutliche Steigerung, es fanden 221 Termine statt. Alle 62 Bundes-Sportfachverbände Österreichs haben außerdem eine Anti-Doping-Beauftragte bzw. einen Anti-Doping-Beauftragten. 2022 wurde die "MedApp" der NADA zur Medikamentenabfrage einem Entwicklungsschritt unterzogen. 4.000 Geräte hatten die App installiert.
Die weltweite Harmonisierung der Anti-Doping Bestimmungen zum Schutz sauberer Sportler:innen ist ein zentrales Anliegen der NADA Austria. Es bestehen internationale Kooperationen, etwa mit der Central European Anti-Doping Organisation (CEADO) für ein Mentoring-Programm, das osteuropäische Länder bei der Etablierung unabhängiger nationaler Anti-Doping Organisationen entsprechend den Vorgaben des Welt-Anti-Doping Codes unterstützt. Mit der griechischen Anti-Doping-Organisation EOKAN gibt es ein ähnliches Abkommen. (Schluss) fan