Parlamentskorrespondenz Nr. 457 vom 27.05.2025

Neu im Gleichbehandlungsausschuss

Wien (PK) – Die Freiheitlichen setzen sich für mehr Mädchen an HTL und eine Reform des Kindesunterhaltsrechts ein. Die Grünen fordern ein Plus im Frauenbudget 2025/2026.

FPÖ für mehr Mädchen an HTL


Die FPÖ weist in einem Entschließungsantrag (284/A(E)) auf eine strukturelle Ungleichheit bei Absolvent:innen von Höheren Technischen Lehranstalten (HTL) hin: Im Jahr 2024 seien den 7.256 männlichen Absolventen nur 3.222 weibliche Absolventinnen gegenübergestanden. Diese Unterrepräsentation von Mädchen im technisch-gewerblichen Schulwesen bedeutet für die FPÖ auch eine verpasste Chance für Wirtschaft und Gesellschaft. Die Freiheitlichen wollen die Regierung daher auffordern, Maßnahmen für mehr Chancengleichheit für Mädchen im technisch-gewerblichen Bildungswesen zu setzen. Sie stellen sich dafür etwa Programme zur frühzeitigen Förderung in Volks- und Mittelschulen und Kooperationen mit HTL vor, in denen durch Vorträge, Schnuppertage oder Workshops praxisnahe Einblicke in technische Ausbildungen und Berufe ermöglicht werden. Ein gleichlautender Antrag (290/A(E)) wurde dem Bildungsausschuss zugewiesen.

Freiheitliche fordern Reform des Kindesunterhaltsrechts

Aus Sicht der Freiheitlichen ist angesichts der hohen Armutsgefährdung von Kindern und Alleinerziehenden in Österreich eine Reform des Kindesunterhaltsrechts "längst überfällig". Konkret fordern sie in ihrem Entschließungsantrag (286/A(E)) drei Punkte ein, die die Regierung bei einer Reform umsetzen soll: Verfahren im Zusammenhang mit Kindesunterhalt sollen beschleunigt werden, staatliche Unterhaltsvorschüsse bis zum Ende der Ausbildung des oder der Empfangenden gewährt und laufende Unterhaltszahlungen bei Lohnpfändungen und Insolvenzverfahren vorrangig behandelt werden. Ein gleichlautender Antrag (287/A(E)) wurde dem Ausschuss für Familie und Jugend zugewiesen.

Grüne wollen mehr Geld für aktive Frauenpolitik

Angesichts der Kürzungen im Doppelbudget 2025/2026 warnen die Grünen davor, Sparmaßnahmen auf dem Rücken der Frauen umzusetzen. Nachdem das Frauenbudget in den vergangenen fünf Jahren kontinuierlich erhöht worden sei, stagniere es nun, kritisieren sie mit Blick auf den Bundesvoranschlag für 2025 und 2026. Die Grünen fordern daher, das Frauenbudget mindestens um die jährliche Steigerungsrate der vergangenen fünf Jahre von 45,8 % zu erhöhen (310/A(E)). Mit den Mitteln sollen Gewaltschutz und –prävention ausgebaut, Gewaltambulanzen flächendeckend ausgerollt, Frauen- und Mädchenberatungsstellen basisfinanziert, die Ressourcen für die Gleichbehandlungsanwaltschaft erhöht und die Gesundheitsversorgung von Frauen verbessert werden. (Schluss) kar