Parlamentskorrespondenz Nr. 300 vom 22.03.2024
Neu im Unterrichtsausschuss
Wien (PK) – Neue Initiativen der Opposition beschäftigen den Unterrichtsausschuss unter anderem mit Forderungen nach neuen Maßnahmenpaketen. So spricht sich die SPÖ für ein Paket zur Gesundheitsförderung an Schulen und zu Anti-Teuerungsmaßnahmen im Bildungsbereich aus. Zudem setzt sie sich für eine bundesweite Erhebung der Zahlen von Kindern mit Behinderung in elementarpädagogischen Einrichtungen ein. Die FPÖ fordert die Abschaffung der vorwissenschaftlichen Arbeit in höheren Schulen. Ein Antrag der NEOS zielt auf den Ausbau und die Aufwertung von Informatik in der AHS-Oberstufe ab.
SPÖ: Schulen als "Orte der Gesundheit" fördern
Um Schulen als "Orte der Gesundheit" zu fördern, brauche es ausreichend Schulärzt:innen. Ein echtes Vertrauensverhältnis zwischen den Ärzt:innen und Schüler:innen könne jedoch nur aufgebaut werden, wenn routinemäßige Untersuchungen öfter als einmal im Jahr stattfinden, betont die SPÖ in einem Antrag. Nicht nur bei der Anzahl der Schulärzt:innen hinke Österreich hinterher, auch eine flächendeckende Aufstockung von psychosozialem Unterstützungspersonal an Schulen sei bisher nicht umgesetzt worden. Zur Stärkung der Kinder- und Jugendgesundheit fordern die Sozialdemokrat:innen daher ein Maßnahmenpaket. Dieses solle den Ausbau der finanziellen und personellen Ausstattung des Schulärzt:innensystems sicherstellen und für die Zurverfügungstellung und Finanzierung von Schulpsycholog:innen für jeden Schulstandort analog dem Schulärzt:innensystem sorgen. Weiters soll es den Auf- und Ausbau multiprofessioneller Teams durch eine bundesweite Finanzierung an allen Schulen gewährleisten. Zudem fordern die Sozialdemokrat:innen ein Konzept zur flächendeckenden Ausrollung der von der EU finanzierten "School-Nurses" sowie die "massive Aufstockung" und österreichweit faire Verteilung der Studienplätze für das Fach "Soziale Arbeit/Sozialpädagogik" sowie einen Schwerpunktausbau im Fachbereich "Schulsozialarbeit" (3981/A(E)). Ein gleichlautender Antrag (3982/A(E)) wurde dem Gesundheitsausschuss zugewiesen.
SPÖ: Anti-Teuerungsmaßnahmen im Bildungsbereich
Angesichts der hohen Inflation spricht sich die SPÖ für ein Maßnahmenpaket zur Entlastung für Schüler:innen und ihrer Eltern aus. Das Paket solle kostenfreie, verschränkte Ganztagsschulen inklusive qualitativ hochwertigen warmen Mittagessens sicherstellen sowie die Ausweitung der Schüler:innenbeihilfe, ein "Lehrkräftebudget" für Schulmaterialien, die Streichung der Selbstbehalte bei digitalen Endgeräten sowie die kostenlose Benützung von Verkehrsmitteln in ganz Österreich im Zuge von Schulveranstaltungen sicherstellen (3971/A(E)).
SPÖ: Zahlen der Kinder mit Behinderung in elementarpädagogischen Einrichtungen bundesweit erheben
Um die Effekte der Frühförderung nutzen zu können, bedürfe es eines umfassenden Wissens darüber, wie viele Kinder mit Behinderungen in elementarpädagogischen Einrichtungen betreut werden, argumentiert die SPÖ in einem Antrag. Eine Anfragebeantwortung (12125/AB) habe jedoch gezeigt, dass die Daten dazu nicht bundesweit ausgewertet werden. Die SPÖ fordert daher, dass die Zahlen von "Kindern mit Behinderung" und "Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf" im Rahmen der Kindertagesheimstatistik zukünftig ausgewiesen werden (3970/A(E)).
FPÖ: Keine verpflichtende abschließende Arbeit an höheren Schulen
Als einzige Partei habe die FPÖ im Jahr 2009 bei der Abstimmung über die Einführung der standardisierten Matura gegen die verpflichtende abschließende Arbeit gestimmt. Die verpflichtende "vorwissenschaftliche Arbeit" an höheren Schulen habe sich seither als nicht zielführend erwiesen. Dies gehe aus einem Rundschreiben der AHS-Gewerkschaft hervor, heißt es in einem Antrag der FPÖ. Sie fordert, den Umfang der abschließenden Prüfung so zu ändern, dass keine verpflichtende abschließende Arbeit auf vorwissenschaftlichem Niveau für höhere Schulen notwendig und als Alternative eine weitere Klausurprüfung vorzusehen sei (3977/A(E)).
NEOS: Informatik in der AHS-Oberstufe ausbauen und aufwerten
Digitale Kompetenzen seien unerlässlich für den Erhalt und Ausbau unseres Wohlstands und unserer demokratischen Gesellschaftsordnung, heißt es in einem Antrag der NEOS. Angesichts der dringenden und zunehmenden Nachfrage nach qualifizierten IT-Fachkräften in der Europäischen Union solle daher der Informatik-Unterricht in der AHS-Oberstufe bis zur Matura deutlich auszugebaut und die Möglichkeit geschaffen werden, Informatik als Maturafach zu wählen. Besondere Aufmerksamkeit verdiene dabei die Förderung von Frauen in der Informatik. Die NEOS schlagen vor, im Anschluss an vier Jahre "digitale Grundbildung" in der AHS-Unterstufe bzw. Mittelschule vier Jahre "Informatik" in der Oberstufe in einem Ausmaß von insgesamt mindestens vier Wochenstunden zu verankern. Zudem sei langfristig anzustreben, die "starre Fächerstruktur" insgesamt zu überdenken und größere Flächenfächer und mehr Wahlmöglichkeiten zu schaffen (3956/A(E)). (Schluss) bea
Format
Links
- 3981/A(E) - "Schulen als Orte der Gesundheit fördern"
- 3970/A(E) - "Datenerhebung zu Kindern mit Behinderung in elementarpädagogischen Einrichtungen"
- 3971/A(E) - "Anti- Teuerungsmaßnahmen im Bildungsbereich!"
- 3956/A(E) - Informatik in der AHS-Oberstufe ausbauen und aufwerten
- 3977/A(E) - Weg mit der verpflichtenden abschließenden Arbeit!