Parlamentskorrespondenz Nr. 974 vom 28.10.2025

Neu im Bildungsausschuss

Wien (PK) – Die Grünen fordern in mehreren Entschließungsanträgen bessere Unterstützung für Lehrkräfte. Dazu brauche es Fachkräfte aus Schulsozialarbeit, Schulpsychologie, Freizeit- und Stützpädagogik sowie interkulturelle Teams. Zudem pochen die Grünen auf Gespräche zwischen Bund und Ländern, um die Ausschöpfung der zugesagten Mittel für Elementarpädagogik zu forcieren und den zielgerichteten Einsatz der Gelder sicherzustellen.

Grüne: Schulsozialarbeit und Schulpsychologie ausbauen

In einem neu eingebrachten Entschließungsantrag machen die Grünen auf die Schule als zentralen Lebensraum aufmerksam, in dem vielfältige soziale und persönliche Herausforderungen sichtbar werden und daher professionelle Unterstützung erforderlich sei. Die aktuell von der Bundesregierung geplanten Reformen zur Suspendierungsbegleitung seien ein "wichtiger Schritt in die richtige Richtung", allerdings würden diese zu kurz greifen, da sie erst dann zum Tragen kommen, wenn ein Problem bereits eskaliert sei. Der Fokus solle daher laut den Grünen auf Prävention und Entlastung gerichtet werden. Der Bildungsminister solle daher den Schulen ausreichend Mittel und notwendiges Personal bereitstellen, sodass Konflikte frühzeitig erkannt und bearbeitet werden können. An jedem Schulstandort solle mindestens eine Vollzeitstelle für Schulsozialarbeit zur Verfügung stehen - bei kleineren Schulen mit weniger als zwölf Klassen solle "die Ausstattung anteilsmäßig angepasst" werden. Auch die Aufstockung der Anzahl der Schulpsychologinnen und Schulpsychologen auf mindestens 500 Vollzeitstellen wird von den Grünen gefordert (544/A(E)).

Grüne: Reform der Freizeit- und Stützpädagogik in Schulen umsetzen

Die Grünen drängen zudem auf eine Reform der Freizeit- und Stützpädagogik in Schulen. Ein vom Ministerium diesbezüglich bereits erarbeitetes Konzept solle gegebenenfalls angepasst und in der Folge umgesetzt werden. Ziel sei es, Schülerinnen und Schüler ganzheitlich zu fördern und Lehrkräfte zu entlassen. Zudem solle dadurch "Schule sowie Nachmittagsbetreuung aus einem Guss" gestaltet werden können, lautet die Forderung (546/A(E)). Denn die zunehmende Komplexität des Unterrichts und die Vielfalt der Lern- und Sozialbedürfnisse würden derzeit vielerorts die personellen Kapazitäten einzelner Lehrkräfte übersteigen. Es brauche daher dringend "strukturelle Maßnahmen, die Lehrkräfte nachhaltig entlasten und die Unterrichtsqualität sichern", heißt es im Entschließungsantrag.

Grüne: Interkulturelle Unterstützungsteams für Schulen einrichten

Es komme zunehmend vor, dass Burschen ihren Mitschülerinnen vorzuschreiben würde, wie diese sich zu kleiden, zu verhalten oder zu äußern hätten. Dies bedeute für diese Mädchen eine massive Einschränkung ihrer persönlichen Freiheit, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung, betonten die Grünen. Mit einem Entschließungsantrag fordern sie daher die Einrichtung mobiler, interkultureller Unterstützungsteams einzurichten, die Schulen bei akuten Herausforderungen im Bereich kultureller und religiöser Spannungen sowie Fragen der Gleichstellung professionell unterstützen sollen. Diese Teams sollten multiprofessionell und interkulturell zusammengesetzt werden, unter Einbindung relevanter Glaubensgemeinschaften (insbesondere der IGGÖ). Ziel sei es, diese Teams bei Bedarf direkt an Schulen zu entsenden und Schulen vor Ort bei problematischen Fällen zu unterstützen (559/A(E)).

Grüne: Mittel für Elementarpädagogik ausschöpfen

Gute elementare Kinderbildung und -betreuung sei der Grundstein für Chancengerechtigkeit, gesellschaftliche Teilhabe und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, betonen die Grünen. Durch eine Bund-Länder-Vereinbarungen sichergestellte Mittel sollten daher für Qualitätsverbesserungen, mehr Betreuungsplätze, bessere Arbeitsbedingungen und Betreuungsschlüssel und familien-freundlichere Öffnungszeiten eingesetzt werden. Die Grünen fordern daher Gespräche zwischen Bund um Ländern, um sicherzustellen, dass die bereitgestellten Mittel vollständig abgerufen und zweckentsprechend eingesetzt werden (557/A(E)). Ziel dieser Gespräche soll es sein, eine flächendeckende Nutzung der Fördermittel zu gewährleisten, Qualitätsstandards und Personalressourcen nachhaltig zu verbessern und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern - insbesondere für Mütter - weiter zu stärken. (Schluss) bea

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