Parlamentskorrespondenz Nr. 389 vom 14.05.2025

Landwirtschaftsressort: Weiterhin hoher Bedarf für Klimawandelanpassung der österreichischen Wälder

Wien (PK) – Die bisherige Umsetzung und die große Nachfrage würden zeigen, welchen hohen Stellenwert der Österreichische Waldfonds für die heimische Forst- und Holzwirtschaft und die gesamte Gesellschaft einnehme, heißt es in dem entsprechenden Bericht von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig für das Jahr 2024 (III-161.d.B). Konkret wird im Bericht auf die Maßnahmen des Waldfonds, den Umsetzungsstand sowie auf den laut Ressort durch den Klimawandel bedingten stark gestiegenen Bedarf an Anpassungsmaßnahmen für Österreichs Wälder eingegangen.

Waldfonds: Umsetzungsstand liegt bei 77 %

Die Maßnahmen des mit insgesamt 450 Mio. € dotierten Waldfonds zielen auf die Entwicklung klimafitter Wälder, die Förderung der Biodiversität im Wald und auf eine verstärkte Verwendung des Rohstoffes Holz als aktiver Beitrag zum Klimaschutz ab. Um die Ausbreitung des Borkenkäfers in den österreichischen Wäldern zu reduzieren, werden Wiederaufforstungen, Pflegemaßnahmen, die Errichtung von Nass- und Trockenlagern für Schadholz sowie die mechanische Entrindung als Forstschutzmaßnahmen gefördert. Der Waldfonds umfasst zudem Maßnahmen zur Waldbrandprävention und Forschungsmaßnahmen zum Thema "Grüne Gase". Laut dem Bericht sind aktuell bereits rund 77 % der geplanten Maßnahmen umgesetzt und 346,6 Mio. € gebunden bzw. ausbezahlt.

Der Bericht informiert, dass bis Ende 2024 über 26.700 Anträge bewilligt worden seien, wobei insbesondere Waldbewirtschafter:innen eine Förderung aus dem Waldfonds erhalten hätten. Österreichweit seien so bereits Wiederaufforstungen mit rund 23,4 Mio. klimafitten Forstpflanzen gefördert worden.

Dringender Bedarf an weiteren Unterstützungsmaßnahmen

Eine Evaluierung des Waldfonds habe ergeben, dass sowohl ein hoher Bedarf an den Waldfondsmaßnahmen bestehe und sehr gute Wirkungen hinsichtlich der jeweiligen Zielsetzungen erreicht worden seien. So sei unter anderem festgestellt worden, dass es aufgrund der geförderten Projekte langfristig zur Steigerung der Baumartenvielfalt und Verbesserung der Biodiversität komme. Zudem würden die Maßnahmen zur Reduktion des Borkenkäferkalamitätsrisikos, zur Stärkung der Klimaresilienz der Waldbestände sowie zu einer verstärkten und nachhaltigen Verwendung des Rohstoffes Holz beitragen. Aufgrund des rasch voranschreitenden Klimawandels könne jedoch mit den derzeitigen Mitteln des Waldfonds mittel- bis langfristig nicht der gesamte nationale Bedarf an Fördermitteln abgedeckt werden. Um Österreichs Wälder weiterhin bewirtschaften und klimafit machen zu können, bestehe daher "dringender Bedarf" für weitere Unterstützungsmaßnahmen, heißt es im Bericht.

Schadholzmengen steigen weiter an

Was die Schadholzmengen betrifft, fiel mit rund 11 Mio. Efm (Erntefestmeter) – einem Anteil von rund 55 % - um 22,15 % mehr Schadholz an als im Vorjahr und lag somit deutlich über den langjährigen Durchschnitten. Ursächlich dafür seien das durch den Klimawandel bedingte vermehrte Auftreten von Schädlingen sowie die damit verbundenen langandauernden Trockenperioden und Stürme. Für die Wiederbewaldung nach Katastrophen ergebe sich laut Expertenschätzungen ein Gesamtbedarf von 1,05 Mrd. €. Für die Klimawandelanpassung, die rund ein Drittel der österreichischen Waldfläche betreffe, bestehe zudem ein Finanzierungsaufwand von 1,6 Mrd. € für die nächsten Jahrzehnte. (Schluss) med