Parlamentskorrespondenz Nr. 573 vom 20.06.2025
Neu im Bildungsausschuss
Wien (PK) – Mit drei neu eingebrachten Entschließungsanträgen setzen sich die Grünen für eine Reform der Schulbuchaktion, den Ausbau der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit sowie für eine frühere Anmeldefrist für den Ethik- und Religionsunterricht ein.
Grüne für Reform der Schulbuchaktion
Die Grünen fordern mit einem Entschließungsantrag eine Reform der Schulbuchaktion, um diese den Anforderungen eines zeitgemäßen, inklusiven, digitalen und interdisziplinären Unterrichts anzupassen (330/A(E)). Sie kritisieren, dass ein Großteil der Mittel für die Schulbuchaktion derzeit an klassische Schulbücher - analog oder digital – gebunden und damit kaum flexibel sei. Nur rund 15 % der Mittel würden laut Antrag für alternative Unterrichtsmittel zur Verfügung stehen. Dies sei zu wenig, um innovative Formate wie fächerübergreifende Projekte, digitale Lernplattformen oder interaktive Tools flächendeckend zu ermöglichen. Besonders problematisch sei außerdem, dass Materialien, die "nicht exakt in ein Schulfach" passen oft "durch das Raster" fallen würden und in Schulbüchern diskriminierende Darstellungen - wie etwa stereotype Geschlechterrollen, diskriminierende Inhalte oder kulturelle Verzerrungen – festzustellen seien. Die Grünen fordern daher die Schaffung rechtlicher und finanzieller Rahmenbedingungen zur gleichwertigen Förderung digitaler, hybrider und interaktiver Unterrichtsmittel und fächerübergreifender Materialien und setzen sich für eine grundlegende Modernisierung des Approbationsverfahrens ein. Mit Bildungsakteur:innen, Verlagen und EdTech-Anbietern solle zudem ein ständiger Dialog aufgebaut werden, um neue Entwicklungen frühzeitig zu integrieren und ein innovationsfreundliches Umfeld zu schaffen.
Grüne fordern Ausbau der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit
Schulen seien nicht nur Orte des Lernens, sondern auch soziale Räume, in denen Kinder und Jugendliche einen Großteil ihres Alltags verbringen. Damit können Schulen auch zu Räumen werden, in denen Kränkungen, Ausgrenzung und Mobbing passieren, heißt es in einem Entschließungsantrag der Grünen. Tragödien wie das Attentat an der Grazer Schule würden eindrücklich zeigen, wie wichtig es sei, den Blick auf den respektvollen Umgang miteinander, auf soziale Kompetenzen und auf mögliche Probleme zu schärfen. Wichtig seien laut den Grünen daher zentral präventive Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt und Ausgrenzung. Sie fordern den Ausbau der Schulpsychologie sowie der Schulsozialarbeit, sodass jede Schülerin und jeder Schüler Zugang zu sozialpsychologischer Betreuung bekomme. An jedem Schulstandort solle laut Antrag mindestens eine Vollzeitstelle für Schulsozialarbeit zur Verfügung stehen. Weiters sollen die vom Bund finanzierten Schulpsycholog:innen auf mindestens 500 Vollzeitstellen aufgestockt - und somit mehr als verdoppelt werden. Zudem solle es eine Reform der schulischen Ressourcenzuteilung geben, sodass Schulen selbst darüber entscheiden können, in welchem Verhältnis sie ihre Personalressourcen - Lehrkräfte, Stützkräfte, Schulsozialarbeit, Schulpsychologie oder School Nurses – einsetzen wollen (324/A(E)).
Grüne wollen Anmeldefrist für den Ethik- und Religionsunterricht vorverlegen
Mit einem Entschließungsantrag setzen sich die Grünen dafür ein, dass die Entscheidung der Schüler:innen über ihren Besuch des Ethik- oder Religionsunterrichts schon am Ende des vorangehenden Schuljahres zu treffen ist. Derzeit würden Schüler:innen der Sekundarstufe II erst in den ersten fünf Schultagen des neuen Schuljahres darüber entscheiden und dies würde die Erstellung der Stundenpläne erschweren und in den Schulen für erheblichen Mehraufwand sorgen. Um dem entgegenzuwirken, solle die Frist für die Entscheidung vorverlegt werden und ein Wechsel zu Beginn des neuen Schuljahres nur in begründeten Ausnahmefällen möglich sein (329/A(E)). (Schluss) bea
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- 330/A(E) - Reform der Schulbuchaktion und des Approbationsverfahrens für Unterrichtsmittel
- 324/A(E) - substanzieller Ausbau der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit an österreichischen Schulen: Jede:r Schüler:in muss Zugang zu sozialpsychologischer Betreuung haben
- 329/A(E) - frühzeitige Festlegung der Anmeldefrist für den Ethik- und Religionsunterricht