Parlamentskorrespondenz Nr. 1308 vom 30.11.2023

Neu im Sportausschuss

Oppositionsinitiativen zur Reform der Sportförderung und Stärkung des Ehrenamts, für Schulsport und Schwimmkurse

Wien (PK) – Die NEOS wollen die Kommissionszusammensetzung der Bundessportförderung auf neue Beine stellen, die SPÖ pocht auf die Förderung ehrenamtlicher Sport-Funktionär:innen, die Ausweitung der täglichen Bewegungseinheit und den Ausbau der Schwimminfrastruktur. Auch von der FPÖ liegen Initiativen zur täglichen Bewegungseinheit und für kostenlose Schwimmkurse vor.

NEOS-Initiative zur Reform der Bundes-Sportförderung

Mit einem Entschließungsantrag erneuert Yannick Shetty (NEOS) seine Forderung nach einer Reform der Bundes-Sportförderung auf Basis einer Rechnungshofempfehlung (3696/A(E)). Konkret ist dem Mandatar die Struktur der Entscheidungsgremien ein Dorn im Auge. Er ortet einen Interessenskonflikt, da Fördernehmer:innen in den Kommissionen vertreten sind, die über die Vergabe von Fördermitteln gemäß Bundes-Sportförderungsgesetz entscheiden. Der Rechnungshof habe dem Sportministerium in einer Follow-Up-Überprüfung unlängst erneut empfohlen, auf eine Organisation der Sportförderung hinzuwirken, die in den Entscheidungsgremien keine Vertreter:innen von Fördernehmer:innen vorsieht.

Förderung ehrenamtlicher Funktionär:innen

SPÖ-Sportsprecher Maximilian Köllner regt die Entwicklung einer Offensive zur Förderung ehrenamtlicher Sportfunktionär:innen an (3735/A(E)). Im Amateursport sei als Nachwehe der Pandemie ein Funktionär:innenschwund erkennbar, meint er. Gründe dafür seien die seiner Meinung nach hohen Anforderungen, wie der zeitliche Aufwand oder die komplizierte Administration. Die Einführung des österreichweiten Preises für besonderes ehrenamtliches Engagement im Sportbereich sei zwar ein wichtiges Zeichen, aber es brauche noch weitere Maßnahmen, meint der Antragsteller.

Flächendeckende Umsetzung der täglichen Bewegungseinheit

Maximilian Köllner (SPÖ) will außerdem die tägliche Bewegungseinheit nach Ablauf der Testphase in den zehn Pilotregionen flächendeckend auf ganz Österreich ausweiten und im Regelschulsystem etablieren (3736/A(E)). Es würden sich bereits Trends zur Steigerung der körperlichen Aktivität von Kindern und Jugendlichen in den Pilotregionen feststellen lassen. Im Sportbudget seien die Mittel dafür aber nur geringfügig erhöht worden, das sei bedauerlich.

Von FPÖ-Sportsprecherin Petra Steger liegt eine Initiative mit demselben Ziel vor (3747/A(E)). Zur Etablierung der täglichen Bewegungseinheit im Regelschulsystem sollte die langfristige Finanzierung gesichert und ein nahtloser Übergang von den Pilotregionen hin zur österreichweiten Ausdehnung vorangetrieben werden, meint sie.

Ausbau der Schwimminfrastruktur bzw. des Kursangebots

In einem weiteren Entschließungsantrag fordert Maximilian Köllner (SPÖ) den Ausbau des Schwimmunterrichts und der Schwimminfrastruktur in Form von Hallenbädern (3737/A(E)). Immerhin könnten in Österreich rund 160.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre nicht schwimmen, heißt es. Durch die Pandemie habe sich die Lage verschlechtert. Es sollte im Interesse des Bundes sein, dass jedes Kind in Österreich die Möglichkeit hat, Schwimmen zu lernen, meint der Mandatar. Es reiche nicht aus, lediglich das Angebot an Schwimmkursen zu erhöhen, wenn die Fahrt zum nächsten Schwimmbad lange dauere.

Die FPÖ hingegen sieht Bedarf beim Ausbau des kostenlosen Schwimmkursangebots (3769/A(E)). Bereits ab dem Kindergartenalter sollten Schwimmkurse flächendeckend bereitgestellt werden, meint FPÖ-Abgeordnete Petra Steger angesichts des Mangels an Schwimmkenntnissen österreichischer Kinder. Jedes Kind sollte unabhängig von seinem sozioökonomischen oder kulturellen Hintergrund die Möglichkeit haben, das Schwimmen zu erlernen. (Schluss) fan


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