Parlamentskorrespondenz Nr. 185 vom 01.03.2024

Neu im Wissenschaftsausschuss

Anträge von NEOS und FPÖ zu Hochschulthemen

Wien (PK) – Die NEOS haben im Wissenschaftsausschuss Entschließungsanträge mit Forderungen nach Förderung der Studierendenmobilität, der Lehrer:innenfortbildung und der Finanzbildung sowie einer Reform der Elementarpädagogik eingebracht. Die FPÖ unternimmt einmal mehr einen Vorstoß zur Abschaffung der verpflichtenden Mitgliedschaft von Studierenden in der Österreichischen Hochschüler:innenschaft (ÖH).

NEOS fordern ein "Mobilitätsfenster" im Studium

Die NEOS-Abgeordneten Martina Künsberg Sarre und Helmut Brandstätter fordern von Wissenschaftsminister Martin Polaschek die stärkere Förderung der Bildungsfreizügigkeit von Studierenden. Der Wissenschaftsminister solle dazu mit den Universitäten, Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen in Gespräche treten mit dem Ziel, dass bei jeder Neuentwicklung oder Überarbeitung eines Curriculums ein "Mobilitätsfenster" eingeplant wird. Damit solle noch mehr Studierenden als bisher ermöglicht werden, im Studium Auslandserfahrungen zu sammeln. Das Mobilitätsfenster solle so gestaltet werden, dass ein Auslandssemester ohne Zeitverlust im Studium machbar sei, fordern die NEOS-Abgeordneten (3902/A(E)).

NEOS: Mehr Ressourcen für Fortbildung von Lehrer:innen

NEOS-Bildungssprecherin Martina Künsberg Sarre fordert, im Zusammenhang mit der Lehramtsreform auch die Fortbildung zu stärken. Der Wissenschaftsminister solle dafür Sorge tragen, dass im Gegenzug zur Verkürzung des Lehramtstudiums die laufende Fortbildung der Lehrer:innen ausgebaut wird, um den vielfältigen, sich wandelnden pädagogischen, didaktischen und fachlichen Anforderungen gerecht zu werden. Laut Künsberg Sarre müssten dazu die für Fortbildung vorgesehenen Ressourcen deutlich aufgestockt, neben den Pädagogischen Hochschulen auch Universitäten und private Anbieter einbezogen und das jährliche Mindestausmaß an Fortbildungsstunden für alle Lehrkräfte angehoben werden (3904/A(E)).

NEOS: Kooperation mit Universitäten für mehr Finanzbildung

Martina Künsberg Sarre (NEOS) sieht in der Vermittlung von Financial Literacy bzw. Wirtschafts- und Finanzbildung eine der zentralen Aufgaben des Schulwesens. Unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen würden Österreichs Schulen diesem Auftrag jedoch oft nicht ausreichend gerecht, merkt sie an. Da die Financial Literacy junger Menschen häufig unzureichend sei, fordert die Abgeordnete in einem Entschließungsantrag Maßnahmen zu ihrer Stärkung. Sie schlägt dazu vor, an österreichischen Universitäten Zentren für Finanzbildung zu institutionalisieren (3905/A(E)). Bildungsminister Martin Polaschek solle mit den Universitäten in Gespräche eintreten, wie an österreichischen Universitäten mit Wirtschaftspädagogik-Instituten ein Finanzbildungszentrum eingerichtet werden kann. Aufgabe dieser Finanzbildungszentren müsse es sein, die Schulen in der jeweiligen Region bei der Stärkung der Wirtschafts- und Finanzbildung zu unterstützen, indem sie Finanzbildungscoaches und andere Leistungen bereitstellten.

NEOS: Elementarpädagogik in Reform der Pädagog:innenbildung einbeziehen

Martina Künsberg Sarre will die Elementarpädagogik in die Reform der Pädagog:innenbildung einbeziehen (3906/A(E)). Die Bundesregierung, insbesondere der Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung, solle dafür Sorge tragen, dass im Zuge einer Gesamtreform der Pädagog:innenbildung neben der Lehrer:innen-Ausbildung auch die Ausbildung der Elementarpädagog:innen weiterentwickelt wird. Dazu sollte aus ihrer Sicht als weiterer Ausbildungsweg neben den bestehenden ein Bachelorstudium für Elementarpädagogik etabliert und durch einen modularen Aufbau die Durchlässigkeit zwischen diesem und dem Lehramtsstudium sichergestellt werden.

Neuer Vorstoß der FPÖ zu Ende der verpflichtenden ÖH-Mitgliedschaft

FPÖ-Abgeordneter Martin Graf unternimmt einen neuen Vorstoß zur Abschaffung der verpflichtenden Mitgliedschaft von Studierenden in der Österreichischen Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft (ÖH). In einem Initiativantrag schlägt er eine Ergänzung des ÖH-Gesetzes vor, die Studierenden, die nicht Mitglied der ÖH sein wollen, bei der Zulassung zum Studium oder bei der Meldung der Fortsetzung des Studiums eine Opt-out-Möglichkeit gibt. Aus seiner Sicht wäre es sinnvoll, die Mitgliedschaft bei der ÖH ähnlich zu organisieren wie eine Gewerkschaftsmitgliedschaft (3934/A). (Schluss) sox


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