Parlamentskorrespondenz Nr. 967 vom 27.10.2025
Ozonbelastung: Weniger Überschreitungen der Schwellenwerte
Wien (PK) – In Österreich und Europa konnten die Emissionen an Ozon-Vorläufersubstanzen in den vergangenen Jahren reduziert werden. Dies hat zu weniger Überschreitungen der Schwellenwerte geführt. Ein stärkerer Rückgang wurde aber durch die hohe Ozon-Hintergrundbelastung auf der gesamten Nordhemisphäre, die vermutlich auf gestiegene Emissionen in Asien zurückzuführen ist, verhindert. Das geht aus dem aktuellen Ozonbericht 2021-2023 (III-239 d.B.) hervor, den Klima- und Umweltschutzminister Norbert Totschnig dem Nationalrat vorgelegt hat. Dieser informiert über die Entwicklung der Immission von bodennahem Ozon und der Emissionen von Ozon-Vorläufersubstanzen sowie über die getroffenen Maßnahmen zur Emissionsreduktion und deren Erfolge.
Rückgang der Überschreitungen seit 30 Jahren
Die Überschreitung des Zielwerts zum Schutz der menschlichen Gesundheit nahm in allen Ozon-Überwachungsgebieten in den vergangenen 30 Jahren ab, ist dem Bericht zu entnehmen. Während im Süden Österreichs stärkere Rückgänge beobachtet wurden, fielen diese etwa in Großstädten oder im Nordwesten geringer aus. Von 2021–2023 traten Überschreitungen an knapp einem Zehntel der Messstellen auf.
Auch der Zielwert zum Schutz der Vegetation zeigt laut Bericht in den meisten Gebieten – insbesondere im Süden – weniger Überschreitungen an. In Großstädten und im Inntal blieben die Werte unverändert. Zunahmen gab es im Rheintal und im Walgau. Der Zielwert wurde zuletzt an einem Viertel der Messstellen überschritten, besonders hohe Belastungen traten im Hoch- und Mittelgebirge und im Nordburgenland auf. Nach derzeitigem Kenntnisstand spielt dabei die weiträumige grenzüberschreitende Schadstoffverfrachtung eine bedeutende Rolle. Regionale Ozonbildung hat nur im Großraum Wien sowie an der Grenze zu Deutschland einen nennenswerten Einfluss.
Informationsschwelle selten ausgelöst
Überschreitungen der Informationsschwelle traten in Österreich selten auf und wenn, dann insbesondere im Wiener Raum. Dies erfolgte 2021 an einem Tag sowie 2022 und 2023 an jeweils sechs Tagen. Die Alarmschwelle wurde nicht überschritten. Im langjährigen Vergleich sind die Überschreitungen deutlich zurückgegangen.
Die deutliche Reduktion der Emissionen an Ozon-Vorläufersubstanzen hat zu einer fallenden Tendenz bei den Schwellenwert- und Zielwertüberschreitungen geführt. Die hohe Ozon-Hintergrundbelastung auf der gesamten Nordhemisphäre hat aber einen stärkeren Rückgang verhindert. Dies dürfte auf deutlich gestiegene Emissionen in Asien zurückzuführen sein, wird im Bericht erläutert.
Ozon-Vorläufersubstanzen durch gesetzte Maßnahmen zurückgegangen
Die bisher durchgeführten Maßnahmen zur Reduktion der Ozon-Vorläufersubstanzen hätten zu einem deutlichen Rückgang der durch den Menschen verursachten Emissionen in Österreich geführt. So seien gegenüber 1990 anthropogene Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen um 69 % und Stickstoffoxide um 48 % zurückgegangen. Für 2023 bis 2030 sei ein weiterer Rückgang zu erwarten, ist dem Bericht zu entnehmen. (Schluss) pst