Parlamentskorrespondenz Nr. 299 vom 23.04.2025

"Union of Skills": EU startet Bildungsoffensive für eine wettbewerbsfähige Zukunft

Wien (PK) - Die "Union of Skills" ist in diesem Jahr die Hauptinitiative der Europäischen Kommission im Bildungsbereich. Dies geht aus einem Bericht von Bildungsminister Christoph Wiederkehr über aktuelle EU-Vorhaben hervor (III-145 d.B.).

Die EU-Vorhaben, über die der Bericht informiert, fallen nicht alle in den Zuständigkeitsbereich des Bildungsministeriums, sondern auch in jenen des Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung. Die Europäische Union hat im Bildungsbereich gemäß ihren Verträgen keine Regelungskompetenz. Die Mitgliedstaaten gestalten selbst ihre Bildungssysteme, kooperieren aber auf EU-Ebene.

Entscheidende Kompetenzen für sich wandelnde Arbeitswelt fördern

Die "Union of Skills" wurde bereits im März vorgestellt und soll die Wettbewerbsfähigkeit der EU stärken, indem sie Menschen mit den erforderlichen Kompetenzen für die sich wandelnde Arbeitswelt ausstattet. "Zukunftssichere Fähigkeiten" werden laut Bericht als notwendig erachtet, um den grünen und digitalen Wandel zu beschleunigen und zu meistern, demografische Trends auszugleichen und die strategische Autonomie Europas zu gewährleisten. Zwei Maßnahmen wurden dazu bereits präsentiert. Dabei handelt es sich um den "STEM Education Strategic Plan" (Strategieplan für MINT-Bildung) und den "Action Plan on Basic Skills" (Aktionsplan für Grundkompetenzen).

Auch die "fortschreitende Umsetzung" des europäischen Bildungsraums zählt laut Bericht zu den Schwerpunkten für dieses Jahr. Diese Initiative soll grenzüberschreitendes Lernen und Studieren ermöglichen sowie die EU-weite Anerkennung von Bildungsabschlüssen fördern. Dazu soll bis Ende des Jahres ein finaler Bewertungsbericht vorliegen, der als Grundlage für weitere Maßnahmen bis 2030 dienen soll.

Den Bildungsbereich betreffen werden in diesem Jahr auch der Aktionsplan zur Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte sowie die "Quality Jobs Roadmap" zur Schaffung von qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen in der EU. Diese "Roadmap" soll gemeinsam mit Sozialpartnern entwickelt und im 4. Quartal vorgestellt werden. Ziele sind laut Bericht akzeptable Arbeitsbedingungen, gerechte Löhne, eine gute Ausbildung sowie ein hoher Standard für Arbeitsschutzbedingungen und Kollektivverhandlungen.

Die polnische Ratspräsidentschaft legt im ersten Halbjahr 2025 zudem den Fokus auf inklusive Bildung. Auch ein Fahrplan für die Einführung des Europäischen Hochschulabschluss-Siegel soll beschlossen werden. Außerdem wird über eine Empfehlung des Rates für ein europäisches Qualitätssicherungs- und Anerkennungssystem in der Hochschulbildung verhandelt. Die dänische Ratspräsidentschaft wird sich im zweiten Halbjahr voraussichtlich unter anderem mit der Attraktivierung der Berufsbildung befassen. Weitere Themen werden Mobilität durch Erasmus+ sowie die Verbesserung der Bildung im digitalen Zeitalter sein.

2025: 78 Mio. € für Mobilität und Kooperation durch Erasmus+

Für das Programm Erasmus+ steht im Zeitraum von 2021-2027 ein EU-Budget von 28 Mrd. € zur Verfügung. Davon sind 2025 für Österreich rund 78 Mio. € vorgesehen (2024: 67 Mio. €). Das Programm dient der Verbesserung der fachlichen, sprachlichen, sozialen und interkulturellen Kompetenzen der Teilnehmenden und soll ein erhöhtes Bewusstsein für ein gemeinsames Europa und seine Vielfalt schaffen. Erasmus+ bietet auch eine Reihe von Exzellenzinitiativen. Dazu zählt im Hochschulbereich die Initiative "European Universities". Diese baut transnationale Allianzen zwischen Hochschulen aus ganz Europa auf, die unter anderem gemeinsame, studierendenzentrierte Lehrpläne anbieten, innerhalb derer Studierende umfassende Mobilitätsangebote in Anspruch nehmen können. (Schluss) bea