Parlamentskorrespondenz Nr. 1315 vom 30.11.2023

Neu im Gleichbehandlungsausschuss

Wien (PK) – Von Seiten der SPÖ wurden dem Gleichbehandlungsausschuss Entschließungsanträge vorgelegt, die sich mit dem "Digital Gender Gap", der statistischen Erfassung von Frauenfeindlichkeit sowie den Tätigkeiten des Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen befassen.

Erhöhung des Frauenanteils in der Digitalbranche

Die SPÖ-Mandatarinnen Petra Oberrauner und Eva-Maria Holzleitner setzen sich dafür ein, den sogenannten "Digital Gender Gap" zu beenden, Anreize zu schaffen und zielgerichtete Projekte zu starten, um den Frauenanteil in der Digitalbranche zu erhöhen (3720/A(E)). Der Frauenanteil unter den IKT-Fachkräften sei im Jahr 2022 bei nur 19,3 % gelegen, auch die Zahl der weiblichen Informatik-Studienanfängerinnen sei mit 23 % gering. Außerdem würden nur 61 % der österreichischen Frauen über grundlegende Softwarekenntnisse verfügen (im Vergleich zu 70 % der Männer). Es gehe darum, die Weiterbildungsmöglichkeiten zu verbessern, um mehr Mädchen und Frauen für Fächer wie Informatik zu begeistern. Konkret vorgeschlagen wird etwa eine ansprechendere Ausgestaltung von Unterrichtsmaterialien, die Förderung gendersensibler Vermittlung von digitalen Themen an FHs und Universitäten, die aktive Förderung des Quereinstiegs aus anderen Fachrichtungen sowie die Ausweitung von Weiterbildungsangeboten für digitale Kompetenzen.

Statistische Erfassung von misogyner Gewalt

Bei Ermittlungen von Sicherheitsbehörden sollte eine eigene Kategorie zu frauenfeindlicher Gewalt und Frauenhass eingeführt werden, um diese statistisch zu erfassen (3748/A(E)), meinen Selma Yildirim und Eva-Maria Holzleitner (beide SPÖ). Frauen seien besonders von Hass im Netz, Drohungen, Angriffen, Beleidigungen oder Hasspostings auf Social Media betroffen; Frauen in den Berufsgruppen Medien und Politik besonders häufig. Laut einer Befragung des Momentum Instituts würden sich 77 % der weiblichen Abgeordneten zum Nationalrat für die Einführung einer solchen Ermittlungskategorie aussprechen, heißt es im Entschließungsantrag.

Parlamentarische Kontrolle für "LEA"

Die Tätigkeiten des österreichischen Fonds zur Stärkung und Förderung von Frauen und Mädchen "LEA – Let's Empower Austria" sollten in einen Bericht einfließen und dem Parlament vorgelegt werden (3749/A(E)), meinen die SPÖ-Abgeordneten Sabine Schatz und Eva-Maria Holzleitner. Sie erhoffen sich dadurch parlamentarische Kontrolle über den Fonds und die Verwendung seiner Mittel. Dass es bislang keinen Gebarungsbericht über den im Bundesvoranschlag 2024 mit einem zusätzlichen Budget von 2,8 Mio. € ausgestatteten Fonds gibt, werten sie als Nachteil. (Schluss) fan