Sport: Leichter Rückgang bei Dopingproben 2023

Wien (PK) – 2023 gab es im Vergleich zu 2022 insgesamt einen leichten Rückgang bei der Gesamtzahl genommener Dopingproben. Dies geht aus dem Jahresbericht 2023 der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA Austria) hervor (III-60 d.B.). Der Gesamtrückgang wird mit weniger bestellten Dopingkontrollen aufgrund geringerer Großveranstaltungen begründet. Im Bereich des "Nationalen Programms" seien hingegen die Anzahl der Dopingproben um 3,6 % gesteigert worden. Maßnahmen im Sportbereich gegen die Einnahme von unerlaubten Substanzen oder die Nutzung verbotener Methoden zur Steigerung oder zum Erhalt sportlicher Leistungen stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten der NADA Austria.

Dopingkontrollstatistik und Nationales Programm 2023

Im "Nationalen Programm" sind jene Kontrolltätigkeiten der NADA Austria zusammengefasst, die außerhalb und bei Wettkämpfen stattfinden. Im Jahr 2023 umfasste das Nationale Programm insgesamt 2.344 gezogene Proben. Davon wurden 1.283 Urin- und 452 Blutproben außerhalb und 481 Urin- und 128 Blutproben bei Wettkämpfen abgenommen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Anstieg um rund 3,6 %. Die Ursachen dafür würden einerseits in der verstärkten Fokussierung auf Wettkampfkontrollen aber auch bei der bereits begonnenen Kontrolle potenzieller Teilnehmer:innen der Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liegen.

Zusätzlich führt die NADA im Auftrag und auf Kosten von nationalen und internationalen Organisationen oder Veranstalter:innen Dopingkontrollen durch. 2023 wurden 568 solcher Proben durchgeführt, 361 davon waren Urin- und 117 Blutproben. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang von rund 15,8 %. Dies ist vor allem auf eine geringere Anzahl an bestellten Blutproben zurückzuführen, wird im Bericht begründet.

Mit Ende das Jahres 2023 befanden sich 130 Einzelsportler:innen im höchsten Segment des Nationalen Testpools, dem Topsegment, und 353 im Basissegment. Im eigens für den Mannschaftssport eingerichteten Mannschaftssegment waren rund 2.000 Sportler:innen vertreten.

Weitere Services und internationale Vernetzung

Als weiteres Service bietet die NADA eine Online-Abfrage über Medikamente an. Von den über 12.000 im Austria Codex registrierten Präparaten würden ca. 2.000 verbotene Substanzen enthalten oder seien mit verbotenen Methoden zu verabreichen. Mit dem Online-Service der NADA können Nutzer:innen in Österreich zugelassene Medikamente auf solche verbotene Substanzen oder Behandlungsmethoden überprüfen. Zudem wird auch informiert, ob eine medizinische Ausnahmegenehmigung notwendig ist.

In der Präventionsarbeit wurden von der NADA Austria fast 400 Vorträge, Schulungen und Info-Tour-Auftritte durchgeführt - ein Rekord, wie die Autor:innen anführen. Schwerpunkte setzt die NADA auch im Bereich des E-Learnings. Dazu wurde die 2021 gestartete E-Learning Plattform weiterentwickelt.

2023 prüfte die World Anti-Doping Agency (WADA) die Umsetzung der internationalen Standards durch die NADA Austria mit einem positiven Endergebnis. Im Rahmen des Audits seien auch Best Practice Beispiele hervorgestrichen worden, wird berichtet. Auf internationaler Ebene werden derzeit der Welt-Anti-Doping-Code und die zugehörigen internationalen Standards überarbeitet, führen die Autor:innen weiters an. Diese sollen dann Ende 2025 beschlossen und Anfang 2027 in Kraft treten. (Schluss) pst