Parlamentskorrespondenz Nr. 312 vom 27.03.2024

Neu im Tourismusausschuss

Wien (PK) - ÖVP, SPÖ und Grüne haben einen gemeinsamen Antrag zur Weiterentwicklung für die Tourismusforschung in Österreich eingebracht. Die NEOS fordern eine Entlastung des Mittelstands und Reformen für das Tourismusland Österreich. Die FPÖ kritisiert ein Corona-"Förderchaos" für Tourismusbetriebe, das es zu beenden gelte.

Zukunftsperspektiven für die Tourismusforschung in Österreich

Mit einem gemeinsamen Entschließungsantrag fordern ÖVP, SPÖ und Grüne die Bundesregierung auf, die Sichtbarmachung und Vernetzung der Tourismusforschung in Österreich voranzutreiben und einen Projektfahrplan für ein mögliches künftiges Kompetenzzentrum für Tourismusforschung zu entwickeln (3989/A(E)). Im Hinblick auf die Transformationsphase in der Branche durch ökologische Herausforderungen bzw. Klimakrise und Digitalisierung bedürfe es der verstärkten Einbeziehung der Erkenntnisse der Tourismusforschung, so die Antragsteller:innen. Selbige konzentriere sich nämlich entweder auf globale Phänomene oder auf ganz bestimmte Regionen. Zu einem ganzheitlichen Blick würde aber neben einer "Forschungslandkarte" etwa mehr Sichtbarkeit, ein Überblick über aktuelle Forschungstrends und ein Ideen- und Wissensaustausch in Form von Studienaufträgen, Netzwerkveranstaltungen, Webangeboten und Online-Plattformen beitragen. Darauf aufbauend sollten dem Antrag zufolge weitere ressourceneffiziente Handlungsoptionen dargestellt werden, wie sich Tourismusforschung in Österreich wirkungsorientiert unterstützen ließe, einschließlich einer Schätzung der Höhe des Bedarfs zusätzlicher Budgetmittel.

NEOS: Reformen für das Tourismusland Österreich

Der Mittelstand, bestehend aus Klein- und Mittelbetrieben, sei nicht nur ein wesentlicher Arbeitgeber, sondern auch ein zentraler Innovations- und Wachstumsmotor, werfen die NEOS auf. Angesichts der beispiellosen Herausforderungen, vor denen die österreichische Wirtschaft stehe, brauche es aus ihrer Sicht ein Mittelstandspaket, das etwa eine Senkung der Lohnnebenkosten, eine umfassende Überarbeitung der Gewerbeordnung und eine Vereinfachung der bürokratischen Prozesse umfasst. Zugleich sei der Beitrag des Tourismus zum BIP und zur Wertschöpfung enorm. Daher sprechen sich die NEOS zudem für gezielte Unterstützungsmaßnahmen für den Tourismussektor aus. Sie fordern dazu mit ihrem Entschließungsantrag von der Bundesregierung, ein Entlastungspaket vorzulegen, das insbesondere Erleichterungen von Betriebsübergaben und Betriebsaufgaben sowie die steuerliche Absetzbarkeit von fiktiven Eigenkapitalzinsen vorsieht (3900/A(E)).

FPÖ: Corona-"Förderchaos" für Tourismusbetriebe beenden

Über 1.000 Tourismusbetriebe würden nach wie vor auf die Auszahlung von Corona-Förderungen von rund 160 Mio. € durch die COFAG warten, kritisiert die FPÖ und bezieht sich dabei auf eine Presseaussendung der WKO. Demnach habe es Unklarheiten bei den Richtlinien zu den Corona-Beihilfen etwa im Hinblick auf "verbundene Unternehmen" und Antragsfristen gegeben. Für beide Probleme seien Vorschläge Österreichs im Herbst des vergangenen Jahres von der EU-Kommission genehmigt worden. Seitdem herrsche jedoch Stillstand bei der nationalen Umsetzung. Die Freiheitlichen sprechen von einem "Förderchaos" und fordern daher von der Bundesregierung, umgehend die nötigen Maßnahmen zu setzen, damit die Auszahlung der seitens der Tourismusbetriebe offenen Forderungen durch die COFAG "nicht noch länger" behindert werde (3968/A(E)). (Schluss) mbu

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