Parlamentskorrespondenz Nr. 10 vom 12.01.2024
Neu im Wissenschaftsausschuss
Wien (PK) – Von Seiten der SPÖ liegen dem Wissenschaftsausschuss Entschließungsanträge vor, die Maßnahmen gegen den "Digital Gender Gap" sowie gegen weit wissenschaftsfeindliche Haltungen einfordern.
SPÖ: Frauenanteil in der Digitalbranche erhöhen
Die SPÖ-Mandatarinnen Petra Oberrauner und Andrea Kuntzl setzen sich dafür ein, den sogenannten "Digital Gender Gap" zu schließen und den Frauenanteil in der Digitalbranche zu erhöhen. Dazu sollten entsprechende Anreize geschaffen und zielgerichtete Projekte gestartet werden, fordern die Abgeordneten in einem Entschließungsantrag (3709/A(E)).
Die Abgeordneten weisen darauf hin, dass der Frauenanteil unter den IKT-Fachkräften im Jahr 2022 bei nur 19,3 % lag. Auch sei die Zahl der weiblichen Informatik-Studienanfängerinnen mit 23 % zu gering und nur 61 % der österreichischen Frauen würden über grundlegende Softwarekenntnisse verfügen, im Vergleich zu 70 % der Männer. Wichtig sei es daher, die Weiterbildungsmöglichkeiten zu verbessern, um mehr Mädchen und Frauen für Fächer wie Informatik zu begeistern. Konkret vorgeschlagen wird im SPÖ-Antrag etwa eine ansprechendere Ausgestaltung von Unterrichtsmaterialien, die Förderung gendersensibler Vermittlung von digitalen Themen an FHs und Universitäten, die aktive Förderung des Quereinstiegs aus anderen Fachrichtungen sowie die Ausweitung von Weiterbildungsangeboten für digitale Kompetenzen. Ein gleichlautender Antrag liegt dem Gleichbehandlungsausschuss vor (3720/A(E)).
… und Vertrauen in die Wissenschaft stärken
Die SPÖ-Abgeordneten Katharina Kucharowits und Andrea Kuntzl halten es für notwendig, das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken, nachdem das Desinteresse an Wissenschaft in Österreich weiterhin hierzulande groß sei. Wissenschaftsminister Martin Polaschek habe 2023 angekündigt, dass Österreich sich Portugal zum Vorbild nehmen und Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Demokratie vorantreiben wolle. Ein 2022 zu diesem Zweck entwickeltes 10-Punkte-Programm zur Bekämpfung von Wissenschafts- und Demokratiefeindlichkeit müsse daher dringend evaluiert und konkretisiert werden, fordern die Abgeordneten in einem Entschließungsantrag (3710/A(E)). Außerdem brauche es mehr zeitliche und finanzielle Ressourcen, um den Austausch zwischen Wissenschafter:innen und Gesellschaft zu ermöglichen, beispielsweise durch Wissenschaftsclubs. (Schluss) sox